Kraftfutter nicht mehr nach Milchleistung zuteilen …

sondern vielmehr nach Laktationstag. Diese Empfehlung wurde auf der Fachtagung Aktuelles zur Rinderfütterung von BAT und LAF in Ulm präsentiert.

Kraftfutter dienen der Ergänzung von Energie und Eiweiß in einer Ration. Die richtige Fütterungsstrategie hat einen großen Einfluss auf die Leistung und die Gesundheit von Milchkühen. Die Tiere sollten zu jedem Zeitpunkt möglichst ihrem Bedarf entsprechend versorgt werden und in der richtigen Kondition erhalten werden. Dennoch stellt sich immer wieder die Frage, wieviel Kraftfutter eingesetzt werden sollte bzw. wie das Konzentrat am effizientesten eingesetzt werden kann. Aus in Bayern auf Milchkuhbetrieben erhobenen Daten geht hervor, dass sowohl die Grobfutter- als auch die Kraftfutteraufnahme großen Schwankungen unterliegt. So fressen bayerische Milchkühe zwischen 9,1 und 20,0 kg (Æ 14,2 kg) Grobfutter und 2,9 bis 9,7 kg (Æ 5,6 kg) Kraftfutter täglich. Die Milchleistung der Herden lag im Durchschnitt bei 26,7 kg Milch.
Normalerweise wird das Kraftfutter den Kühen nach Milchleistung zugeteilt. Anders sieht es bei der TMR-Fütterung aus. Hier muss die Milchkuh mit einer bestimmten Konzentratmenge zurecht kommen, unabhängig von ihrem Leistungsniveau. Dabei wird unterstellt, dass eine frischlaktierende Kuh mehr Trockenmasse aufnimmt, da sie bestrebt ist, ihren Energiebedarf zu decken. Altmelkende Kühe sollten demnach weniger fressen. Um herauszufinden, ob sich die Kraftfuttermenge bei Zuteilung über den Automaten – unabhängig von der Milchleistung – deckeln lässt, wurde in einem zweijährigen Fütterungsversuchen (OptiKuh/Grub) den Kühen entweder 150 g oder 250 g Kraftfutter pro Liter Milch (ECM) nach Laktationstag zugeteilt und nicht mehr nach der individuellen Milchleistung. Zusätzlich wurde zwischen Erst- und Folgelaktationen differenziert. Auch wurden den Kühen zwei unterschiedliche Grundfutterqualitäten vorgelegt, mit 6,1 bzw. 6,5 MJ NEL pro Kg TM.
Ergebnis: Das bessere Grundfutter (6,5 MJ) führte zu einer höheren Grundfutteraufnahme und einer geringeren Kraftfutterverdrängung. Bei Fütterung der besseren Grundfutterqualität wurde umgerechnet aus jedem kg Kraftfutter deutlich mehr Milch ermolken.

Bleibt festzuhalten:

  • Milchkühen (Fleckvieh) sollte eine hohe Trockenmasseaufnahme zugetraut werden!
  • Die Tiere können sich durchaus an unterschiedliche Versorgungsstufen anpassen.
  • Schlechtes Grobfutter kann nicht vollständig durch Kraftfutter ersetzt werden.
  • Kraftfutter sollte verstärkt in der ersten Laktationshälfte gefüttert werden, hier bringt es mehr Milch und führt zu einer geringeren Grobfutterverdrängung!
  • Im Laktationsdurchschnitt genügen bei optimalen Fütterungsmanagement 150 g bis 250 g Kraftfutter pro kg Milch.
  • Die Kraftfutterzuteilung nach Laktationstag führt langfristig zur Selektion effizienter Kühe bzw. einer „gleichmäßigen“ Herde.

  • Milchkühen (Fleckvieh) sollte eine hohe Trockenmasseaufnahme zugetraut werden!
  • Die Tiere können sich durchaus an unterschiedliche Versorgungsstufen anpassen.
  • Schlechtes Grobfutter kann nicht vollständig durch Kraftfutter ersetzt werden.
  • Kraftfutter sollte verstärkt in der ersten Laktationshälfte gefüttert werden, hier bringt es mehr Milch und führt zu einer geringeren Grobfutterverdrängung!
  • Im Laktationsdurchschnitt genügen bei optimalen Fütterungsmanagement 150 g bis 250 g Kraftfutter pro kg Milch.
  • Die Kraftfutterzuteilung nach Laktationstag führt langfristig zur Selektion effizienter Kühe bzw. einer „gleichmäßigen“ Herde.

 Text: G. Veauthier