Konzentration im Milchaustauscher erhöhen

Pro Liter Milchtränke wird landläufig eine Milchaustauscher-Konzentration von 100 bis 125 g/l empfohlen. Eine neue Studie belegt jetzt, dass bei einer Erhöhung der Tränkekonzentration auf 160 g/l das Wachstumspotenzial der Kälber besser ausgenutzt werden kann.

In einem an der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen durchgeführten Fütterungsversuch wurde untersucht, ob eine Erhöhung der Milchaustauscherkonzentration (MAT-Konzentration) auf 160 g/l in den ersten Lebenswochen zu besseren Wachstumsleistungen führt. Dadurch erhöht sich der Gesamtverbrauch von 30 kg MAT/Kalb auf 45 kg MAT/Kalb
Insgesamt waren 65 Kälber am Versuch beteiligt, welcher 150 Tage dauerte. Während der ersten Lebenswoche wurden alle Kälber mit angesäuerter Biestmilch getränkt, die den Tieren ad libitum angeboten wurde. Danach wurden die Kälber einer  Kontroll- oder Versuchsgruppe zugeordnet. Die Kontrollgruppe erhielt über 63 Tage 125 g MAT/l Wasser, die Versuchsgruppe über 28 Tage 160 g MAT/l Wasser und über 35 Tage 120 g/l Wasser.  Das Kraft- und Mischfutterangebot war bei beiden Gruppen gleich.
Die Milchaustauscher- und Kraftfutteraufnahme wurde täglich tierindividuell aufgezeichnet. Die Aufnahme der Mischration wurde täglich als Gruppendurchschnitt und die Daten zur Körperentwicklung am Tag der Einstallung, dem 35., 70., 110 und 150 Versuchstag erfasst.
Ergebnisse:
  • Statt geplanten 45 kg vertränktem MAT/Kalb, tranken die Versuchskälber insgesamt nur 45 kg, da sie in den ersten Wochen weniger als 6 l am Tränkeautomat abriefen.
  • Auch die Kontrollkälber hatten zunächst eine reduzierte Milchaufnahme. Doch diese stabilisierte sich rechtzeitig, so dass sie die geplanten 30 kg Milchaustauscher/Kalb/Aufzuchtsperiode erreichten.
  • Die durchschnittliche Kraftfutteraufnahme lag in der Kontrollgruppe auf höherem Niveau. Insgesamt nahmen sie 9 kg mehr Kraftfutter als die Versuchstiere auf.
  • Bei allen Wägeterminen brachten die Versuchskälber eine höhere Lebenmasse auf die Waage.
  • Bis zum 35. Versuchstag hatten die Kälber der Versuchsgruppe eine um 50 % höhere Tageszunahme als Kälber der Kontrollgruppe. Danach glichen sich die Tageszunahmen wieder an.
  • Nach der Entwöhnung bis zum Versuchsende hatten wieder die Kälber mit der höheren MAT-Versorgung höhere Tageszunahmen.

  • Statt geplanten 45 kg vertränktem MAT/Kalb, tranken die Versuchskälber insgesamt nur 45 kg, da sie in den ersten Wochen weniger als 6 l am Tränkeautomat abriefen.
  • Auch die Kontrollkälber hatten zunächst eine reduzierte Milchaufnahme. Doch diese stabilisierte sich rechtzeitig, so dass sie die geplanten 30 kg Milchaustauscher/Kalb/Aufzuchtsperiode erreichten.
  • Die durchschnittliche Kraftfutteraufnahme lag in der Kontrollgruppe auf höherem Niveau. Insgesamt nahmen sie 9 kg mehr Kraftfutter als die Versuchstiere auf.
  • Bei allen Wägeterminen brachten die Versuchskälber eine höhere Lebenmasse auf die Waage.
  • Bis zum 35. Versuchstag hatten die Kälber der Versuchsgruppe eine um 50 % höhere Tageszunahme als Kälber der Kontrollgruppe. Danach glichen sich die Tageszunahmen wieder an.
  • Nach der Entwöhnung bis zum Versuchsende hatten wieder die Kälber mit der höheren MAT-Versorgung höhere Tageszunahmen.

Fazit: Die intensivere Versorgung mit Milchaustauscher zeigte über die Tränkephase hinaus Wachstumseffekte. In der Frühphase besser entwickelte Kälber sind zudem weniger krankheitsanfällig oder kommen im Falle einer Erkrankung besser dadurch.
Quelle: Claudia Verhülsdonk, Hermann Siebers, Dr. Martin Pries; LWK Nordrhein-Westfalen