Kontaminierte Dippmittel als Ursache von Mastitis?

Eine Studie der Universität Zürich belegt, dass kontaminierte Gerätschaften, Zitzenreinigungs- und Zitzendesinfektionsmittel als Auslöser von Mastitiden in Betracht kommen.

Durch S.aureus-Erreger ausgelöstete Euterentzündungen kosten „richtig“ Geld. Die Erreger können entweder durch den Melker beim Vormelken oder über die Zitzenbecher von Kuh zu Kuh übertragen werden. Das National Mastitis Council (NMC) empfiehlt daher, die Zitzen vor dem Melken 10 bis 20 Sekunden lang mit einer desinfizierenden Lösung zu waschen, abzutrocknen und im Anschluss an das Melken mit einem desinfizierenden Zitzentauchmittel zu behandeln. Doch inwiefern sind diese Dippmittel selbst Ursache der Mastitis?
Die Universität Zürich untersuchte in ihrem Einzugsgebiet hierzu 344 Kühe in zehn Betrieben. Bei allen Kühen wurde ein Schalmtest durchgeführt. Von Tieren, die beim Schalmtest positiv aufgefallen sind, wurden Viertelgemelksproben gezogen. Auch wurden Tupferproben von Gerätschaften, Reinigungs- und Euterdesinfektionsmitteln sowie von den Melkerhänden genommen. Ergebnisse:
  • Von 80 Eutertuchproben waren nur zehn keimfrei.
  • Auf zehn Eutertüchern wurden die gleichen Erregerstämme wie in den Milchproben der entsprechenden Betriebe nachgewiesen. Erschreckend: Vier dieser Eutertücher waren unbenutzt, aber trotzdem kontaminiert.
  • Von 40 Proben der Holzwolle waren gerade einmal eine keimfrei.
  • Die Untersuchung von 68 Zitzenbecherproben war in elf Fällen positiv für Koagulase-negative Staphylokokken (KNS), wobei fünf Stämme auch in Milchproben nachgewiesen wurden, von denen eine aus einer vor dem Melken entnommenen Probe stammte.
  • Von 86 Zitzentauchmittellösungen waren 23 keimfrei, 33 positiv für KNS mit 21 verschiedenen Stämmen. Zudem waren sie mit Bacillus spp. überwuchert.
  • Das Reinigungsmittel des Melkzeugs war ebenfalls teilweise mit Keimen kontaminiert.

  • Von 80 Eutertuchproben waren nur zehn keimfrei.
  • Auf zehn Eutertüchern wurden die gleichen Erregerstämme wie in den Milchproben der entsprechenden Betriebe nachgewiesen. Erschreckend: Vier dieser Eutertücher waren unbenutzt, aber trotzdem kontaminiert.
  • Von 40 Proben der Holzwolle waren gerade einmal eine keimfrei.
  • Die Untersuchung von 68 Zitzenbecherproben war in elf Fällen positiv für Koagulase-negative Staphylokokken (KNS), wobei fünf Stämme auch in Milchproben nachgewiesen wurden, von denen eine aus einer vor dem Melken entnommenen Probe stammte.
  • Von 86 Zitzentauchmittellösungen waren 23 keimfrei, 33 positiv für KNS mit 21 verschiedenen Stämmen. Zudem waren sie mit Bacillus spp. überwuchert.
  • Das Reinigungsmittel des Melkzeugs war ebenfalls teilweise mit Keimen kontaminiert.

Bei den nachgewiesenen Keimen in Gerätschaften, Reinigungsmitteln und Milchproben handelte es sich um verschiedene Arten der Staphylokokken, die jedoch „nur“ bedingt pathogen und euterassoziiert sind: Staph. saprophyticus., Staph. sciuri, Staph. equorum, Staph. vitulus und Staph. chromogenes.

Wie lassen sich Kontaminationen erklären?

Die Kontamination der unbenutzten Eutertücher mit Bakterien und Schimmelpilzen wurde darauf zurückgeführt, dass die alkoholhaltige Lösung, mit der diese getränkt sind, durch das Öffnen der Verpackung an der Wirkung verliert, weil Alkohol verdampft. Holzwolle wiederum wird schon durch die bloße Lagerung im Stall und Berührung mit der Kleidung kontaminiert.
Die Kontamination der Zitzentauchmittel rührte daher, weil sie zu hoch mit Wasser verdünnt wurden und dadurch ihre Wirkung verloren. Verschmutzte Kanisterausgänge trugen zudem zur Kontamination des Zitzentauchmittel bei.
Quelle: Hässig, M., Sigrist, SM, Corti, S., Giezendanner, N., Stephan, R.;
Der praktische Tierarzt