FrieslandCampina

Insgesamt 24 Cent bei Lieferverzicht

FrieslandCampina hat zu viel Milch! Deshalb bietet das Unternehmen erneut einen Lieferverzichtsbonus an. Zusammen mit dem EU-Bonus können Milcherzeuger, die ihre Milchmenge drosseln, theoretisch 24 Cent pro kg nicht abgelieferte Milch einstreichen.

Der niederländische Molkereikonzern FrieslandCampina bietet seinen Mitgliedern erneut einen Lieferverzichtsbonus an. Bereits zu Jahresbeginn hatte der Molkereikonzern mit einem Nichtlieferbonus für Aufsehen in der Branche gesorgt. Damals hatte FrieslandCampina einen Zuschlag von 2 Cent/kg für jeden Liter nichtgelieferte Milch gezahlt. Grund war eine temporäre Überlastung der Verarbeitungskapazitäten für konventionelle Milch (weitere Infos hier|_blank).
Ab dem 1. Oktober entschädigt die Molkerei sechs Monate lang jedes nicht erzeugte Kilogramm Milch mit lang mit zehn Cent. Diese Maßnahme gilt zusätzlich zum EU-Milchmengen-Reduktionsprogramm von 14 Cent pro nicht erzeugtem Kilogramm Milch, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. So können Milcherzeuger, die ihre Milchmenge drosseln, theoretisch 24 Cent pro kg nicht abgelieferte Milch einstreichen.
Der Molkereikonzern erhofft sich mit dieser ungewöhnlichen Maßnahme die Milchmenge  von  Oktober 2016 bis Ende März 2017 um 150 Mio. kg abzusenken. Das Unternehmen stellt insgesamt 15 Mio. € für die Mengendrosselung zur Verfügung, so dass sich ein Betrag von zehn Cent je nicht geliefertem Kilogramm Milch ergibt.

Referenzperiode: 20. August bis 17. September

Teilnehmen an der Aktion kann Mitglied der Molkereigenossenschaft FrieslandCampina mit Ausnahme der Öko-Milcherzeuger (biologische oder biologisch-dynamische Milch) sowie Direktvermarktern mit Befreiung von der Anlieferverpflichtung. Als Referenzperiode gilt der Zeitraum vom 20. August bis 17. September 2016. 
 "Wir haben 12 % mehr Milch. In einem Jahr summiert sich diese Menge auf 1,2 Milliarden Kilogramm Milch. Das ist eine Menge. Nach der Fusion im Jahr 2009 gingen wir von einem Milchzuwachs um weitere 20% Milch bis zum Jahr 2020 aus. Dieses Ziel haben wir jetzt schon erreicht, aber das Marktwachstum liegt  immer noch bei 2 %, erklärt Roelof Joosten, der CEO des Molkereikonzerns in boerderij.nl.

Phosphat-Produktionsrechte drohen

Daneben beruft sich der Molkereikonzern auf seine Verantwortung im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Zurzeit bespricht der niederländische Milchsektor mit den niederländischen Behörden ergänzende Maßnahmen zur Senkung der Phosphatproduktion. In diesem Zusammenhang hofft der Molkereikonzern, im Vorgriff auf die angekündigten niederländischen Phosphat-Produktionsrechte, einen Beitrag zu einer schnelleren Senkung der Phosphatproduktion zu leisten und  auf diese Weise eine nachhaltigere Milchviehhaltung in den Niederlanden zu unterstützen, heißt es in der Unternehmens-Mitteilung.