IGMilchbarometer sinkt im Juli auf 34,0 Cent

Das IGMilchbarometer für Juli 2018 ist, basierend auf den Börsenwerten für Butter und Magermilchpulver, gesunken. Die Auswirkungen der Hitzewelle in Nordeuropa könnten jetzt allerdings die Markteinschätzungen noch nach oben verändern.

Das IGMilchbarometer*, dass auf den Börsenmilchwerten vom ife Kiel basiert und Milcherzeuger bei der Einschätzung der zukünftigen Marktsituation und Milchmengenplanung für die nächsten Monate unterstützen soll, sinkt Ende Juli 2018 gegenüber dem Vormonat um 0,7 Ct oder 2,0% auf 34,0 Ct/kg Milch für die nächsten zwölf Monate.
Verantwortlich für die gesunkenen Barometerwerte in den nächsten zwölf Monaten sind deutlicher die Preissenkungen der im Juli an der Börse (EEX) gehandelten Butter (- 2,0%) als des Magermilchpulvers (- 1,4%), heißt es im aktuellen Bericht.
Die Preiserwartungen für die nächsten zwölf Monate seien Ende Juli 2018 noch geprägt von der Ferienzeit und der damit verbundenen geringeren Nachfrage durch Konsumenten und Handelsunternehmen gewesen. Die Marktteilnehmer erwarten derzeit noch ein geringeres Preisniveau für Butter im Herbst, da von höherer privater Lagerhaltung insbesondere in Europa ausgegangen wird.
Auch die Proteinseite werde durch die im Juli 2018 schwachen Verkäufe aus der Intervention derzeit eher seitwärts eingeschätzt.
IGMilchbarometer Juli 2018

(Bildquelle: Elite Magazin)

Im August festere Tendenzen zu beobachten

ACHTUNG: Der Deutsche Raiffeisen Verband sowie die Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft verweisen allerdings darauf, dass möglicherweise die länger anhaltende Hitzewelle in Nordeuropa jedoch noch nicht vollständig auf der Fett- als auch der Proteinseite eingepreist ist. Dies könnte in den nächsten Tagen und Wochen insbesondere die kurz- bis mittelfristige Markteinschätzung nach oben verändern.
So tendierten zuletzt, Anfang August 2018, die Notierungen für Milcherzeugnisse an der Leipziger Warenterminbörse European Energy Exchange (EEX) wieder fester. Mehr dazu hier "EEX: Butter intensiv gehandelt, Pulverkurse ziehen an".
Ebenfalls fester entwicklten sich, mit steigender Nachfrage bei Milchmengenbedingt geringern Produktionsmengen, die Notierungen für Blockbutter an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten. Auch die Nachfrage nach Magermilchpulver ist angesicht der unsicheren Milchanlieferungen und Grundfutterversorgung angezogen. Einige Abnehmer deckten sich nach Einschätzungen der Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) vorsorglich für das vierte Quartal 2018 ein. Teilweise seien auch schon Abschlüsse für die ersten drei Monate 2019 zustandegekommen. Mehr dazu hier: "Rückläufige Milchmengen beleben Butter- und Pulverpreise".
* Definiert sind die Werte des IGMilchbarometers für eine Rohmilch ab Hof des Milcherzeugers mit 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß und ohne Mehrwertsteuer. Die Werte des IGMilchbarometers basieren auf dem gleitenden Durchschnitt der ife Börsenmilchwerte, die auf der Grundlage der EEX Börsenpreise für Butter und Magermilchpulver für die jeweils nächsten 12 Monate am letzten Notierungstag eines Monats vom ife Institut in Kiel im Auftrag des Deutschen Raiffeisenverbandes e. V. und der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft (IG Milch) berechnet werden.
Die Werte des Barometers geben nicht die künftige Entwicklung des Milchauszahlungspreises einer bestimmten Molkerei wieder, sondern stellen die externen Einschätzungen der Markteilnehmer an der Warenterminbörse beim Terminhandel mit Butter und Magermilchpulver dar.
Quellen: DRV, AgE, Süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten e.V.