Hohe Phosphat-Gehalte im Grundfutter anstreben

Eine ausreichende Mineralstoffversorgung ist für die Gesundheit und das Leistungsvermögen der Milchkühe von besonderer Bedeutung. Der Gehalt an Phosphor spielt dabei eine tragende Rolle, besonders im Energiestoffwechsel und der Fruchtbarkeit der Kühe. Achten Sie deshalb auf eine ausgewogene Phosphorversorgung im Grundfutter.

Bei Milchkühen ist der Phorsphor (P)-Bedarf besonders hoch. Der Mineralstoffbedarf erhöht sich mit dem Laktationsbeginn sprunghaft, da mit steigender Milchleistung fast linear steigende Mengen an Mineralstoffen über die Milch abgegeben werden. Ein P-Mangel tritt daher oft bei Hochleistungskühen in den ersten Laktationswochen auf, da hier die Futteraufnahme noch reduziert ist. P-Überschüsse hingegen sind eher selten, Konzentrationen über 7 g P/kg TM sollten aber vermieden werden.
Der P-Bedarf steigt mit zunehmender Milchleistung von 10 bis 40 kg je Tag auf das Dreifache an. Da sich die Futteraufnahme in diesem Leistungsbereich nur nahezu verdoppelt, müsste der P-Gehalt in der Ration von 2,6 auf 3,9 g/kg TM ansteigen. Für Hochleistungskühe ist daher ein Sollwert von 0,35 bis 0,45 % P in der TM von Grünfutter anzustreben. Jedoch wird dieses Ziel aufgrund der stark vernachlässigten P-Düngung immer weniger erreicht.

Düngemenge an die Versorgungsstufe des Bodens anpassen

Eine optimale P-Düngung stellt nicht nur den P-Gehalt in den Grünpflanzen sicher, sie ermöglicht auch eine optimale Ertragsausbeute. Damit ein optimaler P-Gehalt im Grüngut erreicht werden kann, muss ein entsprechend hohes Potenzial an pflanzenverfügbarem Phosphat vorliegen. Dies sollte sich möglichst aus Bodenphosphat und Düngephosphat zusammensetzten. Bei niedrigen P-Gehalten im Boden sollten deshalb Düngergaben verabreicht werden, die deutlich über der Abfuhr liegen. Da die P-Aufnahme von den Pflanzen selbst limitiert wird, kommt es selbst bei sehr hohen P-Gaben kaum zu P-Überschüssen in den Pflanzen. Der nicht aufgenommene Phosphat-Dünger verbleibt im Boden.
  • Ist der P-Gehalt im Boden optimal (Versorgungsstufe C) sollten 0,35 bis 0,45 kg P pro dt TM-Erntemenge gedüngt werden.
  • Liegt der Grünlandboden hingegen in der Versorgungsstufe B, muss ein Zuschlag von 20 % eingerechnet werden, bei der Versorgungsstufe A sogar 40 %. Nur so kann langfristig die Versorgungsstufe C erreicht werden.
  • Pauschal kann mit einer Gabe von 50 kg P/ha der P-Gehalt im Boden um 1 mg pro 100 g Boden angehoben werden.

Die Ermittlung des P-Düngebedarfs sollte unter Berücksichtigung der aktuellen Bodenuntersuchungsergebnisse und des standortbezogenen jährlichen TM-Ertrags bzw. P-Entzugs erfolgen. Die Düngung sollte dabei rechtzeitig vor dem ersten Grünlandschnitt bzw. vor dem ersten Weidegang erfolgen. Günstig ist dabei die Ausbringung vor dem Schleppen, Striegeln oder Walzen. Auf Böden mit niedrigen P-Gehalten (Versorgungsstufen A und B) sollen vorrangig wasserlösliche Dünger ausgebracht werden.

  • Ist der P-Gehalt im Boden optimal (Versorgungsstufe C) sollten 0,35 bis 0,45 kg P pro dt TM-Erntemenge gedüngt werden.
  • Liegt der Grünlandboden hingegen in der Versorgungsstufe B, muss ein Zuschlag von 20 % eingerechnet werden, bei der Versorgungsstufe A sogar 40 %. Nur so kann langfristig die Versorgungsstufe C erreicht werden.
  • Pauschal kann mit einer Gabe von 50 kg P/ha der P-Gehalt im Boden um 1 mg pro 100 g Boden angehoben werden.


Quelle: Dr. Manfred Kerschberger, Dr. Volkmar König (BauernZeitung
)