Hohe DCAB in der Ration für laktierende Kühe

Laktierende Kühe, deren Gesamtrationen DCAB deutlich über 200 meq pro kg Trockenmasse aufweisen, haben höhere Milchleistungen. Die DCAB der gefütterten Silagen zu berücksichtigen, ist dabei besonders wichtig.

In der Vorbereiterfütterung von Trockenstehern werden im Hinblick auf die Milchfieberprophylaxe möglichst saure Rationen angestrebt, also Rationen, die insbesondere kaliumarm sind oder in denen kontrolliert saure Salze eingesetzt werden. Eben Rationen mit einer geringen bis negativen Kationen-Anionen Bilanz, ausgedrückt in DCAB (dietary cation anion balance *). In der Fütterung von laktierenden Kühen muss das genau anders herum sein, erklärte Anna-Carina Tschöke (ForFarmers) Mittwoch (15.02.2017) auf einer Tagung in Kalkar, NRW.

Höhere Milchleistung durch höhere DCAB in der Gesamtration

Laktierende Kühe benötigen eine deutlich positive DCAB in der Gesamtration, ansonsten bekommen sie gesundheitliche Probleme (u.a. Stoffwechselentgleisungen, Klauenprobleme). Denn ein hoher DCAB in der Ration sorgt für mehr Pufferkapazität (Bicarbonat) im Blut der Kühe, dass schützt sie mit vor einer stoffwechselbedingten Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose). Eine metabolische Übersäurerung kann unter anderem mit hervorgerufen werden durch: hohe Säuregehalte in den Silagen, hohe Mengen an schnell abbaubaren Kohlenhydraten, zu geringe Strukturversorgung und zu wenig Puffersubstanzen in der Ration.
Von Natur aus sind Kühe als reine Pflanzenfresser auf den Verzehr von Rationen mit deutlich positiver DCAB eingestellt. Sie weisen also einen physiologisch alkalischen Säure-Basen-Haushalt auf. Insbesondere das Füttern von maisbetonten Rationen erhöht daher die  Anforderungen an die Fütterungskenntnisse des Landwirtes, sagt Tschöke.

Dass eine hohe DCAB in der Rationen den Kühen in der Laktation gut tut, macht sich auch an ihrer Milchleistung bemerkbar: Studien zeigen, dass die Rationen von Kühen mit den höchsten Leistungen (auch Milchinhaltsstoffe), auch die höheren DCAB-Werte aufweisen.   
Empfohlen wird nach Staufenbiel für laktierende Kühe in der Gesamtration eine DCAB von 200 bis 350 meq/kg TM.  

Um Rationen auf einen bestimmten DCAB einzustellen, muss man sich zunächst die Grundfutter als Hauptkomponenten, also die Silagen, anschauen. Dabei reicht es nicht, auf Tabellenwerte zurück zu greifen. WEIL: Maissilagen weisen im Schnitt eine geringere DCAB als Grassilagen auf, dafür schwankt die DCAB zwischen verschiedenen Grassilagen stärker. Das liegt vor allem an der Nährstoffversorgung der einzelnen Aufwüchse, extensiv versorgte Grünlandbestände sind diesbezüglich als problematisch zu bewerten.

  • Maissilagen weisen eine durchschnittliche DCAB von 100 bis 160 meq/kg TM auf.
  • Grassilagen schwanken zwischen 150 bis 600 meq/kg TM! Je später der Schnitt (also 2., 3., 4. Schnitt ...), desto niedriger fällt die DCAB der Silage aus. Für Anna-Carina Tschöke auch eine Erklärung dafür, warum es sich mit einem gut gelungen 1. Schnitt so einfach gut melken lässt!

Lassen Sie daher bei der Laboranalyse Ihrer Silagen auch die DCAB mit untersuchen.
  • Maissilagen weisen eine durchschnittliche DCAB von 100 bis 160 meq/kg TM auf.
  • Grassilagen schwanken zwischen 150 bis 600 meq/kg TM! Je später der Schnitt (also 2., 3., 4. Schnitt ...), desto niedriger fällt die DCAB der Silage aus. Für Anna-Carina Tschöke auch eine Erklärung dafür, warum es sich mit einem gut gelungen 1. Schnitt so einfach gut melken lässt!

* Weitere Informationen zur DCAB und zum Erstellen von passenden Rationen, finden Sie in dem Elite-Artikel Kationen und Anionen unter Kontrolle" in der Ausgabe 6/2016. Hier gelangen Sie zum pdf.

Quelle: Töschke, Staufenbiel; Autor: Berkemeier