Milchkontrolljahr 2019

Höhere Leistung und weniger Betriebe in der Milchkontrolle

Die Landeskontrollverbände haben ihre Abschlüsse für das Milchkontrolljahres 2019 veröffentlicht. Verbesserungen wurden im Bundesmittel in Milchleistung und Eutergesundheit gemessen, während die Zahl an Betrieben und Kühen in der MLP sinkt.

Zum Jahresende wurden die Abschlüsse der Milchkontrolle aus dem Milchwirtschaftsjahr 2018/19 veröffentlicht (Zeitraum 01.10.2018 bis 30.09.2019). So konnte im deutschen Bundesmittel und unabhängig von Milchrinder-Rasse und Standort eine durchschnittliche Milchleistung von 8.907 kg Milch erreicht werden. Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 57 kg. Auch bei den Milchinhaltsstoffen Fett und Eiweiß wurde ein Plus gemessen: die Fettprozente stiegen im Schnitt um 0,03 (4,07%) und die Eiweißprozente um 0,01 Prozentpunkte (3,46%).
Nach dem Dürrejahr 2018 seien auch im zurückliegenden Milchwirtschaftsjahr Auswirkungen der widrigen Wetterverhältnisse auf die Futterproduktion und die Milchmenge zu spüren gewesen, teilt der Bundesverband Rind und Schwein mit. Allerdings wirkten diese regional sehr unterschiedlich, so das in einigen Kontrollverbänden die Milchleistung rückläufig war und in anderen Regionen, wie z.B. im Bereich des LKV Schleswig-Holstein, deutlich positiv ausfiel. In wie fern diese Entwicklungen tatsächlich auf die Grundfutterproduktion und Witterung zurückzuführen sind, ist jedoch unbestimmt.
Entwicklung der Milchmenge und Milchinhaltsstoffe nach Bundesländern.

(Bildquelle: BRS)

Sinkende Zellzahlen

Die durchschnittliche Zellzahl sank, und zwar auf im Mittel 238.000 Zellen/ml Milch. Dies sein zum einen auf die trockenen, klimatischen Bedingungen im zurückliegenden Kontrolljahr zurückzuführen, zum anderen sei dies aber auch ein klares Indiz für eine verbesserte Eutergesundheit in den Milchkuhherden. Insbesondere in der Zellzahlklasse größer 400.000 Zellen/ml Milch verringert sich die Häufigkeit (-0,7 % im Bundesmittel).
Entwicklung der Zellzahlen pro ml Milch im MLP-Jahr 2019.

(Bildquelle: BRS)

Der Strukturwandel setzt sich fort

Die Anzahl der Betriebe war im vergangenen Kontrolljahr weiter rückläufig. Bundesweit gaben, ähnlich wie im Vorjahr, 1.800 Betriebe die Milchkuhhaltung auf bzw. stiegen aus der MLP aus. Die Zahl der Kühe sank um gut 65.000 Tiere. Damit wuchs die durchschnittliche Herdengröße auf fast 87 Milchkühe pro Betrieb an, bei regionalen Unterschieden zwischen 51 und 384 Kühen.
Als besonders einschneidend fallen die Zahlen des LKV Bayern ins Auge: Hier sind im Vergleich zum MLP-Jahr 2018 insgesamt 820 Milchkuhbetriebe mit 16.234 Kühen aus der Milchproduktion bzw. der Milchleistungsprüfung ausgestiegen. In Niedersachsen hat sich die Zahl der MLP-Betriebe um 288 Stück verringert und Zahl an Kühen in der A und B-Kontrolle um 13.583 Stück. Prozentual betrachtet zeigte sich der Strukturwandel allerdings am stärksten in den Ländern Hessen (-6,3%), Sachsen-Anhalt (-6,1%) und Mecklenburg-Vorpommern (-5,7%).
Entwicklung der Anzahl an Betrieben und Kühen in der Milchleistungsprüfung.

(Bildquelle: BRS)

Quelle: Bundesverband Rind und Schwein (BRS)


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