Hochwald will auch in 2016 überdurchschnittlich auszahlen

Gesunkene Erlöse sorgen bei Hochwald für einen Umsatzeinbruch. Beim Milchauszahlungspreis liegt die Molkerei aber dennoch weiter über dem Bundesdurchschnitt, vor allem dank gestiegener Exporte in Drittländer.

Die Erlöse von Hochwald sind 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 9,4 % auf 1,44 Mrd. € gesunken, teilte das Unternehmen mit Sitz in Thalfang (Rheinland-Pfalz) mit. Die Menge der von Hochwald verarbeiteten Milch lag 2015 nahezu unverändert bei 2,28 Mrd. kg. Mit 45,5 % wurde knapp die Hälfte des Umsatzes im Export erwirtschaftet. Das Exportgeschäft war zwar vom Rohölpreisverfall und von politischen Krisen in einigen Absatzländern geprägt, insgesamt konnte das Volumen jedoch im Vergleich zum Vorjahr bei leicht rückläufigen Preisen gehalten werden. Die Erlöse in Länder außerhalb der EU konnten um 7 % gesteigert werden und trugen 2015 mit 16,6 % zum Gesamtumsatz bei.
Das Eigenkapital habe sich im Berichtsjahr positiv entwickelt, die Eigenkapitalquote stieg von 28,9 auf 30,2 %. Die Vertreterversammlung der Hochwald Milch eG hat eine erneute Genussscheinemission von 25 Mio. € beschlossen.

Überdurchschnittlicher Milchpreis

An die eigenen Milchlieferanten zahlte die Hochwald Milch eG in 2015 einen Leistungspreis bei 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß (inkl. Nachzahlung, ohne Umsatzsteuer) von 30,80 ct/kg aus. Der Milchpreis liegt damit 1,50 ct/kg über der durchschnittlichen gesamtdeutschen Milchauszahlungsleistung (Vj.: 1,15 ct/kg). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Abstand zum Bundesdurchschnitt weiter vergrößert.

Entwicklung 2016

Der Umsatz der Hochwald Gruppe wird sich in 2016 weiter verringern. Das Jahr ist unter schwierigen Bedingungen gestartet, das hohe Milchaufkommen trifft auf weiterhin schwächelnde Nachfrage. Politische Krisen in einigen arabischen Ländern und in Afrika sowie der Verfall der Ölpreise führen dazu, dass einige Länder ihre Milchimporte drosseln. Das internationale Geschäft leidet unter der stagnierenden Entwicklung auf den Weltmärkten, allerdings sind erste Anzeichen einer Erholung erkennbar. „Wir erwarten trotz der Marktentwicklung, dass auch in 2016 ein überdurchschnittlicher Milchpreis gezahlt werden kann“, erklärte CFO Detlef Latka. Bereits in den ersten Monaten habe der Auszahlungspreis über dem Bundesdurchschnitt gelegen.

Investitionen in Babynahrung

2015 investierte Hochwald 91 Mio. €. Größtes Projekt war der Bau einer Produktionsanlage für entmineralisiertes Molkenpulver. Damit habe sich die Unternehmensgruppe das Geschäftsfeld Baby- und Kindernahrung erschlossen. „Mit der Erschließung des Geschäftsfeldes Baby- und Kindernahrung und der Inbetriebnahme des Trockenwerkes in Hünfeld haben wir bei Hochwald ein neues Niveau der Veredelung von Milch erreicht“, so Chief Operating Officer Karl Eismann. Angesichts der Situation auf dem Milchmarkt habe Hochwald in 2016 das Kostenoptimierungsprogramm umgesetzt, mit dem rund 10 Mio. € eingespart werden sollen.