Heu als Starterfutter - was bringt es wirklich?

Wann ist der beste Zeitpunkt, Raufutter in Hinblick auf Entwicklungsphysiologie und Kosteneffizienz in die Kälberaufzucht zu integrieren? Wissenschaftler der University of British Columbia (USA) gingen dieser Frage nach und begleiteten Kälber von der Milchphase über die Entwöhnungsphase.

Ergebnisse:
 

  • Heu vor der Entwöhnungsphase anzubieten, rief weder ein langsameres, noch ein schnelleres Wachstum von Kälbern hervor.
  • Es gab keinen signifikanten Unterschied in der Trockensubstanz-Aufnahme zwischen der Versuchs- und der Vergleichsgruppe.
  • Anfangs- und Endgewicht waren ähnlich zwischen den beiden Gruppen.
  • Raufutter-Aufnahme und Gesamt-TS-Aufnahme (Starterfutter plus Heu), NDF, Rohprotein und ME-Aufnahme waren bei denjenigen Färsen größer, die vor der Entwöhnung mit Raufutter gefüttert wurden.
  • Die Futtereffizienz (Zunahme/TS-Aufnahme) war nach der Umstellung auf eine für beide Gruppen identische Ration, größer bei denjenigen Kälbern, die ausschließlich Kälberstarter vor der Entwöhnung bekamen.
  • Die Kälber, die kein Raufutter vor der Entwöhnung bekamen, hatten nach der Umstellung auf eine für beide Gruppen identische Ration, einen gemessen größeren Bauchumfang. Die Ursache begründeten die Wissenschaftler damit, dass diese Tiere größere Probleme mit dem Übergang zu Raufutter-basierten Rationen hatten.

 

 

Fazit

Heu früher anzubieten begünstigte in dieser Studie, dass die Kälber nach der Rationsumstellung eine höhere Raufutteraufnahme hatten. Die Wissenschaftler begründen es damit, dass die eine frühere Heugabe im Leben der Kälber die Pansenentwicklung besser auf Raufutter „programmiert“.
Obwohl die Gruppe an Kälbern, die ausschließlich Kälberstarter während der Milchphase bekamen, eine höhere Futtereffizienz nach der Umstellung hatten, betrachten die Forscher dieses Ergebnis mit Vorsicht, denn weniger entwickelte Pansen in dieser Gruppe könnten zu einer weniger effizienten Verdauung und Passagerate von Raufutter führen.
Quelle: Dairyherd Network