Lameness in Ruminants 2017

Harte Holzklötze halten besser

Klauenklötze sind häufig aus Holz. Ob der Härtegrad einen Unterschied bei der Haltbarkeit macht, haben Wissenschaftler in einem Praxistest untersucht.

Ein Klauenklotz auf der gesunden Seite unterstützt die kranke Klaue, indem er für eine bestimmte Zeit Gewicht von der erkrankten Seite nimmt und sie so entlastet. Das lindert den Schmerz und unterstützt die Heilung. Häufig werden Holzklötze eingesetzt. Doch macht es einen Unterschied, welches Holz die Hersteller für die Klötze verwenden?
Australische Wissenschaftler haben es in einer Praxisstudie ausprobiert. Sie statteten je 12 gesunde Kühe mit Klauenklötzen aus weichem, mittelhartem oder hartem Holz aus und beobachteten 28 Tage lang deren Verschleiß. Während des Melkens maßen sie immer wieder die Dicke des Blockes an drei verschiedenen Stellen sowie den Winkel der Klauenwand.

Weiche Blöcke gingen schneller verloren

Weichholz-Klötze hielten im Schnitt 14 Tage, fast die Hälfte der Kühe in den Gruppen mit mittelhartem und hartem Klotzholz verloren ihre Klötze an Tag 21 bzw. 28. In Bezug auf den Verschleiß gab es signifikante Unterschiede an der Spitze und an der Seite zwischen mittelhartem/hartem und weichem Holz.
Klötze aus härterem Holz verschlissen weniger, zudem war der Verschleiß dort gleichmäßiger als bei Klötzen aus Weichholz. Sie blieben auch länger an der Klaue. Demnach scheint die Funktion eines Klotzes, also die Unterstützung der kranken Klaue bei der Heilung für die empfohlenen 28 Tage, auch vom Material und vom Design des Klotzes abzuhängen. Es gebe einen Unterschied im Material, schlussfolgern die Forscher. Welcher der eingesetzten Klötze der beste ist, wollen sie in einer Folgeuntersuchung klären.
Quelle: Vortrag von Ranjbar et al. im Rahmen der Lameness in Ruminants-Konferenz 2017, München
bearbeitet: C. Stöcker