Handel setzt auf GVO-freie Milch

Während Rewe und Edeka schon länger gentechnikfreie Produkte, darunter auch Milch, anbieten, ziehen nun die Discounter Aldi und Lidl bundesweit nach, berichtet der SWR. Sie sorgen damit für eine großflächige Umstellung bei der Milchproduktion.

In Deutschland bieten mehrere Discounter die Milch ihrer Eigenmarke mittlerweile gentechnikfrei" an, angeblich weil der Kunde dies so wünsche.
In Bayern vertreibt Lidl bereits seit 2010 regionale  Milchprodukte ohne Gentechnik, die Milchpackungen waren aber nicht explizit mit dem GVO-frei" Label gekennzeichnet. Auch andere Supermärkte und Discounter wie Kaufland, Penny oder Norma haben inzwischen umgestellt. Das Besondere ist, dass die Ladenpreise stabil bleiben. Im Gegensatz zu Marken wie Landliebe, bei denen gentechnikfrei rund 30 Cent mehr kostet, ist die Milch der GVO-freien Eigenmarken der Handelsketten nicht teurer. Und nach der Milch sollen nun weitere Molkereiprodukte mit dem Siegel „Ohne Gentechnik“ gelistet werden.
Laut Recherchen des SWR hat dieser Label-Boom" im Milchsektor weitere Veränderungen ausgelöst: Im Fahrwasser der GVO-freien Milch wird zunehmend auch Weidemilch oder Heumilch angeboten. Diese Segmente suggerieren zumindest frisches unverändertes Futter und gute Tierhaltung, auch wenn die Begriffe keinen speziellen Bestimmungen unterliegen. Der Sender listet die Angebote wie folgt auf:
ALDI-Süd:
  • Eigenmarke: Milfina Frischmilch (1,5 % Fett) und frische Vollmilch (3,8%), Trinkmilch und H-Milch (1,5% und 3,5%).

  • Eigenmarke: Milfina Frischmilch (1,5 % Fett) und frische Vollmilch (3,8%), Trinkmilch und H-Milch (1,5% und 3,5%).

LIDL
  • Eigenmarke: Milbona, ab Mitte Juli 2016 bei Frischmilch bundesweit gentechnikfrei;
  • Frischmilch (1,5 %) und frische Vollmilch (3,5%) , H-Milch (1,5% und 3,5%), Bio-ESL-Milch (1,5% und 3,8%) und Bio-H-Milch (1,5%).

KAUFLAND
  • Eigenmarke: Milbona, ab Mitte Juli 2016 bei Frischmilch bundesweit gentechnikfrei;
  • Frischmilch (1,5 %) und frische Vollmilch (3,5%) , H-Milch (1,5% und 3,5%), Bio-ESL-Milch (1,5% und 3,8%) und Bio-H-Milch (1,5%).

  • Eigenmarke: K-Classic gentechnikfreie Frischmilch in Baden-Württemberg seit August 2016 (1,5% und 3,8%) ; K-Bio ESL-Milch (1,5% und 3,8%)
  • H-Milch (1,5% und 3,8%);
  • weitere Molkereiprodukte sollen folgen.

NORMA
  • Eigenmarke: K-Classic gentechnikfreie Frischmilch in Baden-Württemberg seit August 2016 (1,5% und 3,8%) ; K-Bio ESL-Milch (1,5% und 3,8%)
  • H-Milch (1,5% und 3,8%);
  • weitere Molkereiprodukte sollen folgen.

  • Landfein-Frische-Milch: seit Februar gentechnikfrei;
  • Trinkmilch (1,5% und 3,5%), H-Milch (1,5% und 3,5%) und laktosefreie H-Milch (1,5%);
  • Bergbauernbutter, Emmentaler und Mozzarella (letztere zumindest in Bayern), Eier ebenfalls
  • Bio Sonne: BIO-ESL-Milch (3,8%), BIO-Trinkmilch (1,5% und 3,8%) und BIO-Frischmilch (1,5% und 3,8%).

  • Landfein-Frische-Milch: seit Februar gentechnikfrei;
  • Trinkmilch (1,5% und 3,5%), H-Milch (1,5% und 3,5%) und laktosefreie H-Milch (1,5%);
  • Bergbauernbutter, Emmentaler und Mozzarella (letztere zumindest in Bayern), Eier ebenfalls
  • Bio Sonne: BIO-ESL-Milch (3,8%), BIO-Trinkmilch (1,5% und 3,8%) und BIO-Frischmilch (1,5% und 3,8%).

REWE und PENNY 

  • gentechnikfreie Eigenmarken;
  • zusätzlich im Sortiment sind u.a. die Marken Landliebe, Baur, Zott und Grünland, die ebenfalls entsprechende gentechnikfreie Produkte anbieten.

Laut SWR verteuert die Fütterung nicht gentechnisch veränderten Sojaextraktionschrotes und Mais die Herstellungskoten der Milch lediglich um ein bis zwei Cent pro Liter. Die zusätzlichen Kosten seien also überschaubar und würden durch einen höheren Erzeugerpreis wieder ausgeglichen.
  • gentechnikfreie Eigenmarken;
  • zusätzlich im Sortiment sind u.a. die Marken Landliebe, Baur, Zott und Grünland, die ebenfalls entsprechende gentechnikfreie Produkte anbieten.

Anmerkung: Leider haben die Journalisten des SWR hier nicht richtig recherchiert. Die meisten Milcherzeuger, die GVO-freie Milch produzieren, erhalten keine kostendeckenden Zuschläge. Der überwiegende Teil der Molkereien zahlt, wenn überhaupt, einen Zuschlag von maximal 1,0 ct/kg Milch. Das reicht bei weitem nicht aus, um die höheren Ausgaben für GVO-freie Futtermittel zu kompensieren! (Kommentar der Elite Redaktion 
)

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