Grassilage

Gras auf Gras silieren

Das Übereinandersilieren von Grasaufwüchsen wird in der Praxis häufig betrieben. Tipps, worauf dabei zu achten ist.

Ackergras ist oft früher schnittreif als der Aufwuchs vom Dauergrünland. In diesen Fällen empfiehlt es sich, die unterschiedlichen Aufwüchse zeitlich unabhängig voneinander– zum jeweils optimalen Reifestadium – einzusilieren. Idealerweise werden die Aufwüchse getrennt voneinander, in zwei Mieten (Silos) eingelagert.

Doch das ist nicht immer möglich, so dass manchmal auch der nachfolgende Schnitt „oben drauf“ gepackt werden muss. In der Regel ist das möglich, wenn der untere Schnitt bereits länger im Silo liegt, quasi schon richtig „durchsiliert“ ist.

Manchmal fällt der zeitliche Abstand zwischen dem optimalen Schnitttermin des Ackergrases und des Grünlandaufwuchses aber besonders kurz aus. Sollen dann dennoch beide Aufwüchse übereinander siliert werden?

Prinzipiell ist die Hauptgärphase von (Acker) Gras bei Trockenmassegehalten bis zu 40 % erst nach etwa 28 Tagen abgeschlossen und damit der kritische Bereich überwunden. Ist das Siliergut trockener, verzögert sich der Gärprozess und der zur Konservierung notwendige pH-Wert ist noch nicht erreicht. Dennoch kann ein Übereinandersilieren erfolgen, denn mit dem Grünlandaufwuchs gelangt genügend frisches Siliergut auf das Silo. Mit der Gärung vom Grünlandaufwuchs werden erneut Sauerstoff freie Bedingungen geschaffen werden und es kommt zur Fortsetzung des Silierprozesses im gesamten Futterstapel, wissen die Silierspezialisten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Trocken einfahren und Säure einsetzen

Wird die Verfahrensweise des Übereinandersilierens gewählt, ist Folgendes zu beachten:

  • Das Siliergut sollte mit TM-Gehalten zwischen 28 bis 40 % angewelkt sein und nicht zur Sickersaftbildung neigen. Der Sickersaft könnte zu Fehlgärungen des jung silierten (Acker)Grases führen.
  • Solange das zuvor gefüllte Silo noch eine Gärgashaube hat, sollte die Folie vorsichtig vom Stapel entfernt werden. Es können beim Öffnen gesundheitsgefährdende Gase entweichen, die nicht intensiv eingeatmet werden sollten. Tipp: Arbeiten Sie deshalb niemals alleine; achten Sie darauf, dass Sie oder eine andere Person nicht unmittelbar auf der zu öffnenden Seite vor dem Silo steht.
  • Den Zeitraum zwischen dem Öffnen des Silos und der erneuten Befüllung ist möglichst kurz zu halten.

Eine Oberflächenbehandlung der jungen Silage mit Propionsäure kann dann vor der erneuten Befüllung sinnvoll sein, wenn die letzten Schichten sehr trocken in das Silo gelangt sind.
Quelle: LWK Niedersachsen (Dr. Christine Kalzendorf; Dr. Matthias Benke)
 

 


Mehr zu dem Thema