FrieslandCampina will Auszahlungssystem ändern

FrieslandCampina plant umfangreiche Änderungen bei dem Auszahlungssystem. Unter anderem sollen Staffel- und Saisonzuschläge abgeschafft und die Zulage für Weidemilch auf 1,5 Cent erhöht werden. Im Dezember 2016 soll endgültig über die Vorschläge entschieden werden.

FrieslandCampina hat angekündigt, dass Bezahlungssystem für Rohmilch zu verändern. Der Vorstand der Genossenschaftsmolkerei hat den Milcherzeugern vorgeschlagen,
  • die Weidemilchprämie auf 1,50 Cent pro Kilogramm Rohmilch zu erhöhen,
  • die Staffelregelung abzuschaffen
  • die saisonalen Zuschläge auf Null" zurück zusetzen
  • und die Rücklagenpolitik zu ändern.

Das teilte das Molkereiunternehmen in einer Pressemitteilung (03.10.2016) mit.
  • die Weidemilchprämie auf 1,50 Cent pro Kilogramm Rohmilch zu erhöhen,
  • die Staffelregelung abzuschaffen
  • die saisonalen Zuschläge auf Null" zurück zusetzen
  • und die Rücklagenpolitik zu ändern.

Die kooperativen Regelungen rund um die Milchgeld-Zusammensetzung und die Gewinnaufteilung von FrieslandCampina werden alle drei Jahre ausgewertet und dann für einen Zeitraum von drei Jahren angepasst. Die nun veröffentlichten Anpassungsvorschläge sollen im Rahmen der Mitgliederversammlungen im Herbst 2016 diskutiert werden. Im Dezember 2016 werde dann endgültig über die Vorschläge entschieden, erklärte der Molkereikonzern.
Daneben sollen noch weitere Änderungen, die im Zusammenhang mit dem Qualitäts- und Nachhaltigkeitsprogramm von FrieslandCampina „Foqus planet“ stehen, besprochen werden. Piet Boer, der Vorsitzende der Molkereigenossenschaft, begründete die Änderungen mit der Zukunfssicherung. Für den Erfolg und die Zukunftstauglichkeit der Mitgliedsbetriebe, der Genossenschaft sowie des Molkereikonzeres sei entscheidend, dass die Auszahlungsleistungen stabil gehalten werden könne und dass die Bereiche Verarbeitungsqualität, Transparenz, Nachhaltigkeit und Weidegang weiter optimiert werden.

Weidegang-Prämie steigt auf 1,5 Cent

Um den Weidegang weiter zu fördern, wurde vom Molkerei-Vorstand vorgeschlagen, die Weidegang-Prämie um 0,5 Cent auf 1,5 Cent pro Kilogramm Rohmilch zu erhöhen. Diese Erhöhung werde durch das Unternehmen finanziert. Bereits 77,9 Prozent der 12.618 Milchkuhbetriebe der FrieslandCampina-Mitglieder haben laut dem Unternehmen in 2015 ihren Kühen Weidegang in irgendeiner Form gewährt (in 2014 waren es 77,2 Prozent). Erklärtes Ziel sei es, dass im Jahr 2020 wieder 81,2 Prozent der niederländischen Milcherzeuger  Weidemilch an die Molkerei abliefern. Damit wäre das Niveau von 2012 wieder erreicht.

Abschaffung der Staffelregelung

Den Mitgliedern der Genossenschaftsmolkerei wird ebenfalls vorgeschlagen, die Staffelregelung aufzuheben. Die ursprüngliche Idee hinter der Staffelregelung war es, attraktiv zu bleiben für wachsende und größere Milcherzeuger. Aus einer aktuellen Auswertung lässt sich aber die Schlussfolgerung ziehen, dass das Gros der Milcherzeuger die Staffelzuschläge nicht als Argument für einen Verbleib oder gegen einen Wechsel des Molkereiunternehmens berücksichtigt. Zudem steht der Vorschlag im Raum, saisonale Zuschläge auf Null" zurück zusetzen, da die Zuschläge kaum Milchfarmer dazu bewegen würden, ihr Anlieferverhalten entsprechend zu verändern.

Investition in das Wachstum von Marken und neue Absatzmärkte

Für die Jahre 2017 bis 2019 schlägt der Molkerei-Vorstand vor, den Mitgliedsbetrieben 35 Prozent vom Gewinn des Unternehmens (auf Basis des Garantiepreises und nach Abzug der Zinsen für Mitgliederobligationen sowie des den Minderheitsanteilen zuzurechnenden Gewinns) als Leistungsprämie auszuzahlen und nur noch zehn Prozent (bislang 20 Prozent) in Form von Mitgliederobligationen auszuzahlen. Auf diese Weise würden 55 Prozent (bisher 45 Prozent) des Gewinns dem Eigenkapital des Unternehmen zugeführt. Die Erhöhung des Eigenkapitalausstattung werde weiterhin dazu genutzt, in Menschen, Marken und in Märkte zu investieren, um eine maximale Wertschöpfung aus der Mitglieder-Milch zu erwirtschaften.
Quelle: frieslandcampina.de