Franzosen erhalten 28 Cent in 2009

Geschafft! In der französischen Milchbranche einigten sich Vertreter der Erzeuger und der Molkereien auf einen Milchpreis für das Jahr 2009. 28 Cent/Liter Milch bekommen die französischen Milcherzeuger im Jahr 2009.

Das meldet der Ernährungsdienst. Die Landwirte hatten zunächst 30,5 Cent/l gefordert, später jedoch angekündigt, sich auch mit 29 Cent/l zufrieden zu geben. Die Milchaufkäufer beharrten dagegen auf 27,6 Cent/l. Die Verhandlungen zogen sich über Wochen hin, waren von Protesten der Erzeuger begleitet und kamen letztlich erst unter der Vermittlung des französischen Landwirtschaftsministeriums zu diesem Ergebnis. Mehr sei nicht drin gewesen, erklärte Jean-Michel Lemetayer, der Präsident des französischen Bauernverbandes. Die Regierung in Paris hat unterdessen einen Milchfond über 30 Mio. € für bereitgestellt. Zur Preisstabilisierung soll auch die 1%ige Quotenerhöhung (April 2009) ausgesetzt werden.

Wie lange hält der Deal?

Viele Milcherzeuger  befürchten, dass die Vereinbarung wohl nicht lange aufrecht erhalten werden wird. Denn während auf Seiten der Milchverarbeiter Danone, Lactalis, Bel, Bongrain und Sodiaaloch den so mühsam ausgehandelten Branchendeal" akzeptiert und unterschrieben haben, hat die Emmentaler-Gruppe Entremont Alliance erklärt, sie lehne den kürzlich ausgehandelten Milchpreis als vom Markt völlig abgehoben" ab. Wie jetzt bekannt wurde, zahlte  die Molkerei in der Bretagne  im Mai nur einen Milchpreis von 20,5 Cent aus.
Entremont,  das drittgrößte Molkerei Frankreichs mit einem Milchaufkommen von 2,2 Mrd. kg., ist den Milcherzeugern ein besonderer Dorn im Auge, weil das Kapital der Gruppe durch den belgischen Milliardär, Industrie- und Finanzmagnaten Albert Frère kontrolliert wird, also außerhalb der heimischen Milchwirtschaft.  Entrement exportiert ca. 40 % der Milch, es leidet deshalb unter den niedrigen Weltmarktpreisen für Butter und Milchpulver.