EU: Milchanlieferung insgesamt auf Bremskurs

Die Zuwachsraten bei der Milchanlieferung haben sich in den meisten EU-Ländern im Vergleich zu den Vormonaten deutlich verringert. Vor allem die Länder, in denen sich hohe Quotenüberlieferungen abzeichnen, bremsen ihre Produktion.

Die ausdehnenden Tendenzen bei der Milchanlieferung in der EU-28 schwächen sich weiter ab. Im November wurden nach nur noch vorläufigen Angaben im Schnitt 1,7 % mehr Milch angeliefert als im Vorjahresmonat. Dies war die niedrigste Steigerungsrate im bisherigen Jahresverlauf.
Die Zuwachsraten haben sich in den meisten EU-Ländern im Vergleich mit den Vormonaten verringert. Dies ist vor allem in Ländern zu beobachten, für die hohe Quotenüberlieferungen drohen, wie Deutschland, Belgien, Österreich und Polen. In Irland und Dänemark bewegt sich die Milchmenge inzwischen sogar unter dem Vorjahresniveau.
Zusammengefasst betrachtet sind in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres 2014 von den Molkereien 4,8 % mehr Milch erfasst worden als im Vorjahresmonat. Auch für den Dezember ist mit einer Abschwächung des Wachstums zu rechnen.
Ursachen für die Drosselung des Wachstums dürften sein, dass in mehreren EU-Ländern massive Überlieferungen der Quoten im letzten Quotenjahr 2014/15 drohen. Hinzu kommen die sinkenden Milchauszahlungspreise in Folge der deutlichen Preisrückgänge bei Milchprodukten.
Milchanlieferung EU

Im November 2014 wurden den vorläufigen Angaben nach im Schnitt nur noch 1,7 % mehr Milch in der Europäischen Union angeliefert als im Vorjahresmonat. Das war die niedrigste Steigerungsrate im bisher ausgewerteten Jahresverlauf. (Bildquelle: Elite Magazin)

Milchanlieferung in Deutschland leicht unter Vorjahreslinie

Da der saisonale Anstieg der Milchanlieferung Ende 2014 verhaltener als im Vorjahrzeitraum verlief, ist die Milchmenge inzwischen unter das Vorjahresniveau gesunken. Dem Vernehmen nach seien vor allem im Norden Bremsbemühungen der Erzeuger festzustellen.
Laut der Schnellberichterstattung der ZMB stieg das Milchaufkommen gegenüber der Vorwoche in der 51. Woche im Schnitt um 0,6 % und in der 52. Woche um 1,2 %. Die Vorjahreslinie wurde um 0,4 bzw. um 1,1 % unterschritten. Für die Folgewoche liegen die Angaben noch nicht vor.
Milchanlieferung DE

Nach den extrem expansiven Entwicklungen bei der Milchanlieferung in der ersten Hälfte des Jahres 2014, liegt die Menge nun wieder unter der Vorjahreslinie. (Bildquelle: Elite Magazin)

(ZMB)