Ost-Verbände fordern Lieferverträge für alle Milcherzeuger

Der Osten macht Druck! In einem Offenen Brief an die Molkereibranche fordern die fünf Landesbauernverbände die Bildung einer Branchenorganisation. Die Milcherzeuger sollen nicht länger allein die Risiken der Milcherzeugung und -verarbeitung tragen.

Die Bauernverbände der ostdeutschen Bundesländer fordern geregelte Vertragsbeziehungen zwischen Landwirten und Molkereien. In einem Offenen Brief an den Deutschen Raiffeisenverband (DRV) und den Milchindustrieverband (MIV) heißt es, die Molkereiwirtschaft sei aufgefordert, die Milchlieferbeziehungen zwischen Erzeugern und Verarbeitern in einer zeitgemäßen, verbindlichen und vertraglichen Form zu regeln.
Die fünf Bauernpräsidenten aus Ostdeutschland fordern den DRV und den MIV auf, sich als Interessen- und Dachverbände der Molkereiwirtschaft genauso wie der Deutsche Bauernverband öffentlich zur Bildung einer Branchenorganisation Milch zu bekennen und aktiv dafür  einzusetzen. Eine solche Branchenorganisation biete nach Auffassung der ostdeutschen Bauernverbände nicht nur die Möglichkeit über Absatzförderung, Schaffung von Transparenz die Situation der Branche zu verbessern, sondern könnte Unterstützung bei der Gestaltung von Lieferverträgen geben.
Die die Unterzeichner des offenen Briefs, Henrik Wendorf (Brandenburg), Helmut Gumpert (Thüringen), Detlef Kurreck (Mecklenburg-Vorpommern), Wolfgang Vogel (Sachsen) und Olaf Feuerborn (Sachsen-Anhalt) schlagen den Abschluss bilateraler Verträge zwischen den Wirtschaftsbeteiligten vor. Wir sind der Auffassung, dass die deutschen Molkereien hier in der Bringepflicht sind und fordern Sie als Interessenvertretungs- und Dachverbände der Molkereien auf, sich bei Ihren Mitgliedsunternehmen für die Umsetzung dieser Forderung aktiv einzusetzen. Wir können nicht länger akzeptieren, dass alle Risiken der Milcherzeugung und -verarbeitung ausschließlich auf die Erzeuger abgewälzt werden, zitiert agrarzeitung.de aus einem Schreiben der fünf Landeschefs.
Den Originaltext (offener Brief) finden sie hier