20. RUW-Jungzüchtertag

An Professionalität nicht mehr zu überbieten

Über 150 Jungzüchterinnen und Jungzüchter aus dem RUW-Gebiet kämpften Anfang Januar 2012 um die drei Titel „bester Vorführer“, „bestes Typtier“ und „bester Tierbeurteiler“. Mit ihrem Engagement und ihrer Zuchtbegeisterung überzeugten die Teilnehmer(innen) ein breites Publikum.

So viele waren es noch nie. Allein die Anzahl von über 150 Vorführer(innen) spiegelt wider, dass bei dem „Züchternachwuchs“ ein sehr hohes Zuchtinteresse oder besser gesagt eine große Zuchtleidenschaft besteht. Aber nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität ihres Könnens und die außerordentliche Motivation zeigen, dass die Jungzüchter(innen) begeistert sind von ihrem Fachgebiet. In mühevoller Kleinstarbeit bereiteten sie ihre Vorführtiere auf diesen Tag vor und zeigten in Hamm professionell hergerichtete Kälber und Jungrinder, die sich ruhig und stolz im Ring präsentierten.
Die beiden Preisrichterinnen Andrea Uhrig aus Sulzbach und Dorothee Hauck aus Bad Arolsen mussten bereits bei den jüngsten Wettbewerbsteilnehmer(innen) – den Bambinos (6 bis 11 Jahre) – manche schwierige Entscheidung treffen. Als glückliche Siegerin bei den Jüngsten ging die zehnjährige Laura Köster aus Steinfurt hervor, die die Preisrichterinnen und das Publikum durch ihre ruhige und ausgeglichene Vorführweise überzeugte. Auf dem Reserveplatz folgte ihr die gleichaltrige Kim Eistrup aus Nottuln.
Eine durchgehend hochkonzentrierte und professionelle Vorstellung gelang Lukas Landwehr aus Steinhagen. Er wurde dafür prompt mit dem Siegertitel der Altersklasse der 12 bis 15-Jährigen belohnt. Ann-Katrin Bläker aus Borken musste sich nur knapp geschlagen geben und nahm den Reservesieg mit nach Hause.

Großartige Harmonie überzeugte

Je älter die Vorführer(innen) wurden, desto schärfer fiel das Augenmerk der beiden Preisrichterinnen auf die zahlreichen Merkmale, die eine sehr gute Vorführleistung ausmachen. Kopfhaltung des Vorführtieres, Armhaltung des Vorführers, Blickkontakt mit den Preisrichterinnen, Reaktionsschnelle des Vorführers – lauten nur ein paar der zahlreichen Vorführrichtlinien, die ein Jungzüchter im Ring zu beachten und umzusetzen hat, um es auf die Siegertreppe zu schaffen. Grandios gelang das Kira Lefting aus Lippstadt, die sich nach einem spannenden Duell mit Peter Groß aus Oberheckenbach an die Spitze der dritten Altersklasse (16 bis 19 Jahre) setzte. Preisrichterin Andrea Uhrig lobte vor allem die großartige Harmonie, die Kira Lefting mit ihrem Rind LEF Open Air im Vorführring ausstrahlte.
An Professionalität nicht mehr zu überbieten waren die ältesten Wettbewerbsteilnehmer(innen). Präzise und selbstbewusst führten die jungen Frauen und Männer ihre Tiere durch den Ring und sorgten bei der Siegerauswahl für Hochspannung im Publikum. Bis zum Schluss kämpften Katrin Berkemeier aus Lengerich, Lennert Landwehr aus Steinhagen und Nici Nosbisch aus Niederweis ehrgeizig und entschlossen um den heißbegehrten Siegertitel. Die Wahl fiel unter großem Publikumsjubel auf Katrin Berkemeier. Die 23-Jährige setzte sämtliche Attribute, die eine professionelle Vorführleistung ausmachen in Perfektion um und ihr Rind Bacardi folgte ihr in jedem Moment auf Schritt und Tritt. Reservesieger wurde Nici Nosbisch, dessen Können vor allem auf langjährige Erfahrungen bei Vorführwettbewerben basiert.

Zuchtstätte Berkemeier holt Doppelsieg

Doppelsieg

Doppelsieg für die Zuchtstätte Berkemeier: Lydia von Big Apple und Barcadi von Sanchez. (Bildquelle: Elite Magazin)

Der „Hendrix-Cup“ ist mittlerweile eine etablierte Wettbewerbsgröße beim traditionellen Jungzüchtertag. Hier zählt nicht die Vorführleistung, sondern ausschließlich der Körperbau und die Verfassung der Tiere. Henrik Wille aus Bad Essen richtete den Typtierwettbewerb souverän. Unter großem Beifall fiel die Entscheidung für die feinzellige Big Apple-Tochter Lydia, die von Lisa Berkemeier perfekt in Szene gesetzt wurde. Als dann auch noch die Sanchez-Tochter aufgrund ihrer sehr tiefen Rippe und ihrer guten Entwicklung den Reservesieg holte, war die Freude der Familie Berkemeier kaum noch zu bremsen.
Gudrun Wasmer (RUW)