Dänemark

Effizient, effizienter, Dänemark

Über 10.000 kg Milch, im Schnitt fast 200 Kühe und eine Verschuldung von 15.000 bis 30.000 € pro Kuh: Dänemarks Milchkuhhaltung ist von Extremen geprägt!

Dänemark besticht durch extrem hochleistende Kühe, moderne Laufställe und ein „Kuh-freundliches“ Klima. Die Milchproduktion ist in vielen Betrieben sehr effizient. Automatisierung und ein klar strukturiertes Management sind weit entwickelt, da Mitarbeiter teuer und schwierig zu finden sind. Neben der effizienten Produktion weisen dänische Milchkuhhalter aber auch einen sehr hohen Verschuldungsgrad und eine geringe Eigenkapitaldecke auf. Das schreckt zunehmend junge Hofnachfolger ab. Denn elterliche Betriebe müssen in Dänemark gekauft werden.
Zurzeit gibt es rund 570.000 Milchkühe in 2.954 Betrieben in Dänemark. Im Durchschnitt liegt die Herdengröße bei knapp 200 Kühen und ist damit sehr groß. Die am häufigsten vertretenen Rassen sind Holsteins und Jerseys. Die durchschnittliche Milchleistung liegt bei über 10.000 kg. Die besten 10 % der Betriebe weisen sogar eine Milchleistung von über 12.500 kg im Durchschnitt auf.

Hohe Leistung - hohe Schulden

Auch in Dänemark zeigt sich der Strukturwandel in der Milchkuhhaltung. Die Betriebsleiter sind im Durchschnitt um die 60 Jahre. Nur auf 6,3 % aller landwirtschaftlichen Betriebe ist der Betriebsleiter unter 40 Jahre alt. Viele junge, potenzielle Nachfolger stellen vor allem aus finanzieller Sicht eine Übernahme des elterlichen Betriebs infrage. Denn junge Landwirte müssen den Betrieb von den Eltern für 85 % des Marktwertes abkaufen (dänisches Erbschaftsrecht). Das ist ohne erhebliche Kredite kaum möglich. Im Normalfall finanzieren Kreditgesellschaften bis zu 70 % der Summe zu günstigen Zinssätzen, mindestens 30 % sind jedoch „Risikokapital“, das mit handelsüblichen Zinsen von der Hausbank verliehen wird. Derzeit werden deshalb sehr viele Betriebe wegen fehlender Hofnachfolge oder hoher Verschuldung verkauft.
Doch wie reagieren die dänischen Betriebsleiter auf den steigenden Druck? Die Erfolgsformel heißt: Mehr Milch, weniger Arbeit! Deshalb steigern sie weiter die Milchleistung und sind Weltmeister beim Thema Arbeitseffizienz. Mit über 10.000 kg Milch ist die durchschnittliche Milchleistung in Dänemark dementsprechend sehr hoch. Auch die durchschnittliche Herdengröße von rund 200 Kühen zeigt, dass viele Betriebe groß und modern aufgestellt sind.
Ein großer Ansatzpunkt ist aber vor allem die Arbeitseffizienz. Denn die Arbeitskosten für Mitarbeiter liegen bei rund 15 €/Stunde für z. B. Ukrainer und rund 20 €/Stunde für Dänen. Spitzenlöhne von 28 €/Stunde bei einer 37 Stundenwoche sind keine Seltenheit. Mindestlöhne gibt es zwar nur für Mitarbeiter aus dem Ausland, für alle anderen gelten jedoch Tarifverträge, die von Gewerkschaften kontrolliert werden. Fällt ein Betrieb beispielsweise auf, der unter Tarif bezahlt, kann es auch schon mal vorkommen, dass die Milch nicht abgeholt wird, da die Tankwagenfahrer ebenfalls in Gewerkschaften organisiert sind.
Woher kommt die hohe Schuldenlast auf den Betrieben? Und was ist das Geheimnis der hochleistenden Betriebe in Dänemark? Das können Sie im vollständigen Artikel "Effizient, effizienter, Dänemark" mit fünf Betriebseportagen in der aktuellen Ausgabe der Elite Impulse nachlesen.
Elite Impulse erscheint sechsmal jährlich, immer im Wechsel mit der gedruckten Elite. Abonnenten erhalten das digitale Magazin als Upgrade zum Abo. Elite Impulse können Sie bei Netz-Verfügbarkeit jederzeit auf allen digitalen Endgeräten anschauen.
Um das Magazin nutzen zu können, müssen Sie sich mit Ihren Login-Daten von Elite Online anmelden. Wenn Sie noch keinen Login haben, können Sie sich als Elite Abonnent hier anmelden. Bei Fragen rufen Sie bitte beim Elite Leserservice unter 02501-801 3050 an.