Diese Faktoren beeinträchtigen die Gärqualität

Die Grassilage gewinnt auf Grund steigender Kraftfuttepreise und der zunehmenden Flächenkonkurrenz zwischen Milchviehbetrieben und Biogasanlagen um den Silomais aus ökonomischer Sicht zunehmend an Bedeutung. Im Vergleich zur Maissilage variiert deren Qualität jedoch sehr stark, sowohl innerhalb als auch zwischen den Jahren.

Verursacht wird diese Variation der Grassilagequalität durch Unterschiede in den Pflanzenbeständen, der Zusammensetzung des zu silierenden Ausgangsmaterials, den Schnittterminen, den Intervallen zwischen den Schnitten, dem Siliermanagement und durch Differenzen in den Effekten von Silierzusätzen. Dabei zeigen die Grassilagen Mängel weniger Mängel hinsichtlich der Energiekonzentration als vielmehr in der Gärqualität und in der aeroben Stabilität bei der Entnahme. Dies wird von folgenden Faktoren beeinflusst:  
  • Silagequalitätsmängel: Neben Qualitätsmängeln wegen später Schnittzeitpunkte und/oder unzureichender Silierung zum Beispiel bei Substrat- oder Milchsäurebesatzmangel sind die häufigsten Fehlgärungen und die daraus resultierenden hygienischen Mängel eine Folge von einer unzureichenden Unterdrückung der Mikroflora im oder während des Silageprozesses oder bei der Entnahme der Silage.
  • Buttersäure: Buttersäurehaltige Silagen entstehen, wenn nasses und/oder schmutziges Siliergut geerntet wird oder wenn der Zuckergehalt im Ausgangsmaterial sowie der natürliche Besatz an Milchsäurebakterien zu gering war. Die Silage hat dann einen hohen pH-Wert und riecht nach faulen Eiern oder Schweiß. Buttersäurehaltige Silagen sind durch einen Eiweißabbau charakterisiert, des Weiteren treten hohe Energie- und Trockenmasseverlauste auf. Bei geringen Buttersäuregehalten von unter 0,3 % TM ist eine Verfütterung unproblematisch, aber bei hohen Gehalten von über 3 % TM ist eine Verwerfung der Silage anzuraten. Solche Silagen können außerdem auch mit Clostridiensporen, beispielsweise aus Wirtschaftsdünger belastet sein. Ihre Verfütterung an Kühe, deren Milch zu Hartkäse verarbeitet werden soll, ist nicht möglich. Die sicherste Möglichkeit der Verhinderung der Fehlgärung Buttersäure ist ein zielgerichteter Siliermittelzusatz bei der Ernte.
  • Essigsäure: Die Essigsäure hat eine Doppelfunktion in der Silage: geringe Gehalte von unter 2 % TM sind erwünscht, da so die aerobe Stabilität gefördert wird. Hohe Gehalte von über 3 % TM sorgen jedoch für hohe Energieverluste und haben eine geringere Futteraufnahme zur Folge. Hohe Essigsäuregehalte entstehen durch längere Feldliegezeiten beziehungsweise eine lange Befülldauer und eine langsame Ansäuerung, wobei sich Enterobakterien stark vermehren können. Eine zu hohe Essigsäurebildung kann durch ein schnelles Einsilieren und somit kurze Feldliegezeiten und durch Silierzusätze verhindert werden. Liegen hohe Essigsäuregehalte in einer Grassilage vor, kann diese durch das Verschneiden mit anderen Silagen noch verfüttert werden.
  • Nacherwärmung: Die Nacherwärmung der Silage im Silostock ist der meist verbreitete Qualitätsmangel bei Silagen überhaupt. Die Kerntemperatur einer ausgekühlten Silage beträgt etwa 15°C und ist weitgehend unabhängig von der Umgebungstemperatur. Liegt die Temperatur in der Silage mehr als 10°C darüber, handelt es sich um Nacherwärmung. Die Ursache dafür ist eine massive Vermehrung von Hefen und Hefepilzen. Deren Abbauprozesse gehen mit hohen Energieverlusten, geruchlichen Veränderungen, Stoffabbau und –umbau einher und führen zu einer verminderten Futteraufnahme. Die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen zur Verhinderung der Nacherwärmung bestehen in einem optimalen Anwelkgrad, einer hohen Verdichtung, sorgfältiger Abdeckung und einem ausreichenden Vorschub. Siliergut von Problemflächen sollte stets getrennt siliert werden, entweder in Form von Ballensilage oder durch Anlage einer zweiten Fahrsilomiete. Bereits nacherwärmte Silagen können gegen weiter verschlechternde Abbauprozesse je nach Grad der Temperaturerhöhung am Anschnitt mit Zusätzen zur TMR-Stabilisierung behandelt werden. Eine weitere Möglichkeit liegt in der Umsilierung von Teilpartien beziehungsweise in der Anlage einer Vorrats-TMR.
  • Schimmel: Schimmelpilze sind an die minimalen Restsauerstoffmengen im Silo angepasst. Sie bilden meist weißgräuliche bis rot-schwärzliche Nester oder Hotspots, die auch Toxine enthalten können. Schimmel im Futter vermindert die TM-Aufnahme und die Milchleistung, erhöht die Zellgehalte in der Milch, belastet den Organismus und kann unter anderem zu Acetonämie, Euterentzündungen, Fruchtbarkeitsstöhrungen und Totgeburten führen. Deshalb sollten verschimmelte Partien grundsätzlich nicht verfüttert werden. Neben dem eigentlichen Schimmelnest muss eine Schicht von mindestens 30 cm großzügig verworfen werden. Ursachen von Schimmelbildung können eine zu große Schichtdicke bei der Einsilierung, eine zu geringe Verdichtung, eine unsachgerechte Abdeckung oder Folienverletzungen und Undichtigkeiten am Silo sein. Auch Verschmutzungen des Futters, zum Beispiel auf Gänsefraßflächen oder nach unterlassener Grünlandpflege erhöhen das Risiko. Zur Verhinderung der Schimmelbildung ist vorrangig die Siliertechnik zu optimieren. Speziell in Siloanlagen ohne Seitenwände ist ein gezielter Silierzusatz mit Produkten der Wirkungsrichtung 2 (Verbesserung der aeroben Stabilität) zu empfehlen.
     
    Quelle: Dr. Johannes Thaysen, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
     

  • Silagequalitätsmängel: Neben Qualitätsmängeln wegen später Schnittzeitpunkte und/oder unzureichender Silierung zum Beispiel bei Substrat- oder Milchsäurebesatzmangel sind die häufigsten Fehlgärungen und die daraus resultierenden hygienischen Mängel eine Folge von einer unzureichenden Unterdrückung der Mikroflora im oder während des Silageprozesses oder bei der Entnahme der Silage.
  • Buttersäure: Buttersäurehaltige Silagen entstehen, wenn nasses und/oder schmutziges Siliergut geerntet wird oder wenn der Zuckergehalt im Ausgangsmaterial sowie der natürliche Besatz an Milchsäurebakterien zu gering war. Die Silage hat dann einen hohen pH-Wert und riecht nach faulen Eiern oder Schweiß. Buttersäurehaltige Silagen sind durch einen Eiweißabbau charakterisiert, des Weiteren treten hohe Energie- und Trockenmasseverlauste auf. Bei geringen Buttersäuregehalten von unter 0,3 % TM ist eine Verfütterung unproblematisch, aber bei hohen Gehalten von über 3 % TM ist eine Verwerfung der Silage anzuraten. Solche Silagen können außerdem auch mit Clostridiensporen, beispielsweise aus Wirtschaftsdünger belastet sein. Ihre Verfütterung an Kühe, deren Milch zu Hartkäse verarbeitet werden soll, ist nicht möglich. Die sicherste Möglichkeit der Verhinderung der Fehlgärung Buttersäure ist ein zielgerichteter Siliermittelzusatz bei der Ernte.
  • Essigsäure: Die Essigsäure hat eine Doppelfunktion in der Silage: geringe Gehalte von unter 2 % TM sind erwünscht, da so die aerobe Stabilität gefördert wird. Hohe Gehalte von über 3 % TM sorgen jedoch für hohe Energieverluste und haben eine geringere Futteraufnahme zur Folge. Hohe Essigsäuregehalte entstehen durch längere Feldliegezeiten beziehungsweise eine lange Befülldauer und eine langsame Ansäuerung, wobei sich Enterobakterien stark vermehren können. Eine zu hohe Essigsäurebildung kann durch ein schnelles Einsilieren und somit kurze Feldliegezeiten und durch Silierzusätze verhindert werden. Liegen hohe Essigsäuregehalte in einer Grassilage vor, kann diese durch das Verschneiden mit anderen Silagen noch verfüttert werden.
  • Nacherwärmung: Die Nacherwärmung der Silage im Silostock ist der meist verbreitete Qualitätsmangel bei Silagen überhaupt. Die Kerntemperatur einer ausgekühlten Silage beträgt etwa 15°C und ist weitgehend unabhängig von der Umgebungstemperatur. Liegt die Temperatur in der Silage mehr als 10°C darüber, handelt es sich um Nacherwärmung. Die Ursache dafür ist eine massive Vermehrung von Hefen und Hefepilzen. Deren Abbauprozesse gehen mit hohen Energieverlusten, geruchlichen Veränderungen, Stoffabbau und –umbau einher und führen zu einer verminderten Futteraufnahme. Die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen zur Verhinderung der Nacherwärmung bestehen in einem optimalen Anwelkgrad, einer hohen Verdichtung, sorgfältiger Abdeckung und einem ausreichenden Vorschub. Siliergut von Problemflächen sollte stets getrennt siliert werden, entweder in Form von Ballensilage oder durch Anlage einer zweiten Fahrsilomiete. Bereits nacherwärmte Silagen können gegen weiter verschlechternde Abbauprozesse je nach Grad der Temperaturerhöhung am Anschnitt mit Zusätzen zur TMR-Stabilisierung behandelt werden. Eine weitere Möglichkeit liegt in der Umsilierung von Teilpartien beziehungsweise in der Anlage einer Vorrats-TMR.
  • Schimmel: Schimmelpilze sind an die minimalen Restsauerstoffmengen im Silo angepasst. Sie bilden meist weißgräuliche bis rot-schwärzliche Nester oder Hotspots, die auch Toxine enthalten können. Schimmel im Futter vermindert die TM-Aufnahme und die Milchleistung, erhöht die Zellgehalte in der Milch, belastet den Organismus und kann unter anderem zu Acetonämie, Euterentzündungen, Fruchtbarkeitsstöhrungen und Totgeburten führen. Deshalb sollten verschimmelte Partien grundsätzlich nicht verfüttert werden. Neben dem eigentlichen Schimmelnest muss eine Schicht von mindestens 30 cm großzügig verworfen werden. Ursachen von Schimmelbildung können eine zu große Schichtdicke bei der Einsilierung, eine zu geringe Verdichtung, eine unsachgerechte Abdeckung oder Folienverletzungen und Undichtigkeiten am Silo sein. Auch Verschmutzungen des Futters, zum Beispiel auf Gänsefraßflächen oder nach unterlassener Grünlandpflege erhöhen das Risiko. Zur Verhinderung der Schimmelbildung ist vorrangig die Siliertechnik zu optimieren. Speziell in Siloanlagen ohne Seitenwände ist ein gezielter Silierzusatz mit Produkten der Wirkungsrichtung 2 (Verbesserung der aeroben Stabilität) zu empfehlen.
     
    Quelle: Dr. Johannes Thaysen, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein