Deutsche Molkereien verlieren unter den globalen Top-20

Im aktuellen Rabobank-Ranking der 20 weltweit größten Molkereikonzerne rückte das Deutsche Milchkontor von Rang 13 auf Rang 14 und Müller um zwei Plätze von Rang 18 an das Ende der Top-20.

Unter den 20 weltweit größten Molkereikonzernen halten sich zwei deutsche Unternehmen, sie sind allerdings in der Rangliste 2014 weiter nach unten gerückt. In dem aktuellen Ranking der Rabobank sind bis auf eine Ausnahme dieselben Unternehmen zu finden wie 2013.
Demnach verlor das Deutsche Milchkontor (DMK) mit einem Umsatz von 5,3 Mrd Euro den 13. Rang an die französische Sodiaal mit 5,4 Mrd Euro und belegt nun Platz 14. Gleichzeitig rutschte der Müller-Konzern mit schätzungsweise 3,8 Mrd Euro zwei Plätze nach unten und damit ans Ende der Top-20.
Die Schweizer Nestlé führt mit einem Gesamtumsatz von 20,9 Mrd Euro - wie in den Vorjahren - unangefochten das Ranking an. Allerdings gab es laut Rabobank auch innerhalb der Spitzengruppe Rangverschiebungen:
  • Die französischen Konzerne Lactalis und Danone tauschten mit Erlösen von 14,7 Mrd Euro beziehungsweise 14,6 Mrd Euro die Plätze zwei und drei.
  • Außerdem ist erstmals seit acht Jahren ein neues Unternehmen unter den ersten fünf zu finden, und zwar die US-Genossenschaft Dairy Farmers of America (DFA) mit einem Erlös von 13,5 Mrd Euro, die damit FrieslandCampina mit 11,1 Mrd Euro auf den sechsten Platz verdrängte.
  • Der chinesische Konzern Mengniu kletterte indes vom 14. auf den elften Platz.
  • Dagegen rutschte der japanische Milchriese Meiji weiter nach unten, die japanische Morinaga erscheint nicht mehr auf der Liste für 2014.
  • Die US-amerikanische Genossenschaft Land O’Lakes feierte indes nach zweijähriger „Abwesenheit“ ein Comeback und rangiert jetzt auf Platz 19.

Rang

2014

Rang

2013

Unternehmen

Land

Umsatz 2014 2)

in Mrd Euro

1

1

Nestlé

Schweiz

20,9

2

3

Lactalis

Frankreich

14,7

3

2

Danone

Frankreich

14,6

4

4

Fonterra

Neuseeland

13,9

5

6

Dairy Farmers of America

USA

13,5

6

5

FrieslandCampina

Niederlande

11,1

7

7

Arla Foods

Dänemark/Schweden

10,3

8

8

Saputo

Kanada

7,4

9

9

Dean Foods

USA

6,8

10

10

Yili

China

6,5

11

14

Mengniu

China

6,1

12

11

Unilever 1)

Niederlande/Großbritannien

5,8

13

15

Sodiaal

Frankreich

5,4

14

13

DMK

Deutschland

5,3

15

16

Savencia (ehemals Bongrain)

Frankreich

4,6

16

17

Kraft Foods

USA

4,5

17

12

Meiji

Japan

4,2

18

19

Schreiber Foods 1)

USA

4,2

19

-

Land O'Lakes

USA

3,8

20

18

Müller 1)

Deutschland

3,8

  • Die französischen Konzerne Lactalis und Danone tauschten mit Erlösen von 14,7 Mrd Euro beziehungsweise 14,6 Mrd Euro die Plätze zwei und drei.
  • Außerdem ist erstmals seit acht Jahren ein neues Unternehmen unter den ersten fünf zu finden, und zwar die US-Genossenschaft Dairy Farmers of America (DFA) mit einem Erlös von 13,5 Mrd Euro, die damit FrieslandCampina mit 11,1 Mrd Euro auf den sechsten Platz verdrängte.
  • Der chinesische Konzern Mengniu kletterte indes vom 14. auf den elften Platz.
  • Dagegen rutschte der japanische Milchriese Meiji weiter nach unten, die japanische Morinaga erscheint nicht mehr auf der Liste für 2014.
  • Die US-amerikanische Genossenschaft Land O’Lakes feierte indes nach zweijähriger „Abwesenheit“ ein Comeback und rangiert jetzt auf Platz 19.

Währungsrisiko erfordert ein angemessenes Management

Wie die Rabobank weiter ausführte, stiegen die gesamten Erlöse der Top-20-Molkereien im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2013 nominal um 5 % auf insgesamt 167 Mrd. Euro. Allerdings fiel das reale Branchenwachstum den Analysten zufolge gering aus, denn die Inflation der Preise im Lebensmitteleinzelhandel in wichtigen internationalen Absatzmärkten belief sich auf schätzungsweise 4 % bis 5 %.
Als weitere Gründe für das nur geringe Plus nennen die Fachleute das langsame Wirtschaftswachstum und ein hohes Preisniveau. Diese Faktoren hätten in der Europäischen Union, den USA und China nur ein geringfügig höheres Absatzvolumen ermöglicht.
Außerdem habe sich der Wert der Verkäufe in vielen Schwellenländern wie Brasilien und der Türkei als Folge der Abwertung ihrer Währungen gegenüber dem Euro und dem Dollar verringert. Wegen der raschen Veränderungen der Wechselkurse in den vergangenen zwölf Monaten habe sich die Ertrags- und Verschuldungssituation international agierender Molkereiunternehmen teils drastisch verschlechtert, so die Rabobank. Einmal mehr habe sich gezeigt, dass das Währungsrisiko ein angemessenes Management erfordere.

Wachstum wird sich verlangsamen

Das langfristige Marktumfeld für die Molkereikonzerne halten die Utrechter Analysten grundsätzlich für günstig: Beispiele für positive Fundamentaldaten seien das globale Bevölkerungswachstum, die Verstädterung, steigende Einkommen und die Veränderung der Ernährungsgewohnheiten in Schwellenländern. Deshalb sei für die kommenden Jahre zwar mit einem anhaltenden Branchenwachstum zu rechnen, wobei die Wachstumsraten aber nicht mehr so hoch wie vor zehn Jahren sein dürften.
Vor allem für die chinesischen Firmen Yili und Mengniu, die sich in der vergangenen Dekade mit organischen Wachstum in die Riege der größten Molkereiunternehmen vorgekämpft hatten, dürfte es in den kommenden Jahren schwerer werden. Das Wirtschaftswachstum in China verlangsame sich, und die allmähliche Marktsättigung in den verschiedenen Produktkategorien hemme weitere rasche Absatzzuwächse. Darüber hinaus schwäche die Aufwertung der chinesischen Währung die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auf den Exportmärkten. Größere Umsatzsteigerungen seien deshalb nur noch durch Übernahmen anderer Molkereien im In- und Ausland möglich. Indes seien im Berichtsjahr größere Unternehmensübernahmen und -fusionen insgesamt rar gewesen. (AgE)