Milchleistungsprüfung 2016

Milchleistung stieg in 2016 um 110 kg

Langsam aber stetig. Soll lässt sich der Leistungsanstieg aller MLP-Kühe auch im vergangenen Kontrolljahr wieder beschreiben. Denn die Milchleistung stieg um 110 kg auf 8.563 kg an. Wie in den vergangenen Jahren auch, kommen die leistungsstärksten Kühe aus den östlichen Bundesländern.

Am 7. Dezember gab der Deutsche Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e.V. (DLQ) den Abschluss des Milchprüfungsjahres 2016 bekannt. Hier die wichtigsten Trends des vergangenen Kontrolljahres:

Der Osten bleibt spitze!

Im Kontrolljahr 2016 durchliefen im Durchschnitt knapp 3,7 Mio. Kühe die monatliche Milchkontrolle. Das waren 15.400 Kühe weniger als noch im Jahr zuvor. Die höchsten Leistungen verzeichneten nach wie vor die östlichen Bundesländer (Übersicht 1). Die gemittelten Durchschnittsleistungen der MLP-Betriebe in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin-Brandenburg lagen zwischen 9.471 kg (BB) und 9.685 kg (TH). Damit sind die Milchleistungen in diesen Bundesländern im Schnitt um 200 kg angestiegen (Ausnahme Berlin-Brandenburg mit +46 kg). Die geringste Leistung wurde in Baden-Württemberg (7.725 kg) und Bayern (7.736 kg) ermittelt. In allen Bundesländern außer in Schleswig-Holstein gaben die Kühe in 2016 mehr Milch als in 2015. In Schleswig-Holstein wurde ein Rückgang um 16 kg verzeichnet. Den höchsten Leistungszuwachs hatte Hessen mit + 227 kg. Die Fett- und Eiweißgehalte blieben fast konstant.
1) durchschnittliche Kuhzahl für das Prüfjahr 01.10.2015 bis 30.09.2016

Strukturwandel nimmt an Fahrt auf

Auch vor den MLP-Betrieben macht der rasant fortschreitende Strukturwandel keinen Halt. So sank die Zahl der an der MLP teilnehmenden Betriebe um 2.761 (-5,6%) auf 46.735 (am Stichtag 30.09.2015). Vor allem in Bayern (-1.075 Betriebe), in Niedersachsen  (-497) und in Baden-Württemberg (-258) ging die Anzahl der MLP-Betriebe eindeutig zurück (Übersicht 2). Einen besonders starken Rückgang der MLP-Kühe verzeichnete der DLQ in Berlin-Brandenburg (-13.034), in Mecklenburg-Vorpommern (-13.016) und in Sachsen-Anhalt (-10.984).
Demgegenüber sind die MLP-Herden in allen Bundesländern größer geworden. Im Durchschnitt melken MLP-Betriebe 78,5 Kühe. Damit sind die Bestände um 3,7% angestiegen. Die größten Herden sind dabei in Berlin-Brandenburg mit durchschnittlich 371,7 Kühen zu finden und die kleinsten MLP-Herden in Bayern mit im Schnitt 46,9 Kühen.
 

Eutergesundheit stagniert

Wenig (positives) getan hat sich hingegen im vergangenen Kontrolljahr im Bereich der Eutergesundheit. So blieben die untersuchten Kühe auf dem Zellzahl-Niveau des Vorjahres (Übersicht 3). Mehr als 75% der MLP-Kühe wurden in den ersten beiden Zellzahlklassen eingeordnet. Allerdings waren auch 12,5 % der Kühe in der Zellzahlklasse mit über 400.000 Zellen/ml! Der durchschnittliche Zellgehalt pro MLP-Betrieb lag nur in Baden-Württemberg (189.000 Zellen/ml Milch) und in Bayern (197.000 Zellen/ml) unter 200.000 Zellen/ml Milch. Die schlechteste Eutergesundheit wiesen die Milchkühe in Sachsen-Anhalt mit einem durchschnittlichen Zellgehalt von 286.000 Zellen/ml Milch auf.
1) in 1.000/ml