Das richtige Herbizid für Mais

Gelegt wurde der Mais bereits. Jetzt gilt es das Unkraut auszubremsen. Dazu müssen angepasste Herbizide ausgebracht werden. Tipps, wie Sie das passende Herbizid finden:

1. Gegen welches Unkraut behandeln?

Wichtig ist, dass das Herbizid zu der vorhandenen Verunkrautung passt. Vereinfacht gibt es vier Standardsituationen:
  • Typische zweikeimblättrige Maisunkräuter: Weißer Gänsefuß, Schwarzer Nachtschatten, Franzosenkraut, Knöterich-Arten, Rauhaariger Amarant, Ackerstiefmütterchen und gelegentlich Kamille, Klettenlabkraut und Ausfallraps
  • Maisunkräuter und Gräser: Flughafer, Quecke, Weidelgräser, Einjährige Rispe (selten Ackerfuchsschwanz und Windhalm)
  • Maisunkräuter und Hirsen: Borsten-, Finger und Hühnerhirse
  • Maisunkräuter, Gräser und Hirsen

  • Typische zweikeimblättrige Maisunkräuter: Weißer Gänsefuß, Schwarzer Nachtschatten, Franzosenkraut, Knöterich-Arten, Rauhaariger Amarant, Ackerstiefmütterchen und gelegentlich Kamille, Klettenlabkraut und Ausfallraps
  • Maisunkräuter und Gräser: Flughafer, Quecke, Weidelgräser, Einjährige Rispe (selten Ackerfuchsschwanz und Windhalm)
  • Maisunkräuter und Hirsen: Borsten-, Finger und Hühnerhirse
  • Maisunkräuter, Gräser und Hirsen

Zu den beschriebenen Unkrautsituationen können gelegentlich Melden, Ackerwinden im Randbereich und Disteln kommen.

2. Boden- oder Blattherbizide?

In trockenen Regionen kann es sein, dass Vorauflauf-Mittel allein nicht ausreichen. Die Anwendung nach der Saat und vor dem Auflaufen sichert zwar die höchste Verträglichkeit, hängt aber in der Wirkung stark von der Bodenfeuchte ab. Wählen Sie deshalb eine Kombination von blatt- und bodenwirksamen Kombinationsmitteln nach dem Auflaufen im 3- bis 4-Blattstadium.

3. Einzelwirkstoffe alleine einsetzen?

In der Regel macht der Einsatz von Einzelwirkstoffen keinen Sinn. Hersteller bieten eine Vielzahl von entsprechenden Packs mit Wirkstoff- bzw. Mittelkombinationen an. Meist ist damit auch ein Preisvorteil verbunden. So sind die meisten Herbizide kombinierbar, nur wenige Mittel wie Cato und bentazonhaltige Mittel gehören nicht dazu. Achten Sie deshalb immer auf Hinweise der Hersteller über die Mischbarkeit der Herbizide.

4. Welcher Wirkstoff für welche Unkraut- bzw. Ungrassituation?

  • Zweikeimblättrige Maisunkräuter: Die Kombination von Bromxynil (blattaktiv) und Terbuthylazin (bodenaktiv) ist dafür sehr gut geeignet. Weißer Gänsefuß, Schwarzer Nachtschatten, Franzosenkraut und Amarant können damit sehr gut und  Vogelknöterich, Kamille sowie Klettenlabkraut gut bis sehr gut bekämpft werden. Ausreichend wirkt es auch auf Ausfallraps und Jährige Rispe
  • Maisunkräuter und Gräser: Müssen zusätzlich Ungräser bekämpft werden, sollten Wirkstoffe wie Rimsulfuron (Cato, Escep), Nicosulfuron (Accent, Motivell, Milagro forte) und Foramsulfuron+ Iodosulfuron-M (Maister flüssig) eingesetzt werden. Damit Sie eine ausreichende, sichere und breite Wirkung erzielen, wird eine Mittelkombination aus Tabelle 1 empfohlen. Flughafer, Quecke (nicht nachhaltig), Weidelgräser, Einjährige Rispe, Ackerfuchsschwanz und Windhalm werden so erfasst.
  • Maisunkräuter und Hirsen: Hirsen (Süßgräser) haben sich in einigen Regionen zu einem echten Problem entwickelt. Die Wirkung der Gräsermittel reicht vor allem bei Finger- und Borstenhirse nicht immer aus. Ist ein entsprechender Besatz und hoher Druck dieser Hirsen vorhanden, sollten Sie ein nachhaltig wirkendes Spezialmittel (Boden- und Blattwirkung) einsetzen, wie z.B. die Wirkstofffamilie der Trietone (Clio und Laudis, siehe Tabelle 1).
  • Maisunkräuter, Gräser und Hirsen: Müssen sowohl Hirse-Spezialmittel als auch Gräsermittel in die Mischung aufgenommen werden, sollten Sie aus Kostengründen abwägen. Liegt das Augenmerk beispielsweise bei der Bekämpfung von Gräsern und Hirsen, darf die Herbizidkombi sich leichte Schwächen bei den Unkräutern leisten, letztere müssen aber trotzdem immer noch ausreichend bekämpft werden.

  • Zweikeimblättrige Maisunkräuter: Die Kombination von Bromxynil (blattaktiv) und Terbuthylazin (bodenaktiv) ist dafür sehr gut geeignet. Weißer Gänsefuß, Schwarzer Nachtschatten, Franzosenkraut und Amarant können damit sehr gut und  Vogelknöterich, Kamille sowie Klettenlabkraut gut bis sehr gut bekämpft werden. Ausreichend wirkt es auch auf Ausfallraps und Jährige Rispe
  • Maisunkräuter und Gräser: Müssen zusätzlich Ungräser bekämpft werden, sollten Wirkstoffe wie Rimsulfuron (Cato, Escep), Nicosulfuron (Accent, Motivell, Milagro forte) und Foramsulfuron+ Iodosulfuron-M (Maister flüssig) eingesetzt werden. Damit Sie eine ausreichende, sichere und breite Wirkung erzielen, wird eine Mittelkombination aus Tabelle 1 empfohlen. Flughafer, Quecke (nicht nachhaltig), Weidelgräser, Einjährige Rispe, Ackerfuchsschwanz und Windhalm werden so erfasst.
  • Maisunkräuter und Hirsen: Hirsen (Süßgräser) haben sich in einigen Regionen zu einem echten Problem entwickelt. Die Wirkung der Gräsermittel reicht vor allem bei Finger- und Borstenhirse nicht immer aus. Ist ein entsprechender Besatz und hoher Druck dieser Hirsen vorhanden, sollten Sie ein nachhaltig wirkendes Spezialmittel (Boden- und Blattwirkung) einsetzen, wie z.B. die Wirkstofffamilie der Trietone (Clio und Laudis, siehe Tabelle 1).
  • Maisunkräuter, Gräser und Hirsen: Müssen sowohl Hirse-Spezialmittel als auch Gräsermittel in die Mischung aufgenommen werden, sollten Sie aus Kostengründen abwägen. Liegt das Augenmerk beispielsweise bei der Bekämpfung von Gräsern und Hirsen, darf die Herbizidkombi sich leichte Schwächen bei den Unkräutern leisten, letztere müssen aber trotzdem immer noch ausreichend bekämpft werden.
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(Bildquelle: Elite Magazin)


Reine Unkrautstandorte sind, sofern keine Triazinresistenz vorhanden ist, relativ preiswert und sicher mit Kombiprodukten aus der Tabelle 1 zu behandeln. Müssen Ungräser und/oder Hirsen zusätzlich bekämpft werden, wird es deutlich teurer.

5. Wann werden Produkte weniger gut vertragen?

  • Durch starken, kräftigen Regen kann die Wachsschicht der Maisblätter angegriffen sein. Warten Sie deshalb ein bis zwei Tage nach starkem Regen mit der Herbizidbehandlung ab, damit wieder eine ausreichende Wachsschicht auf den Blättern vorhanden ist und der Mais das Herbizid so ausreichend verträgt.
  • Sulfonylharnstoffe (z.B. Cato, Motivell, Milagro forte, Accent oder Maister flüssig) und Bromxynil-Kombinationen können Unverträglichkeits-Reaktionen hervorrufen. Achten Sie deshalb auf entsprechende Sortenverträglichkeitslisten der Produkte. In der Regel geben die umfangreichen Listen aber alle gängigen Sorten frei.
  • Spätfröste in Mittelgebirgslagen können ebenfalls zu einer schlechten Verträglichkeit der Herbizide führen.
  • Der Mais ist ab dem 4-Blattstadium Herbizid empfindlicher.

  • Durch starken, kräftigen Regen kann die Wachsschicht der Maisblätter angegriffen sein. Warten Sie deshalb ein bis zwei Tage nach starkem Regen mit der Herbizidbehandlung ab, damit wieder eine ausreichende Wachsschicht auf den Blättern vorhanden ist und der Mais das Herbizid so ausreichend verträgt.
  • Sulfonylharnstoffe (z.B. Cato, Motivell, Milagro forte, Accent oder Maister flüssig) und Bromxynil-Kombinationen können Unverträglichkeits-Reaktionen hervorrufen. Achten Sie deshalb auf entsprechende Sortenverträglichkeitslisten der Produkte. In der Regel geben die umfangreichen Listen aber alle gängigen Sorten frei.
  • Spätfröste in Mittelgebirgslagen können ebenfalls zu einer schlechten Verträglichkeit der Herbizide führen.
  • Der Mais ist ab dem 4-Blattstadium Herbizid empfindlicher.

6. Was tun bei Resistenzen?

In einigen Regionen gibt es Triazin-Resistenzen. Treten einzelne Arten, wie Weißer Gänsefuß, Schwarzer Nachtschatten, Amarant oder Einjähriges Kreuzkraut über Jahre hinweg immer stärker auf, sind das Hinweise auf mögliche Resistenzen. Terbuthylazinhaltige Produkte sollten dann nicht mehr eingesetzt werden.
Quelle: Stefan Ernert und Peter Weißer; Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Westerwald-Osteifel