China: Milcherzeuger leiden unter Preisverfall

In China verfallen die Erzeugerpreise für Milch – Ende des dritten Quartals 2014 lag der Preis bei umgerechnet 52 Cent/kg (3,84 CNY) und war weiter gefallen. In vielen Produktionsgebieten haben Milchproduzenten nun begonnen, ihre Milch wegzuschütten und die Herden abzustocken.

Wegen der schlechten Vermarktungsmöglichkeiten haben die chinesischen Milchproduzenten im Norden und in weiteren Produktionsgebieten des Landes damit begonnen, die erzeugte Milch wegzuschütten und ihre Bestände durch Verkauf oder Schlachtung der Kühe zu verkleinern. 

Zu großes heimisches Milchangebot trifft auf preiswertere Importmilch

Als Grund für die Marktschwäche nennt das Pekinger Agrarressort ein zu großes Milchangebot, vor allem in der Inneren Mongolei. Dort hatten die Milcherzeuger in der Boomphase ihre Milchkuhherden spürbar aufgestockt, um die Erzeugung zu erhöhen.
Mit Beginn des internationalen Abschwungs der Notierungen für Milcherzeugnisse war der heimische Rohstoff immer weniger gefragt, die Verarbeiter griffen zunehmend auf preiswerte Ware vom Weltmarkt zurück. In der Folge ließ das Überangebot an heimischer Milch die Erzeugerpreise kräftig sinken:
Der chinesische Milchpreis war von mehr als 5,00 Chinesischen Renminbi Yuan (CNY; umgerechnet 68 Cent) pro kg Milch in Ende 2013 auf weniger als 3,84 CNY (52 Cent) pro kg Rohmilch bis Ende des dritten Quartals 2014 gesunken.

Lösungsansatz: Großmolkereien sollen wieder mehr heimische Milch ankaufen

Das chinesische Landwirtschaftsministerium will nun zusammen mit den regionalen Behörden mit geeigneten politischen Unterstützungsmaßnahmen auf die Krise reagieren: Molkereiunternehmen wie die innermongolische Yili Gruppe oder Mengniu Dairy wurden aufgefordert, mehr heimischen Rohstoff anzukaufen, um so den Erzeugerpreis zu stabilisieren. (AgE)