China beginnt zu schwächeln

Der chinesische Absatzmarkt spielt für die internationale Milchwirtschaft eine wichtige Rolle. Mit großer Sorge betrachtet die westliche Milchwelt die "schwächelnde" Konjunktur in China. Diese könnte sich negativ auf den Milchkonsum auswirken.

So dürfte China nach einer Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums in diesem Jahr auch wesentlich weniger Vollmilchpulver importieren als erwartet. „Marktquellen berichten, dass sich die Lagerbestände derzeit auf 300.000 Tonnen belaufen“, schreibt die US-Behörde. Das sei doppelt so viel wie bei einer früheren Schätzung angenommen. Das Pekinger Büro der US-Behörde korrigiert deshalb seine Prognose nach unten: Im Vergleich zum Vorjahr dürfte die Nachfrage rund 30 Prozent niedriger ausfallen.
Die US-Behörde rechnet in diesem Jahr mit einer Milchproduktion von rund 38 Mio. t, das entspricht in etwa dem Niveau von 2014. Der Verbrauch liege bei 39 Mio. t, was im Vergleich zu den bisherigen Prognosen eine leichte Korrektur nach unten bedeutet. „Dies liegt in der schwächeren Konjunktur und den fallenden heimischen Milchpreisen begründet“, schreibt das USDA.
Der chinesische Absatzmarkt spielt für die internationale Milchwirtschaft eine wichtige Rolle. Vor allem die Nachfrage nach importiertem Milchpulver für Babynahrung ist hoch, da das Vertrauen in die heimische Milchpulverindustrie immer wieder durch Skandale erschüttert wurde. Zusätzlich zählt China als potenzieller Auffangmarkt für mögliche Verluste, die durch das russische Importverbot für Molkereiprodukte entstehen.