Krone Futterernte Workshop 2012

Breiter, größer, schlagkräftiger – gelbgrüne Superlative

Breiter, größer, schlagkräftiger – gelbgrüne Superlative. Der im emsländischen Spelle ansässige Landtechnikhersteller Krone präsentierte zwei Tage lang die neuesten Generationen seiner Grundfuttererntemaschinen im Praxiseinsatz. Dabei wurden auch erstmals die neue EasyCut Mähwerk-Reihe präsentiert (Fotogalerien inklusive).

Völlig überarbeitet und ergänzt hat Krone seine Mähwerkpalette. Insgesamt 12 Mähwerke bieten die Emsländer für den Front und Heckanbau an, von 2,71 m bis 10,10 m Arbeitsbreite. Je vier Ausführungen (davon je eine mit Aufbereiter) sind für den Front- bzw. Heckanbau vorgesehen. Drei weitere Mähwerkskombinationen sind als Triple erhältlich.
Die beiden Frontmähwerke F280 und F320 punkten mit einem großen Durchgang, der Pendelfunktion und zwei aktiven Schwadtrommeln. Dem F320 wurde zudem eine Anfahrschutzleiste aus Plastik spendiert, zudem wurde der Gelenkstummel um 95 mm höher gelegt, um den Abnau an große Traktoren zu vereinfachen. Neu ist auch die Möglichkeit der Breitenverstellung. Mi nur einem Handgriff kann der Überschnitt um bis zu 15 cm verrringer bzw. vergrößert werden. So sind auch enge Kurvenfahrten möglich. Konfortabel aus Sicht des Fahrers ist die Option, den Seitenschutz per Knopfdruck hydraulich nach oben klappen zu können, das lästige Absteigen vom Schlepper vor jedem Straßentransport entfällt dadurch.
Das F320 ist in der Ausführung CV mit einem neuen Intensivaufbereiter erhältlich. Speziell geformte V-Zinken sollen für eine hohe Laufruhe sorgen. Das Aufbereiterprallblech (Intensität der Aufbereitung) ist in sieben Stufen einstellbar.
Den Heckscheibenmähwerke R280, R320 und R360 wurde ein neuer verstellbarer Anbaublock hinzugefügt, der den unterschiedlichen Traktorbreiten Rechnung trägt (je nach Spurbreeite, Reifengröße anpassbar). Ebenfalls überarbeitet wurde der Durchgang zwischen Mähholm und Oberrahmen (mehr Durchsatz). Bei den Modelle R320 und R360 lässt sich während der Fahrt sogar der Auflagendruck mittels eines Hydraulikzylinders anpassen. Dabei werden die Entlastungsfedern verstellt.
Für eine größere Haltbarkeit sorgt die SafeCut-Funktion: Trifft der Mähbalken gegen ein Hindernis, schwenkt er nach hinten oben weg. SafeCut verhindert so Schäden am Stirnradantrieb und an weiteren Mähscheiben. In der Ausführung EasyCut CV sind die Mähwerke mit dem integriertem Hochleistungsaufbereiter (frei beweglich aufgehängte V-Stahlzinken) ausgerüstet. Neu ist auch die „Quer-Klappung“, die selbst bei den großen Modellen eine Transporthöhe von unter 4,0 m garantiert. Integrierte Stützfüße lassen jetzt auch das senkrechte Abstellen der Mähwerke zu.
Mit dem Triple-Mähwerk B1000 CV bietet Krone derzeit weltweit die größte Mähkombination mit Aufbereiter und Förderband an. Sowohl der Mähholmdurchgang als auch die Querförderbänder wurden vergrößert bzw. verbreitert und so für höchste Erntemengen konzipiert. Dank der integrierten Beschleunigungswalzen lässt sich ein schmaler Schwad ablegen, der ebenso für die Aufnahme von Rundballenpressen als auch für die Aufnahme von Ladewagen geeignet ist.
Neben der enormen Arbeitsbreite von 10,10 m besticht das EasyCut B1000 CV Collect auch durch die automatische hydropneumatische Auflagedruckregelung CombiFloat, die ebenfalls beim BigM 500 zum Einsatz kommt. Das Mähwerk arbeitet immer mit einem gleichmäßigem Auflagedruck; auch bei extrem welligem Untergrund oder bei stark variierenden  Fahrgeschwindigkeiten. Die dazu benötigte Ölmenge wird vom Schlepper angefordert bzw. abgegeben.

KWT 2000: Wender mit 20 m Arbeitsbreite

Mit dem neuen KWT 2000 lassen sich selbst große Grünlandschläge schnell „durchquirlen“. Der mit 18 Kreiseln (Durchmesser 1,53 m, 6 Zinkenarme) ausgestattete Kreiselheuer hat eine Arbeitsbreite von 19,6 m nach DIN. Allerdings muss dem Kreisler dazu mindestens ein 100 PS Schlepper vorgespannt werden. Trotz der enormen Arbeitsbreite lässt sich der KWT problemlos transportieren (die intelligente Lenkung garantiert ein spurtreues Fahren) und auf dem Feld schnell entfalten. Das Umstellen von der Transport- in die Feldstellung erfolgt per Knopfdruck am CCI Terminal. Am Terminal wird auch die Arbeitstiefe eingestellt. Dies ist jedoch erst möglich, wenn sich alle Stützräder auf dem Boden befinden. Dadurch wird verhindert, dass die Zinken in den Boden schlagen.

Premiumschwader Swadro 1400 Plus

Seit dieser Saison präsentiert Krone seine Schwader in zwei Varianten, der normalen Grundausführung und der besser ausgestatteten PLUS-Variante. Die zusätzlichen Ausstattungsmerkmale beim Swadro 1400 Plus sind verstärkte Antriebswellen, das hydraulich absenkbare Transportfahrwerk sowie die elektrische Kreiselkomforthöhenverstellung. Der Clou daran ist, dass nur einer der vier  Kreisel manuell eingestellt werden muss, die drei übrigen passen sich automatisch an. Das Absenken des Transportfahrwerks ermöglicht einen schnellen Feldwechsel ohne dass zuvor die Zinkenarme abgenommen werden müssen, da sich die Transporthöhe bis auf max. vier Meter reduziert.
Eine weitere technische Raffinesse ist der sogenannte Jet-Effekt: Dieser garantiert beim Absetzen des Schwaders, dass immer zunächst die hinteren Räder aufsetzen, dann erst die vorderen Stützräder. So unterbleibt das Einschlagen der Zinken in den Boden, was unweigerlich zu einer Verschmutzung des Futters führen würde. Den erforderlichen Leistungsbedarf der Zugmaschine beziffert der Hersteller auf 80 bis 90 PS.

Intelligente Ladewagen mit bis zu 53 m³ und Wiegeeinrichtung

Über insgesamt sechs Modelle verfügt die neue Ladewagenbaureihe mit der Modellbezeichnung ZX. Angeboten werden je drei Varianten mit sowie drei ohne Dosierwalzen. Die Ladevolumen liegen zwischen 38 m³ und 53 m³ (DIN). Die 53 m³-Ausführung ZX 550 verfügt über drei Achsen, wobei sich wie bei LKW-Aufliegern die vordere Achse bei Leerfahrten anheben lassen.
Die EasyFlow-Pickup und die 1.760 mm breite Schneidrotoren sorgen für eine schnelle Aufnahme selbst großer Schwaden. Steht die Ernteleistung im Vordergrund, können 50 % der Schneidmesser  kurzfristig „stillgelegt“ werden. Die völlig neuentwickelte Ladeautomatik PowerLoad regelt abhängig vom Befüllgrad des Laderaums aktiv den Ladevorgang. Zwei Sensoren messen dazu jeweils die Presskraft oberhalb des Förderrotors. Mit Hilfe der Daten steuert ein Bordcomputer den Vorschub des Kratzbodens. Dieser wurde zudem um 350 mm nach vorne hin abgesenkt, um eine höhere Verdichtung zu erreichen. Auch soll sich dadurch der Leistungsbedarf verringern. Wiegestäbe in der Deichsel und den Achsen sollen es erstmals ermöglichen, das aufgenomme Futter mit einer genauigkeit von ±2,5 % zu erfassen.
Für eine größere Fahrsicherheit auf der Straße sorgt die EBS Bremskraftregelung. Diese besteht aus drei Komponenten: Der automatischen, lastabhängigen Bremskraftregelung ALB, dem Anti-Blockiersystem ABS und dem Roll Stability Support RSS. Die ALB-Funktion regelt den Bremsdruck in Abhängigkeit vom Beladungszustand des Wagens, RSS reduiert die Kippgefahr bei Kurvenfahrten (leitet automatisch eine Vollbremsung beim „Abheben“ der Reifen ein).

Selbstfahrer mit über 1.000 PS

Ganz selbstbewusst hat Krone seine Selbstfahrer mit dem Namenszusatz „Big“ versehen. Die Häcklser firmieren unter dem Namen BigX, die selbstfahrenden Mähwerke unter BigM.
Alle Modelle der Big-Baureihe werden mittlerweile mit MAN-Motoren ausgerüstet. Die kleinsten Häcksler (BigX 700) mit V8-Motoren (669 PS), die größeren mit V12-Motoren (1.034 PS). Alle Motoren verfügen jetzt über das „PowerSplit“ Leistungsmanagement. Das bedeutet, dass die Selbstfahrer sowohl im Fahrmodus ECO Power als auch XPower gefahren werden können. Ein Umschalten ist jederzeit ebenso möglich wie die automatischen Anpassung der Motorlistung an die Erntebedingungen. Im ECO-Modus stehen der Erntemaschine weniger PS zur Verfügung (beim X700 nur 509 PS statt 696 PS), dadurch sollen sich bis zu 11 % Diesel pro Tonne einsparen lassen.
Eine weitere Neuerung ist auch der stufenlose Antrieb. Die Selbstfahrer können jetzt von 0 auf 40 kmh stufenlos beschleunigt werden. Zudem wurde den BigX-Modellen eine Antischlupfregelung (ASR) mit drei Fahrmodi spendiert: Gras Modus / Mais Modus / ausgeschaltet. Überarbeitet wurde auch die EasyFlow Pickup, die mit mit 3,0 m bzw. 3,8 m Arbeitsbreite erhältlich ist. Hier wurden diverse Verschleißteile verstärkt und der Rollenniederhalter optimiert.
Mit den BigM 420 und 500 (9,70 m bzw. 13,20 m Arbeitsbreite) lassen sich bis zu 20 ha pro Stunde realisieren. Der Big M420 wurde zur neuen Saison mit einem neuen MAN-Motor (6 Zylinder, 420 PS) und ebenso wie der große Bruder (510 PS) mit der Silent Space Kabine ausgerüstet. Auch wurde das Kühlsystem nochmals überarbeitet, zum Einsatz kommt das in den Häckslern verbaute rotierende Kühlersieb, das die Luft von oben ansaugt und vor das rechte Vorderrad ausbläst. Mit dem Krone Big-Swath-System lassen die beiden Mähaufbereiter eine Breitablage, eine Teilbreitanlage und eine Schwadzusammenführung zu.

Pressen: Die Schöne, die Kräftige, die Formel1-Maschine, die Schnelle und die Kantige

Mit seinen drei Rundballenpressen-Familien Bellima, Fortima und Optima verfügt der Hersteller aus dem Emsland nach eignen Angaben nach dem größte Rundballenpresse-Programm auf dem Markt.
Die Bellima ist die Weiterentwicklung der KR 125/130. Mit dieser Festkammerpresse bietet Krone eine einfach aufgebaute Rundballenpresse. Wie alle Krone Rundballenpressen ist auch die Bellima mit der weiterentwickelten ungesteuerten EasyFlow Pick-up ausgerüstet, die ohne Kurvenbahnsteuerung auskommt. Die Zinkenträger sind seit neuestem direkt auf Rotorscheiben links und rechts der Pick-up befestigt. Damit entfällt die bislang übliche sehr aufwändige und äußerst verschleißintensive Kurvenbahnsteuerung (weniger bewegliche Teile). Zudem soll die Pick-up EasyFlow dank der höheren Drehzahl (ca. 30 Prozent mehr als eine Pickup mit Kurvenbahnsteuerung) durch höhere Durchsatzleistung und einen spürbar ruhigeren Lauf überzeugen. Für die Bellima bietet Krone zwei Pickup-Varianten an: Die EasyFlow Pickup der Bellima F 125 hat eine Arbeitsbreite von 1.400 mm (DIN), die Pickup der Bellima F130 erfasst das Erntegut auf einer Breite von 1.800 mm.
Die Fortima-Presse, vom Chefkonstrukteur auch als „every day best friends machine“ bezeichnet, ist das Nachfolgemodell der VarioPack. Die neue Baureihe mit variabler Presskammer, die optisch an die Comprima erinnert ist in zwei Varianten erhältlich: Fortima V1500 (Ballendurchmesser 1,0 bis 1,50 m) und Fortima V1800 (Ballendurchmesser 1,0 bis 1,80 m). Beide Typen sind jeweils auch mit MultiCut-Schneidwerk verfügbar. Der Fortima hat Krone die EasyFlow Pickup mit 2,05 m Arbeitsbreite spendiert. Das Rotationsschneidwerk MultiCut fördert das aufgenommene Erntegut kontinuierlich durch die Messer. Beim Einsatz von 17 Messern (wahlweise 17, 15, 7 oder 0) ergibt sich eine theoretische Schnittlänge von 64 mm. In der neuen Modellreihe wurden die Umlenkrollen vergrößert. Dadurch sollen die Lebensdauer und die Ballendichte zunehmen sowie eine größere Laufruhe erreicht werden. Neu gestaltet wurde auch der Garnkasten: Im nunmehr spritzwasser- und regengeschützten und mit LED's ausgeleuchteten Gehäuse finden bis zu 11 Garnrollen Platz, die bequem vom Boden aus eingelegt werden können. Die neue Vierfach-Garnbindung soll für vorbildliche Ballenfestigkeit sorgen und die Wartezeiten beim Binden verkürzen.
Dank des TIM-Systems (Tractor Implement Management) wird aus dem Schlepper und der  Rundballenpresse eine Einheit, bei der die Presse die Steuerung des Traktors übernimmt. Ist der gewünschte Ballendurchmesser erreicht, wird der Traktor gestoppt, und das Netz wird automatisch eingeschossen. Nach erfolgter Netzbindung öffnet die Heckklappe vollautomatisch, nach Auslassen des Ballens wird diese automatisch geschlossen. Es ist kein Eingreifen durch den Fahrzeugführer notwendig.
Neu im Programm hat Krone die Comprima-Rundballenpresswickelkombination V210 (XC) bzw. CV 210 XC. Die derzeit weltweit größte Presswickelkombination wurde von den Konstrukteuren als die Formel1-Presse vorgestellt. Die variable Press-Wickelkombination formt Heu- und Strohballen mit bis zu 2,05 m Durchmesser, Silageballen mit bis zu 1,75 m. Die Übergabe des Ballens auf den Wickeltisch erfolgt per Schwerkraft (10° nach vorne geneigt). Das spart Zeit und Platz und ermöglicht den kurzen Aufbau der Comprima CV 210 XC. Bei Bedarf unterstützt der über einen Sensor aktivierte Heber die Ballenübergabe in Hanglagen. Der Öffnungswinkel der Heckklappe und der Folienwickler passen sich automatisch dem vorgegebenen Ballendurchmesser an. Die Presswickelkombination lässt sich optional mit einer integrierte Wiegeeinrichtung ausstatten. Das Ballengewicht wird dabei über zwei in den Wickeltisch integrierte Wiegestäbe erfasst. Über zwei Feuchtemesssensoren auf beiden Seiten in der Presskammer wird die Materialfeuchte gemessen und ebenso auf dem Bedienterminal dargestellt.
Pressen und wickeln ohne anzuhalten: Die auf der Agritechnica 2011 mit einer Goldmedaillie ausgezeichnete Presswickelkombination Ultima erlaubt das Pressen und Wickeln von Rundballen während der Fahrt. Die Maschine muss zum Wickeln der Ballen nicht mehr die Fahrt unterbrechen. Das wird vor allem durch das Zusammenspiel von drei technischen Innovationen erreicht: In der Vorpresskammer wird das Erntegut zwischengespeichert und vorverdichtet. Von dort gelangt es in die Semivariable Ballenkammer (Ballendurchmesser einstellbar von 1,25 bis 1,5 m). Das TIM (Tractor Implement Management) sorgt letztlich für die optimale Fahrgeschwindigkeit auf dem Feld, Krone verspricht mit dem TIM ein 50 %iges Geschwindigkeitsplus.
Big Pack High Speed: Auch für diejenigen die es lieber kantig mögen hat Krone mit den BigPack High Speed-Pressen eine Lösung im Programm. Bis zu 20 % höhere Durchsatzleistungen sollen die Modelle der High Speed-Baureihe ermöglichen. Erreicht wird dies durch eine Volumenvergößerung der Vorpresskammer (+18%) sowie durch die Steigerung der Kolbenhübe von 38 bis auf max. 49 Hübe pro Minute. In allen High Speed-Modelle wird jetzt auch die 2,35 m breite, ungesteuerte EasyFlow Pickup verbaut. Je nach Modell lassen sich Quaderballen mit den Abmessungen von 80 x 90 bis  zu 120 x 130 cm pressen. Dank der integrierten Feuchtemessung sowie der in der Schurre eingebauten vier Wiegestäbe lässt sich zudem die Ballendichte jederzeit auf dem Feld kontrollieren.