Besseres Futter - besseres Sozialverhalten!

Wie sieht eine optimale Kompakt-TMR aus? Der dänische Erfinder dieser Futterration, Niels-Bastian Kristensen, gibt Tipps, wie man seine Ration im Betriebsalltag kontrollieren kann.

"Bei einer Verbesserung der Ration verbessern die Kühe auch ihr Verhalten, ist Niels-Bastian Kristensen vom dänischen Agrarforschungszentrum SEGES überzeugt. Genau an diesem Punkt sieht er den Vorteil der Kompakt-TMR (K-TMR). Denn: Wenn die Kühe gefressen haben, laufen sie zu den Liegeboxen und legen sich hin. So machen sie Platz für die nächsten Kühe am Futtertisch. Damit fällt das Konkurrenzverhalten ums Futter weg. Wichtigste Voraussetzung für dieses erwünschte Verhalten ist, neben dem Einhalten des erprobten originale K-TMR-Mischprotokoll (siehe unten), dass immer genug Futtermischung in konstanter Qualität für die Kühe erreichbar ist (Futterrest 4 bis 5%).
Doch was macht eine gute Ration aus? Was bedeutet gute und konstante Qualität bei einer K-TMR? Auf dem Milchkuhbetrieb von Hergen Wißmann haben sich vergangene Woche (KW 26) interessierte Landwirte, Studenten und Berater mit der Qualität von Kompakt-TMR auseinandergesetzt. Zusammen mit der Tierarztpraxis Bramsche lud der Landwirt zu einer Fortbildung auf seinem Betrieb ein. Niels-Bastian Kristensen erklärte dabei drei Grundprinzipien für die Kontrolle der eigenen Kompakt-TMR:
1. Ration unter die Lupe nehmen
Bei einer gut gemischten Kompakt-TMR erkennt man auf den ersten Blick keine Einzelkomponenten. Besonders Pellets sind nicht mehr zu erkennen! Ziel ist es, dass alle anderen Komponenten an dem Grundgerüst, meist Grassilage) kleben bleiben. Fällt die Ration jedoch leicht auseinander, fehlt Feuchtigkeit. Mischen Sie dann mehr Wasser hinein! Auch ist wichtig, dass sich in der Ration keine Grasklumpen finden. Falls doch, können Sie die Mischzeit der Ration heraufsetzen. Betrachten Sie außerdem die Reste auf dem Futtertisch. Wenn diese warm werden und beginnen, zu riechen, ist das ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt!
2. Kühe beobachten
Ist die Ration gut gemischt, fressen die Kühe das Futter von oben nach unten runter. Sobald sie beginnen, die Ration zu sortieren und Sie auf dem Futtertisch Fraßlöcher finden, müssen Sie die Ration optimieren. Eine Möglichkeit wäre, die Mischdauer zu erhöhen. Dasselbe gilt, wenn die Kühe an die Fressgitter laufen, sobald Sie oder ein Gerät das Futter nachschiebt.
3. In den Mischer schauen
Wie sieht es während des Mischens im Inneren des Mischers aus? Schauen Sie während des Mischvorgangs hinein. Das Futter sollte vollständig in Bewegung sein und umwälzt werden. Das kann man in der finalen Mischphase etwa visuell kontrollieren, indem man ein, zwei Handschaufeln Futterkalk über die mischende Ration streut. Sehen Sie hingegen nur ein Auf und Ab der Ration, werden die Komponenten nicht ausreichend vermischt. Kann man das Futter auch zu lange mischen und damit zu viel Struktur zerstören? Nein, auch bei zusätzlichen 45 Minuten Mischzeit gibt es keine Unterschiede, erklärt Niels-Bastian Kristensen. Wichtig sei vielmehr, die Vormischung so einzuweichen, dass sie hinterher am Gras klebenbleiben.

Weitere Infos

Hier finden Sie eine Reportage über den Betrieb Wißmann, in der der Fokus auf der Fütterung der kompakten Ration liegt:
Das originale Mischprotokoll und weitere Hinweise finden Sie in dem Artikel:
Die Technik der Beurteilung der Mischqualität einer Ration nach Niels-Bastian Kristensen kann man auch auf eine normale TMR anwenden: