Mais

Auf Phosphor ganz verzichten?

Wegen des schlechten Phosphor-Aneignungsvermögens von Mais wird in der Regel mineralisches Phosphat über die Unterfußdüngung verabreicht. Angesichts der stark gestiegenen Düngerpreise sollte die Unterfußdüngung zum Mais jedoch überdacht werden. Kann eventuell komplett auf die Unterfußdüngung verzichtet werden?

Fakt ist, dass auf den Standorten mit Bodenphosphatgehalten in der Gehaltsklasse C durch die P-Unterfußdüngung ein beachtlicher Mehrertrag realisiert werden kann. Das hängt mit dem schlechten P-Aneignungsvermögen der jungen Maispflanzen zusammen. Der in der Nähe der Saatreihe platzierte Phosphor fördert die Jugendentwicklung und sichert somit einen Entwicklungsvorsprung, der letztlich in höheren Erträgen mündet.

Bodenversorgung (mg/100 g)

Düngeempfehlung (kg P2O5/ha)

Sandböden

lehmiger Sand, Lehm-, Tonböden

10 bis 20 mg

70

50

21 bis 25 mg

40

30

über 25 mg

20 - 30

20 - 30

In besser mit Phosphor versorgten Böden ( Versorgungsklasse C) sind jedoch kaum oder nur geringe Mehrerträge zu erwarten. Das zeigen im Rheinland durchgeführte Düngeversuche. Im Mittel von sechs Versuchen mit P-Gehalten in der Gehaltsklasse E lag der Ertragszuwachs unter einem Prozentpunkt. Auf besser versorgten Böden kann die Unterfußdüngergabe deshalb auch gegenüber den früher üblichen Mengen drastisch reduziert werden. In der Regel sind deshalb P-Gaben von 20 bis 30 kg/ha völlig ausreichend.
Unterfußdüngung

(Bildquelle: Elite Magazin)

Verzicht auf Phosphat kann ratsam sein

Aber selbst wenn Ertragseffekte von der Unterfußdüngung ausgehen, ist diese nicht immer auch unbedingt sinnvoll. In kürzlich durchgeführten Versuchen wurden Varianten ohne jegliche Unterfußdüngung (30 kg/ha N) sowie solche mit 30 kg/ha N in Kombination mit 15 und 30 kg/ha P2O5 miteinander verglichen. Die Boden-P-Gehalte lagen auf diesen Versuchsstandorten zwischen 11 und 41 mg P2O5 je 100 g Boden. Ergebnis:
Zwar führte die Unterfußdüngung zu einem Ertragsanstieg von bis zu 8 % (30 kg Phosphat), berücksichtigt man jedoch die Düngerkosten, entfällt der Vorteil der gedüngten Varianten.

Empfehlung für die Praxis:

Mit zunehmender Bodenversorgung sinkt der Düngerbedarf, er ist auf besseren Standorten zu dem niedriger als auf leichten Böden. Wo es bislang noch kein Problem mit P-Überhängen gibt, kann weiterhin das bewährte DAP zum Einsatz kommen. Die Ausbringung kleinerer P-Mengen als 46 kg/ha P2O5 stößt beim DAP allerdings schnell an technische Grenzen, da dann weniger als 1 dt/ha Dünger ausgebracht werden muss. In Versuchen sowie in der Praxis haben sich Mischungen aus DAP und Kalkammonsalpeter (KAS) im Verhältnis 1:1 bewährt. Eine solche Mischung enthält je dt 22,5 kg N und 23 kg P2O5.
Für die Eignung eines Düngers als Unterfußdünger muss darauf geachtet werden, dass ein möglichst hoher Anteil des Phosphats in wasserlöslicher Form vorliegt, was nicht bei allen Produkten der Fall ist.
Quelle: Günter Jacobs, LWK Nordrhein-Westfalen