Arla: Milchbauern erbost über Milchpreissenkung

Es klingt widersprüchlich: Arla Foods erwartet einen verbesserten Erlös pro Kilo verarbeiteter Milch in 2011, senkt aber dennoch den Milchpreis. Das erzürnt die dänischen Milchbauern. Sie fordern den Rücktritt der Konzernspitze.

Der dänisch/schwedische Molkereiriese Arla Foods senkt seinen Milchauszahlungspreis um einen Cent. Mit einem Milchauszahlungspreis von 33,3 Ct/ kg Milch fällt dieser damit wieder auf das Niveau von November 2010. Und das obwohl Arla Foods optimistisch in das Jahr 2011 blickt und  einen Umsatz von knapp sieben Milliarden Euro aufgrund eines verbesserten Erlös pro Kilo verarbeiteter Milch erwartet. Damit würde der Erlös gegenüber 2010 um knapp drei Cent auf 36,2 Cent pro Kilo Milch ansteigen. Zudem will Arla rund 200 Millionen Euro in den Ausbau von drei Molkereien, zwei in Dänemark und eine in Schweden, investieren.
Bei Arla Foods verweist man darauf, dass es sich bei der Erhöung der Auszahlungsleistung im November 2010 um eine Art Vorschuss" bzw. einmalige Gratifikation gehandelt habe, da absehbar war, dass das Ergebnis in 2010 höher als erwartet ausfällt. Diese Begründung erzürnt viele Milchbauern. Der dänische Milchviehhalterbund Danske Mælkeproducenter (LDM) bezeichnet die Erklärung von Arla Foods für das Absenken des Milchpreises als unverschämt. Als im November 2010 der Milchpreis erhöht wurde, habe die Konzernspitze nichts davon erwähnt, dass es sich lediglich um eine temporäre Vorschusszahlung handle, stellt der LDM-Vorsitzende Peder Mouritsen fest. Zudem bemängelte er, dass Arla Foods beim Milchpreis deutlich hinter der Konkurrenz zurückliegt. „In anderen Branchen würde die Konzernspitze in solch einer Situation ersetzt werden, wir müssen das eventuell auch mal überdenken,  fordert Mouritsen mit deutlicher Vehemenz.