Anstieg des Milchaufkommens für 2014 erwartet

In ihrem kürzlich erschienenen Ausblick prognostiziert die EU-Kommission für das jüngst abgelaufene Milchjahr mit einem geringfügigen Rückgang Milchmenge, für 2013/14 jedoch mit einer um 1,5 % ansteigende Milchanfuhr.

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(Bildquelle: Elite Magazin)

In der EU-Kommission geht man davon aus, dass das Milchaufkommen im Jahr 2014 wieder deutlich zulegen wird und zwar um durchschnittliche 1,5%, mit einer überdurchschnittlichen Wachstumsrate in der ehemaligen EU-15. Durch die EU-Erweiterung um Kroatien erhöht sich die Anlieferung voraussichtlich allein um 0,5 Mio. t. In den ersten Monaten von 2013 haben ungünstige Wetterbedingungen und hohe Kraftfutterkosten die Milcherzeugung negativ beeinflusst. Dies führt zu der Annahme, dass die Milchmengen trotz der Quotenerhöhung um 1 % für das Quotenjahr 2013/14 nicht steigen wird.
Bereits im weiteren Verlauf von 2013 wird eine teilweise Erhöhung der Produktion auf Gründlandstandorten erwartet. Zusätzlich rechnet man damit, dass die erwartete höhere Getreideernte zu sinkenden Futterkosten verglichen mit dem zweiten Halbjahr 2012 führen wird.
Der Rückgang des Milchaufkommens in der EU-27 für das Quotenjahr 2012/13 wird auf 0,9 % geschätzt. Im Quotenjahr 2013/14 könnte das Milchaufkommen um 1,5 % ansteigen und damit stärker als die Quotenerhöhungen von 1 %. In 2014/15 werden die Quoten zwar nicht weiter erhöht. Da aber verschiedene Länder wie Irland, Belgien, Lettland und Frankreich ihre Quoten unterliefern, wird ein weiterer Anstieg um 1 % für möglich gehalten. Damit könnte die Milchanlieferung 2014 ein Niveau von 154,4 Mio. t erreichen.

Mehr Kühe in 2014

2012 ist die Zahl der Milchkühe in der ehemaligen EU-15 erstmals seit vier Jahren um 1,8 % auf 17,7 Mio. Tiere gestiegen. Einige Mitgliedstaaten bereiten sich laut EU-Kommission auf das Quotenende vor und vergrößern ihre Herden. Dies ist in Italien, Spanien, Irland, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Luxemburg der Fall. In anderen Ländern hat sich der rückläufige Trend verlangsamt. Die Möglichkeit, die Herden auf demselben Stand zu halten, könnte bei Engpässen an Raufutter vom Cash-Flow abhängen. Die Kommission schätzt, dass die Zahl der Milchkühe in der EU-15 in 2013 wieder um 0,3 % sinken wird. 2014 könnten sich die Herden bei besseren Futtervorräten stabilisieren oder leicht vergrößern. In den jüngeren Mitgliedstaaten geht der Strukturwandel weiter voran und die Zahl der Milchkühe geht jährlich um 2 % zurück. In der EU-28 dürfte sich die Zahl der Milchkühe 2014 auf 28 Mio. Tiere belaufen.

Feste Preise am Weltmarkt

Für das zweite Halbjahr erwartet die Kommission anhaltend feste Preise am Weltmarkt und in der EU, wenngleich man von einem Anstieg der Milchproduktion ausgeht. In der EU ist 2013 vor allem die Produktion an Milchpulver zurückgegangen, da die Molkereien mehr höher veredelte Produkte für den Binnenmarkt, insbesondere Käse, produziert haben. Die Käseproduktion wird 2013 voraussichtlich um 0,5 % steigen, und damit wesentlich weniger stark als im Vorjahr (+ 1,7 %). Der Konsum ist durch die ökonomische Krise zwar beeinträchtig, insbesondere in der EU-15, wo der Pro-Kopf-Verbrauch um 0,5 % sinken könnte. Auch die dynamische Entwicklung der Käseexporte, die in den ersten vier Monaten zu beobachten war, dürfte sich verlangsamen. Dennoch wird für 2013 wird ein Anstieg der Käseexporte um 6 % erwartet. In 2014 könnte die Produktion sogar wieder ansteigen und der Verbrauch könnte mit einer Verbesserung der ökonomischen Situation wieder wachsen.
Der Verbrauch von Frischprodukten wird 2013 voraussichtlich um 0,5 % sinken. Dies ist auf das niedrigere Milchaufkommen und zusätzlich auf das kalte Frühjahr zurückzuführen, das die Nachfrage nach diesen Produkten, insbesondere nach Eiscreme, gedämpft hat. Trinkmilch und Joghurt werden am meisten betroffen sein, während der Sahnekonsum weiter steigen könnte. Für 2014 wird eine Erholung und ein Anstieg des Konsums um 0,7 % prognostiziert. Wegen geringer Verfügbarkeit von Milchfett wird die Butterproduktion 2013 schätzungsweise um 0,6 % sinken. Trotz einer dynamischen Weltmarktnachfrage und um 12 % höherer Exporte in den ersten vier Monaten von 2013 wird für das Kalenderjahr lediglich ein Anstieg der Butterexporte um 2 % erwartet. Ein weiterer Indikator für die begrenzte Verfügbarkeit wird in den geringen Mengen, die im Rahmen der Privaten Lagerhaltung eingelagert worden sind, gesehen. Der Verbrauch wird für 2013 als unverändert im Vergleich zum Vorjahr vorhergesagt. In 2014 könnten Produktion und Verbrauch wieder ansteigen. Die Produktion von Vollmilchpulver wird 2013 trotz sehr hoher Weltmarktpreise signifikant um 8,2 % zurückgehen, da die Molkereien bei geringerer Milchverfügbarkeit die Herstellung von Käse oder Sahne vorziehen. Die Magermilchpulverproduktion lag in den ersten vier Monaten um etwa 10 % niedriger als Im Vorjahreszeitraum. Für das Kalenderjahr 2013 wird ein Rückgang der Produktion um 4,4 % vorhergesagt, während für 2014 wieder eine Erholung erwartet wird. (ZMB)