Ammerland: Willkommen im Club der Milliardäre

ie Molkerei Ammerland hat ihren Wachstumspfad in 2009 – trotz des Preisverfalls an den Milchmärkten – ohne Unterbrechung fortgesetzt und erstmals mehr als eine Milliarde kg Milch verarbeitet. Die Milchanlieferung der „eigenen“ Milcherzeuger ist auf 1.004 Mio. kg gestiegen.

Der freie Rohstoffzukauf in Form von Rohmilch, Sahne, Magermilch und Milchkonzentraten betrug 6,5 Mio. kg. Damit wurden an den Standorten Dringenburg und Oldenburg insgesamt fast 1.011 Mio. kg Rohstoff verarbeitet, ein Plus von rund 5,7 % gegenüber dem Vorjahr. Erstmals in der Historie der Molkerei wurden mehr als 95 % des weißen Rohstoffes komplett zu Käse, Butter, Milchpulver oder Frischprodukten veredelt, nachdem in 2008 noch erhebliche Mengen an den Spotmärkten flüssig abgesetzt werden mussten.

530.000 kg Milch pro Betrieb

Obwohl laut Unternehmensangaben die Investitionen auf das Notwendigste begrenzt und in allen Bereichen des Unternehmens nach Möglichkeiten zu Kosteneinsparungen gesucht wurde, die Vermarktung der Produkte konsequent nach der besten Verwertung vorgenommen und auf eine Nachzahlung am Jahresende zugunsten eines monatlich höheren Milchpreises verzichtet wurde, sank der Umsatz um 6 % auf 363,5 Mio. €. So mussten denn auch die knapp 2.000 Lieferanten beim Auszahlungspreis Einbußen von 7,05 ct/kg Milch hinnehmen. Im Jahresmittel 2009 hat die Molkerei 23,91 ct/kg Milch (3,7 % Fett / 3,4 % Eiweiß) ausgezahlt. Damit lag die Auszahlungsleistung aber immer noch um 1,1 Cent über dem niedersächsischen Landesdurchschnitt.
Die durchschnittliche Referenzmenge der Milchlieferanten ist weiter angestiegen. Für Januar 2010 errechnete sich ein Wert von 530.000 kg pro Betrieb. Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 7,9 %. Die zur Verfügung stehende Referenzmenge stieg um 4,2 % auf 1.022 Mio. kg (von den Milcherzeugern der Molkerei Ammerland wurden an den drei Börsenterminen ca. 17,6 Mio. kg Quote zugekauft). Die Zahl der aktiven Milchlieferanten sank zum Jahresanfang 2010 auf 1.928.
 
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(Bildquelle: Elite Magazin)

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(Bildquelle: Elite Magazin)

 
 
 
 
 
 
 
 

Solide Bilanz

Die Bilanz der Molkerei Ammerland ist unverändert solide. Die geplant zurückgeführten Investitionen in Höhe von 3,6 Mio. € sowie die Auffüllung von Geschäftsguthaben durch neue Mitglieder (20) haben 2009 zu einer verbesserten Liquidität des Unternehmens und zu einer sehr guten Bilanzstruktur beigetragen. Die Eigenkapitalquote stieg auf 42,1 % (Vorjahr 41,6 %), die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nahmen dagegen um 3 Mio. € ab. Das Eigenkapital hat sich weiter positiv entwickelt. Durch die Erhöhung der Geschäftsguthaben und Bildung von Ergebnisrücklagen konnte eine Steigerung um 2,4 Mio. € auf 45,3 Mio. € verzeichnet werden. Die Quote der Eigenfinanzierung betrug am Jahresende 96,4 % (Vorjahr 88,1 %). Der Jahresüberschuss vor Steuern beträgt 3,4 Mio. €. Davon werden noch rund 2,2 Mio. € als Warenrückvergütung an die Mitglieder ausgezahlt. Insgesamt wurden alle Bilanzkennzahlen gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Weiteres Wachstum in 2010

Die Molkerei Ammerland will auch im Jahr 2010 weiter wachsen. Für das gesamte Jahr wird eine Steigerung der Milchmenge um 4 bis 5 % sowie eine Produktionsmenge von rund 90.000 t Käse erwartet. Die Vertriebsziele liegen im Ausbau der Marke „Ammerländer“. Diese soll im Nordwesten weiter ausgebaut und als Regionalmarke etabliert werden.