57.000 € für ein Kalb

Die sehr gute Auslandsnachfrage nach Zuchtrindern „Made in Germany“ hat zu einem der besten Exportergebnisse der letzten zehn Jahre geführt, sowohl bei Holstein als auch Fleckvieh.

In 2010 wurden 79.228 Holstein-Zuchtrinder (75.054 Schwarzbunte, 4.174 Rotbunte) exportiert. Dies bedeutet ein Plus im Vergleich zum Vorjahr von rund 12,6 % (9.000 Rinder). Vor allem traditionelle Käuferländer im innergemeinschaftlichen Handel wie Italien, Spanien, Polen und Großbritannien haben die Angebote der Zuchtorganisationen in Form der Auktions- und Ab-Hof-Vermarktung genutzt, um bewährte deutsche Holsteingenetik zu erwerben. Der Drittland-Anteil in 2010 betrug 58,1 %. Die wichtigsten Abnehmerländer sind Marokko, Algerien, Libanon und Ägypten. Algerien und Italien waren auch die Hauptabnehmer von bayerischem Zuchtvieh. So konnten im vergangenen Jahr 9.400 Zuchttiere ins Ausland verkauft werden, ganze 32 % mehr als im Jahr zuvor.
57.000 € für ein Kalb

(Bildquelle: Elite Magazin)

Rekordpreis

Trotz der guten Exportnachfrage sind die Durchschnittspreise für tragende Rinder in 2010 aber nur geringfügig angestiegen. Dass mit dem Verkauf von Zuchtrindern dennoch ein gutes Geld zu verdienen ist, beweist der Rekordpreis für ein Holsteinkalb, das bei der Auktion Hessens Zukunft 2011" der Zucht- und Besamungsunion Hessen (ZBH) am vergangenen Wochenende versteigert wurde. Die drei Monate alte Man-O-Man-Tochter aus Shottle wurde für bisher nie da gewesene 57.000 € verkauft. „UFM-Dubs Skye“ überzeugte durch höchste genomische Zuchtwerte und ein tadelloses Exterieur. Käufer ist der Betrieb Sahara Holsteins aus England.