3,7 Prozent der Milchviehhalter gaben auf

Bundesweit wurden zum Jahresende insgesamt nur noch 95.766 Milchviehbetriebe gezählt. Von Anfang Mai bis Anfang November 2009 gaben insgesamt 1.665 Milchbauern oder 1,7 % auf, bezogen auf das Berichtsjahr 3.665 oder 3,7 %. Am langsamsten läuft der Strukturwandel in Bayern ab. Das berichtet das Statistische Bundesamt unter Bezug auf die vorläufigen Ergebnisse der repräsentativen Viehbestandserhebung vom 3. November 2009.

Der Rinderbestand in Deutschland wurde ebenfalls nur relativ moderat abgebaut. Am 3. November 2009 wurden etwa 12,90 Millionen Rinder über das Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere (HIT-Datenbank) erfasst; das waren 90 400 Stück oder 0,7 % weniger als vor einem Jahr. Im Vergleich zur Mai-Zahl betrug das Minus 0,4 %. Der Bestand an Milchkühen verringerte sich dabei gegenüber November 2008 um 1,4 % und verglichen mit Mai 2009 um 0,9 % auf knapp 4,17 Millionen Stück.
Milchviehhalter

(Bildquelle: Elite Magazin)

Jeder dritte Milcherzeuger in Bayern

Bezogen auf sämtliche Rinderhaltungen im Bundesgebiet wurde vom Statistischen Bundesamt eine Abnahme der Betriebe in den zwölf Monaten bis Anfang November um 3,3 % auf 181.220 festgestellt. Demnach war gut jeder zweite Rinderhalter in Deutschland auch Milcherzeuger. Von ihnen entfielen mit rund 47.300 wiederum allein 46 % auf Bayern. In Niedersachsen wirtschafteten zum Erhebungstag noch gut 14.800 Milchbauern, in Baden-Württemberg 11.300, in Nordrhein-Westfalen etwa 8 950, in Schleswig-Holstein knapp 5.400 und in Hessen rund 4.300. In den neuen Ländern gab es zusammen noch 4.960 Milchviehbetriebe, wobei ihre Zahl in Thüringen entgegen den Bundestrend seit November 2008 um 3,6 % zunahm.
Die relativ meisten Milcherzeuger warfen in Sachsen-Anhalt das Handtuch, nämlich 7,1 %. Überdurchschnittlich fiel das Minus außerdem in Niedersachsen mit 4,4 % sowie in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen mit jeweils 4,1 % aus. In Bayern lag die Aufgaberate mit 3,5 % unter dem Bundesmittel.
Bezogen auf alle Rinderhaltungen zählt der Freistaat etwa ein Drittel aller Betriebe; gehalten wurden dort am Erhebungstag 3,40 Mio. Rinder, davon 1,24 Mio. Milchkühe. Es folgt Niedersachsen mit 2,57 Mio. Rindern einschließlich 775.700 Milchkühen. Die Millionengrenze beim Rinderbestand wird ansonsten noch von Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg übertroffen.

Mehr Färsen gezählt.

Wie die Wiesbadener Statistiker außerdem zur Entwicklung des Rinderbestandes mitteilten, verringerte sich die Zahl der Kälber und Jungrinder bis zum Alter von einem Lebensjahr während der zwölf Monate bis Anfang November 2009 um 2,1 % auf 3,93 Mio. Tiere. Noch deutlicher wuchs die Zahl der über ein Jahr alten Färsen, und zwar um 1,6 % auf 2,86 Mio. Tiere. Der Gesamtbestand an Kühen ging hingegen um 1,3 % auf knapp 4,90 Mio. Stück zurück.
In den bundesdeutschen Rinderhaltungen dominieren eindeutig die Holstein-Schwarzbunten: Mit gut 5,31 Mio. Stück entfielen auf diese Milchnutzungsrasse Anfang November 2009 mehr als 41 % aller im Bundesgebiet gehaltenen Rinder. Bezogen auf alle Milchnutzungsrassen, die in Deutschland gehalten werden, betrug der Anteil der Holstein-Schwarzbunten gut 84 %. Die zweithäufigste Rinderrasse im Bundesgebiet ist das Fleckvieh, das es zum Stichtag auf einen Bestand von 3,655 Mio. Tieren brachte.