100 % Weidemilch

In Irland macht das milde Klima es möglich, dass die Kühe fast das ganze Jahr auf der Weide gehalten werden. Die Sicherung einen guten Tier- und Eutergesundheit ist dabei eine Herausforderung.

Anlässlich des 13. European Mastitis Panel (EMP) trafen sich am 9. und 10. Mai 2019 Eutergesundheitsspezialisten aus 13 europäischen Ländern in Dublin, Irland. Ziel des Treffens war es, das irische Milchproduktionssystem kennenzulernen, sich intensiv auszutauschen und ein erstes gemeinsames Forschungsprojekt abzuschließen.
Auf der Forschungsfarm der Universität Dublin konnten sich die Experten ein Bild von der Weidemilchproduktion machen. Größte Herausforderung in Sachen Tiergesundheit ist die saisonale Abkalbung, die dazu führt, dass im Frühling zeitgleich viele Kälber geboren werden und alle Kühe gleichzeitig in die Laktation starten. Weide, Tierhygiene und die Eutergesundheit müssen auf höchstem Niveau gemanagt werden, damit die Kühe unter diesen Bedingungen bestmögliche Milchleistungen bringen.
Die Eutergesundheit in den irischen Milchkuhfarmen hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, u.a. auch weil seitens der Offizialberatung (Animal Health Irland) viel Fortschritt erreicht wurde. Doch es gibt noch Reserven im Kampf gegen die häufigsten ansteckenden Mastitiserreger (Staphylokokken).
Die Expertengruppe beendete bei diesem Treffen ein zweijähriges Forschungsprojekt. Prof. Gerrit Koop, Universität Utrecht, koordinierte das Sammeln von S. aureus-Stämmen aus den beteiligten europäischen Ländern. Inzwischen sind knapp 300 S. aureus-Stämme identifiziert und deren Genom sequenziert. Unterschiede zeigen sich in der regionalen Verteilung, der Pathogenität und der Zuordnung zur Spezies. Die Veröffentlichung der gemeinsamen europäischen Daten wird für Oktober 2019 im Rahmen einer PhD-Arbeit erwartet.
Das Treffen des Europäischen Mastitis Panels wird von der Firma Merck organisiert und erfolgt jährlich einem anderen europäischen Land.


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