Wie entwicklungsfähig ist Ihr Milchviehbetrieb?

Die Entwicklungsfähigkeit von Milchviehbetrieben wird von einer Vielzahl von Bedingungen bestimmt. Sybille Möckinghoff-Wicke vom Innovationsteam Hessen erläutert, wovon Wachstum abhängt.

Sicherlich eine - wenn nicht sogar die - entscheidende Rolle kommt dem Betriebsleiter zu. Künftig werden nur Unternehmertypen im Wettbewerb bestehen. Betriebsleiter sollten über die folgenden Fähigkeiten verfügen:
  • Spaß an Milchkühen
  • Leidensfähigkeit (auch der Familie)
  • Kostenführerschaft durch geringe Produktionskosten erreichen wollen
  • Investitionsbereit sein
  • Keine Angst vor „Größe" haben
  • Mit starken Marktpartnern verhandeln können.
  • Einen Masterplan für die Zukunft in der Schublade liegen haben

Neben der Persönlichkeit bzw. dem KnowHow des Unternehmers entscheiden aber auch weitere Faktoren über die Zukunft eines Milchviehbetriebes: Altenteilerlasten, Altenteilerwohnung, Erbabfindung an weichende Erben, Eigenkapitalreserven, ein konfliktarmer Standort und vor allem starke Marktpartner.
  • Spaß an Milchkühen
  • Leidensfähigkeit (auch der Familie)
  • Kostenführerschaft durch geringe Produktionskosten erreichen wollen
  • Investitionsbereit sein
  • Keine Angst vor „Größe" haben
  • Mit starken Marktpartnern verhandeln können.
  • Einen Masterplan für die Zukunft in der Schublade liegen haben

Den perfekten" Standort suchen und finden

Vor einem Investitionsvorhaben müssen die Entwicklungsfähigkeiten des Betriebes bzw. des Standorts genau auf folgende Parameter geprüft werden:
  • Milchquote, Fläche, Gebäude (Alter, Gebrauchswert): Ist eine Ausdehnung am vorhandenen Standort möglich?
  • Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Betriebes
  • Eigenkapitalstruktur, vor allem die finanziellen Belastungen (Zins und Tilgung für vorhandene Verbindlichkeiten) sollte kritisch geprüft werden
  • Anteil Pachtland, Pachtquote, Quotenkosten (wie langfristig sind die Verträge?)
  • Flächen: Entfernung (arrondiert?), Bewirtschaftbarkeit, Bewirtschaftungsauflagen
  • Außerlandwirtschaftliche Einkommensmöglichkeiten (Biogas, Windenergie, Solaranlagen, Vermietung von Lagerraum, Hallen, (Ferien-)Wohnungen, ...).

Nur wenn alle oben genannten Faktoren (in der Familie bzw. mit den Miteigentümern) hinreichend diskutiert wurden, sollten Sie sich mit der Aufstockung der Milchviehherde auseinandersetzen. Wichtig ist aber auch, dass der Unternehmensstandort bebaubar" ist. Ungeeignet sind Standorte mit starken Hanglagen, von Wald umschlossene kleine Parzellen, Senken und enge Tallagen, eine angrenzende Wohnbebauung/Industrie und Flurstücke mit Stromleitungen und sonstigen großen Versorgungsleitungen. Auch von Standorten, die in Landschafts- und Naturschutzgebieten liegen, ist abzusehen.
  • Milchquote, Fläche, Gebäude (Alter, Gebrauchswert): Ist eine Ausdehnung am vorhandenen Standort möglich?
  • Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Betriebes
  • Eigenkapitalstruktur, vor allem die finanziellen Belastungen (Zins und Tilgung für vorhandene Verbindlichkeiten) sollte kritisch geprüft werden
  • Anteil Pachtland, Pachtquote, Quotenkosten (wie langfristig sind die Verträge?)
  • Flächen: Entfernung (arrondiert?), Bewirtschaftbarkeit, Bewirtschaftungsauflagen
  • Außerlandwirtschaftliche Einkommensmöglichkeiten (Biogas, Windenergie, Solaranlagen, Vermietung von Lagerraum, Hallen, (Ferien-)Wohnungen, ...).

„Günstige“ Standorte sollten vor Ihrem geistigen Auge Kapazitäten (inkl. Gülle- und Futterlagerung) für die nächsten 20 Jahre beherbergen. Der optimale Standort ist mindestens drei, besser fünf Hektar groß, liegt im Umkreis von 500 m frei und hat eine tonnenunbegrenzte Zuwegung.  Für 1.000 Kühe werden bis zu sechs Hektar benötigt. Außerdem haben konfliktarme Standorte Anschlussmöglichkeiten an öffentliche Versorgungsleitungen und lassen im Notfall einen Wiederveräußerungswert der Gesamtanlage zu. Achten Sie bei der Standorterschließung darauf, dass Arbeitsabläufe mechanisiert und automatisiert werden können und v.a. dass nach fünf Jahren und einer evtl. erneuten Erweiterung keine Hindernisse, wie Gülle- oder Futtersilos „im Weg stehen“!