Warenterminbörse: Erster Handel mit Milchprodukten

Die Terminbörse Eurex erweitert ihr Angebot an Agrarderivaten um zwei neue Kontrakte für Milchprodukte. Gehandelt werden sollen Butter und Magermilchpulver.

Ende Juni soll es soweit sein. Die internationale Terminbörse Eurex will in Europa zwei neue Kontrakte für Butter und Magermilchpulver auflegen. Damit werden europaweit das erste Mal Milchprodukte an der Warenterminbörse gehandelt. Beide Futures sollen auf etablierten Referenzpreisen des Spotmarktes basieren.
Kurzfristig haben auch zwei weitere Börsen nachgezogen und Terminkontrakte auf Magermilchpulver angekündigt. Die CME Group will bereits im  1. Halbjahr den elektronischen Handel starten. Als Lieferstandort in Europa ist dabei Rotterdam vorgesehen. Die Nyse Euronext Liffe will dann in der 2. Jahreshälfte nachziehen. Dem Magermilchpulver-Future sind Antwerpen, Rotterdam und Hamburg als Lieferorte zugeordnet. Das Kontraktvolumen soll 24t umfassen. 
Eurex Vorstandsmitglied Peter Reitz ist zuversichtlich, dass die neuen Agrarfutures gut ankommen werden. Denn die Volatilität an den Milchmärkten werde weiter zunehmen und damit könnten die Marktteilnehmer diese Derivate zur Risikoabsicherung nutzen. Sie hätten deshalb im Vorfeld ein großes Interesse an einer Verbindung mit einer großen internationalen Terminbörse signalisiert. Dr. Uwe Steffin, Büro für Marktanalyse und Risikomanagement, wies auf dem Berliner Milchforum darauf hin, dass börsennotierte Kontrakte auf Milchprodukte nur dann funktionierten, wenn eine ausreichende Umsatztätigkeit aus der Milchwirtschaft kommt. Nur so wäre es auch für andere Investoren interessant, mit diesen Futures Geld zu verdienen. In anderen Ländern wie z.B. den USA wird bereits seit Jahren Milch an der Terminbörse gehandelt. Auch in Neuseeland soll in Kürze ein Kontrakt für Milch aufgelegt werden.