Verbraucherumfrage

Verbraucher sind unsicher, wie Milchproduktion heute funktioniert

Deutsche Verbraucher messen Milch und Milcherzeugnissen eine hohe Bedeutung zu. Darüber was moderne Milcherzeugung ist und wie sich die Branche entwickelt, zeigen sie sich jedoch recht skeptisch und unwissend. Diese und weitere Ergebnisse hat eine Verbraucherumfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa 2016 ergeben.

Das Meinungsforschungsinstituts Forsa hat Verbraucher gefragt, welche Bedeutung Milch und Milchprodukte für sie haben und wie sie die aktuelle Situation und die speziellen Probleme der deutschen Milchwirtschaft wahrnehmen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Verbraucher sich um die Milchwirtschaft sorgen und die Politik nicht als vertrauensvolle Hilfe betrachten. Insgesamt zeichnet sich ein sorgenvolles und teilweise sehr skeptisches Bild hinsichtlich der Situation und der Entwicklung moderner Milchwirtschaft in Deutschland ab.
Die Meinungsumfrage wurde wie bereits vor zwei Jahren in Zusammenarbeit mit den Landesvereinigungen der Milchwirtschaft in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erstellt, insgesamt wurden rund 1.000 in Deutschland lebende Personen über 18 Jahre zu ihrer Einstellung zur Milchwirtschaft befragt. Neben Themen, die mit denen von 2015 identisch waren, hat die Umfrage auch neue Aspekte aufgegriffen, wie, unter anderem, die Frage nach der Bedeutung gentechnikfreier oder biologischer Herstellung von Milch und Milchprodukten.

Einige Ergebnisse im Einzelnen:

  • Milch und Milchprodukte für Befragte nicht aus dem Handel wegzudenken. Seit 2015 ist das Konsumverhalten der Befragten unverändert: Milchprodukte (97 %) kaufen und verzehren die Konsumenten regelmäßig, nur Obst und Gemüse (99 %) geht häufiger über die Kassenbänder. Die Milch (92 %) steht, laut der Befragung, sogar noch vor Geflügel und Fleisch (90 %). Ein Drittel aller Befragten (33 %) konsumiert „ungefähr einen Liter“ Milch pro Woche, 21 Prozent aller Befragten sagen „ungefähr zwei Liter“ und 30 Prozent sagen, dass sie „mehr als zwei Liter“ die Woche trinken.
  • Bedeutung von Milchwirtschaft in den Augen der Verbraucher ist hoch. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen wird die Bedeutung der Landwirtschaft als wichtig (32 %) bis sehr wichtig (39 %) eingeschätzt. Bezüglich der deutschen Milchwirtschaft gaben sogar 84 Prozent der Verbraucher eine mindestens wichtige (50 %), wenn nicht sehr wichtige (34 %) Bedeutung der Milchbranche im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen an.
  • Skepsis hinsichtlich der Entwicklung moderner Milchwirtschaft und tiergerechter Haltung. Mehr als die Hälfte der Verbraucher (55 %) glaubt nicht, dass sich „die deutsche Milchwirtschaft stark für das Wohlergehen der Kühe einsetzt und es den Kühen in modernen Milchviehbetrieben gut geht“. Nur 43 % glauben dies. Gegenüber 2015 stieg die Skepsis um 8 %, das Vertrauen sank um 6 %. In der Wahrnehmung zu der Berichterstattung über die Milchwirtschaft standen bei den Befragten nun Preise und Preisentwicklung mit 74 % weit im Vordergrund. Auch im Herbst 2015 war der Milchpreis das Thema, dass am meisten beschäftigte. Allerdings mit 85 % noch deutlich höher.
  • Tierschutzlabel für Mehrheit unbekannt. Nur 40 % der deutschen Verbraucher kennen Tierschutzlabel auf Lebensmitteln. Die deutlich überwiegende Mehrheit kennt diese nicht. Immerhin aber sind die Tierschutzlabel 73 % von den Verbrauchern, die sie kennen, beim Einkauf auch wichtig (44 %) oder gar sehr wichtig (29 %).
  • „Ohne Gentechnik“ und artgerechte Tierhaltung wichtiger als Marke, Preis oder „Bio“. Drei Viertel aller befragten Verbraucher will Milch und Milchprodukte aus gentechnikfreier Herstellung (77 %) und zertifizierter, tiergerechter Haltung (73 %). Weniger als die Hälfte aller Verbraucher (44 %) legt Wert darauf, dass ihre Milch und Milchprodukte aus biologischer Herstellung stammen. Eine untergeordnete Rolle bei der Kaufentscheidung spielen Marke (39 %) und Preis (35 %). Ältere Verbraucher und Verbraucher mit höherem Einkommen sind dabei deutlich kritischer als jüngere Befragte und Verbraucher mit niedrigerem Haushalts-Nettoeinkommen.
  • Existenzprobleme der Milchbauern in Deutschland rücken ins Bewusstsein – Hilfe von Seiten der Politik erwarten die Wenigsten. Während in 2015 kaum ein Verbraucher den Gedanken an deutsche Milcherzeuger mit möglichen existenziellen Sorgen in Verbindung brachte, macht das in 2017 jeder zehnte Befragte spontan und explizit. „Hilf Dir selbst, sonst hilft Dir keiner“, scheint das Fazit der meisten Verbraucher zu sein, wenn es um die Frage geht, wer die Interessen der Milcherzeuger am besten in der Öffentlichkeit vertreten könne. Hier ist das eindeutigste Ergebnis die Antwort, wer es definitiv nicht sei: Die Politiker landen mit 19 % auf dem letzten Platz. 66 % sagen: Die Milcherzeuger selbst, gefolgt vom Deutschen Bauernverband (57 %) und, bemerkenswert, den Verbraucherschutzverbänden (52 %). Selbst den Verbänden der Milchwirtschaft trauen weniger als die Hälfte aller Befragten (44 %) zu, hilfreich in der Krise sein zu können. Immerhin noch ein deutlich besseres Ergebnis, als es die Politiker erzielten.

  • Milch und Milchprodukte für Befragte nicht aus dem Handel wegzudenken. Seit 2015 ist das Konsumverhalten der Befragten unverändert: Milchprodukte (97 %) kaufen und verzehren die Konsumenten regelmäßig, nur Obst und Gemüse (99 %) geht häufiger über die Kassenbänder. Die Milch (92 %) steht, laut der Befragung, sogar noch vor Geflügel und Fleisch (90 %). Ein Drittel aller Befragten (33 %) konsumiert „ungefähr einen Liter“ Milch pro Woche, 21 Prozent aller Befragten sagen „ungefähr zwei Liter“ und 30 Prozent sagen, dass sie „mehr als zwei Liter“ die Woche trinken.
  • Bedeutung von Milchwirtschaft in den Augen der Verbraucher ist hoch. Im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen wird die Bedeutung der Landwirtschaft als wichtig (32 %) bis sehr wichtig (39 %) eingeschätzt. Bezüglich der deutschen Milchwirtschaft gaben sogar 84 Prozent der Verbraucher eine mindestens wichtige (50 %), wenn nicht sehr wichtige (34 %) Bedeutung der Milchbranche im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen an.
  • Skepsis hinsichtlich der Entwicklung moderner Milchwirtschaft und tiergerechter Haltung. Mehr als die Hälfte der Verbraucher (55 %) glaubt nicht, dass sich „die deutsche Milchwirtschaft stark für das Wohlergehen der Kühe einsetzt und es den Kühen in modernen Milchviehbetrieben gut geht“. Nur 43 % glauben dies. Gegenüber 2015 stieg die Skepsis um 8 %, das Vertrauen sank um 6 %. In der Wahrnehmung zu der Berichterstattung über die Milchwirtschaft standen bei den Befragten nun Preise und Preisentwicklung mit 74 % weit im Vordergrund. Auch im Herbst 2015 war der Milchpreis das Thema, dass am meisten beschäftigte. Allerdings mit 85 % noch deutlich höher.
  • Tierschutzlabel für Mehrheit unbekannt. Nur 40 % der deutschen Verbraucher kennen Tierschutzlabel auf Lebensmitteln. Die deutlich überwiegende Mehrheit kennt diese nicht. Immerhin aber sind die Tierschutzlabel 73 % von den Verbrauchern, die sie kennen, beim Einkauf auch wichtig (44 %) oder gar sehr wichtig (29 %).
  • „Ohne Gentechnik“ und artgerechte Tierhaltung wichtiger als Marke, Preis oder „Bio“. Drei Viertel aller befragten Verbraucher will Milch und Milchprodukte aus gentechnikfreier Herstellung (77 %) und zertifizierter, tiergerechter Haltung (73 %). Weniger als die Hälfte aller Verbraucher (44 %) legt Wert darauf, dass ihre Milch und Milchprodukte aus biologischer Herstellung stammen. Eine untergeordnete Rolle bei der Kaufentscheidung spielen Marke (39 %) und Preis (35 %). Ältere Verbraucher und Verbraucher mit höherem Einkommen sind dabei deutlich kritischer als jüngere Befragte und Verbraucher mit niedrigerem Haushalts-Nettoeinkommen.
  • Existenzprobleme der Milchbauern in Deutschland rücken ins Bewusstsein – Hilfe von Seiten der Politik erwarten die Wenigsten. Während in 2015 kaum ein Verbraucher den Gedanken an deutsche Milcherzeuger mit möglichen existenziellen Sorgen in Verbindung brachte, macht das in 2017 jeder zehnte Befragte spontan und explizit. „Hilf Dir selbst, sonst hilft Dir keiner“, scheint das Fazit der meisten Verbraucher zu sein, wenn es um die Frage geht, wer die Interessen der Milcherzeuger am besten in der Öffentlichkeit vertreten könne. Hier ist das eindeutigste Ergebnis die Antwort, wer es definitiv nicht sei: Die Politiker landen mit 19 % auf dem letzten Platz. 66 % sagen: Die Milcherzeuger selbst, gefolgt vom Deutschen Bauernverband (57 %) und, bemerkenswert, den Verbraucherschutzverbänden (52 %). Selbst den Verbänden der Milchwirtschaft trauen weniger als die Hälfte aller Befragten (44 %) zu, hilfreich in der Krise sein zu können. Immerhin noch ein deutlich besseres Ergebnis, als es die Politiker erzielten.

Die ausführliche Auswertung der Forsa-Befragung finden Sie auf www.dialog-milch.de.
Quelle: Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen
Bearbeitet: Berkemeier