Trockenheit: Grünlandbestände jetzt stärken

Die Trockenheit der vergangenen Wochen hinterlässt auf dem Grünland teilweise verheerende Schäden. Mindererträge sind die Folge. Über- oder Nachsaaten können - bei veränderter Wetterlage - Lücken schließen und die weitere Ausbreitung der Problemunkräuter verhindern.

Je nach Standort muss aufgrund der Trockenheit beim dritten Grünlandschnitt mit Mindererträgen von 30 bis 70 % gerechnet werden. Der Grünlandberater der Landwirtschaftskammer NRW, Martin Hoppe, nannte deshalb im Wochenblatt Westfalen-Lippe Maßnahmen, um die Grünlandbestände zu stärken:
- Die Konkurrenzkraft der Gräser ist aufgrund ihres flachen Wurzelwerks im Vergleich zu den Tiefwurzlern wie Weißklee, Ampfer, Distel und Löwenzahn derzeit geschwächt. Deshalb sollte man darauf achten, dass die Problemunkräuter wie Distel und Ampfer nicht zur Aussamung kommen. So können sie sich nicht nachhaltig im Bestand durchsetzen.
- Bei größeren Ausfällen durch die Trockenheit sollte eine Über- oder Nachsaat durchgeführt werden, um die Lücken zu schließen. Diese Saat sollte aber erst dann erfolgen, wenn sich die Großwetterlage ändert und Niederschläge zu erwarten sind.

Ertragsverluste ausgleichen

Gleichzeitig gab der Grünlandexperte Tipps, wie die Ertragsverluste durch den Anbau von Zwischenfruchtgras z.B. nach Wintergerste ausgeglichen werden können:
- Die Einsaat von nicht winterhartem einjährigen Weidelgras ist dann zu empfehlen, wenn noch späte Winterungen oder frühe Sommerungen nachgebaut werden sollen. Es gelangt noch im Herbst zum Schossen und Ährenschieben.
- Auf Standorten, auf denen nach der Wintergerste im nächsten Jahr Mais angebaut werden soll, bietet es sich an, überwinterndes Welsches Weidelgras einzusäen. Dieses bietet beim Herbstschnitt zwar einen um 3 bis 5 dt/ha geringeren Ertrag, kann aber dafür vor der Maisaussaat noch einmal genutzt werden. Eine Schnittnutzung vor dem Mais setzt aber gute Wachstumsbedingungen voraus.