Tot- und Schwergeburten analysieren

Tot- und Schwergeburten haben viele verschiedene Ursachen. Um sie zu reduzieren, sollte das Management genau unter die Lupe genommen werden.

Die tatsächliche Höhe der Schwergeburtenrate ist schwierig zu ermitteln, da die Beurteilung des Kalbeverlaufs immer subjektiv (je nach persönlicher Erfahrung des Geburtshelfers, etc.) erfolgt. Aus diesem Grund sollte die Totgeburtenrate als Kennzahl für die Beurteilung des Abkalbemanagements von Milchviehbetrieben herangezogen werden.
Die Totgeburtenrate stellt die Spitze des Eisberges von durch die Geburt geschädigten Kälbern dar. In Sachsen-Anhalt liegt die durchschnittliche Totgeburtenrate bei 8 % (Kühe: 6 %, Färsen: 12 %). Ungefähr 10 % der tot geborenen Kälber sind bereits vor der Geburt verendet. 90 % sterben also erst unter oder kurz nach der Geburt.
Um die drei Hauptursachen für die Komplikationen im Geburtsverlauf zu ergründen, muss zwischen Kühen und Färsen unterschieden werden. Alle drei werden hauptsächlich durch das Betriebsmanagement beeinflusst.
Färsen:
  • Fetomaternales Missverhältnis (Kopf des Kalbes zu groß für mütterliches Becken): Führt zum einen bereits zu einem gestörten Geburtsverlauf, ist aber zum anderen auch für ein vermehrtes Auftreten von Haltungsfehlern verantwortlich, die wiederum Geburtsstörungen auslösen.
  • Stress: Kann zu einer verzögerten oder unzureichenden Öffnung und Aufweitung der weichen Geburtswege sowie zu einer reduzierten Bauchpressenarbeit führen mit der Folge einer verlängerten Geburtsdauer.

  • Fetomaternales Missverhältnis (Kopf des Kalbes zu groß für mütterliches Becken): Führt zum einen bereits zu einem gestörten Geburtsverlauf, ist aber zum anderen auch für ein vermehrtes Auftreten von Haltungsfehlern verantwortlich, die wiederum Geburtsstörungen auslösen.
  • Stress: Kann zu einer verzögerten oder unzureichenden Öffnung und Aufweitung der weichen Geburtswege sowie zu einer reduzierten Bauchpressenarbeit führen mit der Folge einer verlängerten Geburtsdauer.

Kühe:
  • Subklinische Hypokalzämie: Auslöser des „slow calving syndrom“. Der Kalziummangel bedingt eine Wehenschwäche, die Folge ist eine verlängerte Geburtsdauer. Weder der Kalziummangel noch die Wehenschwäche sind dabei erkennbar.

  • Subklinische Hypokalzämie: Auslöser des „slow calving syndrom“. Der Kalziummangel bedingt eine Wehenschwäche, die Folge ist eine verlängerte Geburtsdauer. Weder der Kalziummangel noch die Wehenschwäche sind dabei erkennbar.

Jedoch sollten auch zwei weitere Einflussfaktoren einer erhöhten Totgeburtenrate nicht vernachlässigt werden:
  • unzureichende Kenntnisse über fachgerechte Geburtshilfe
  • Abkalbemanagement im Betrieb: Arbeitsvorgänge bei der Geburtsüberwachung sowie die Wahrscheinlichkeit der Erkennung und des rechtzeitigen Eingreifens von und bei Geburtsstörungen.

  • unzureichende Kenntnisse über fachgerechte Geburtshilfe
  • Abkalbemanagement im Betrieb: Arbeitsvorgänge bei der Geburtsüberwachung sowie die Wahrscheinlichkeit der Erkennung und des rechtzeitigen Eingreifens von und bei Geburtsstörungen.

Fazit: Die Anpassung des Betriebsmanagements sowie die Weiterbildung der Mitarbeiter und die Optimierung der Arbeitsvorgänge bei der Geburtsüberwachung können helfen die Totgeburtenrate zu senken.
Quelle: Dr. Alexandra Koch (Tiergesundheitsdienst der TSK Sachsen-Anhalt) „Schwer- und Totgeburten beim Milchrind: Häufige Ursachen und wirksame Gegenmaßnahmen“ Vortragszusammenfassungen Stendaler Symposium 2017
Bearbeitet: Anna Schworm