Stellungnahme

Tierschutzbund: "EU-Kommission verharmlost Lebendtiertransporte"

Der Deutsche Tierschutzbund hat davor gewarnt, die Brisanz von Lebendtiertransporten in Drittländer herunterzuspielen. Zuvor hatte die EU-Kommission mitgeteilt, den Export lebender Tiere nicht einschränken zu wollen.

Thomas Schröder (Präsident des Deutschen Tierschutzbundes) kritisiert, dass das wirkliche Ausmaß der Lebendtiertransporte und das damit verbundene Leid der Tiere heruntergespielt werde. Wie es den Tieren wirklich geht, wenn sie mehrere Tage auf einem Transporter verbringen müssen, werde nicht überprüft. Eine Anerkennung der Tierschutzproblematik reiche nicht aus, es müssen endlich Taten folgen, so Schröder. EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis hält dagegen, dass der Handel mit lebenden Tieren jedoch ein integraler Bestandteil der modernen Landwirtschaft ist. Deswegen ziehe die Kommission eine Einschränkung des Exports lebender Tiere nicht in Erwägung.

Kritik an Bundesverband Rind und Schwein

Schröder kritisierte außerdem Bundesverband Rind und Schwein. Dieser bemühe sich nach eigenen Angaben aktuell darum, das Vertrauen der Verbraucher und Landwirte wieder herzustellen. Nach Ansicht des Deutschen Tierschutzbundes solle die Branche aber an einer langfristigen Lösung arbeiten, anstatt das Image der Transporte zu verbessern. Dazu fordert der Tierschutzbund die Stärkung regionaler Strukturen, der Transport von Fleisch bzw. Sperma, sowie die Rückkehr zu Zweinutzungsrassen.
Quelle: Tierschutzbund
Bearbeitet: Verfürth