USA: 40.000 tote Milchkühe durch "Goliath"

Wintersturm "Goliath" wütete zwischen Weihnachten und Neujahr im Südwesten der USA. Viele Rinder, besonders Jungvieh, fielen dem Sturm zum Opfer.

In den US-Bundesstaaten New Mexico und Texas wütete zwischen Weihnachten und Neujahr der schlimmste Wintersturm seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: „Goliath“. Geschätzt 20.000 Milchkühe und Jungrinder fielen dem Sturm allein im Bundestaat New Mexico zum Opfer. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 96 km/h und einem halben Meter Schnee überrannte der Sturm viele Milchviehfarmen. „Die Kühe wurden buchstäblich für zwei Tage unter meterhohen Schneeverwehungen begraben“, so Robert Hagevoort von der New Mexico State University. Einige Tiere haben dieses sogar überlebt. Hagevoorts Schätzungen nach liegen die Verluste bei etwa 5 % beim Milchvieh und ca. 10 % beim Jungvieh.

In Texas schätzt man die Tierverluste auf durchaus 40.000 Milchkühe. Die westliche Region, die in Texas betroffen ist, ist die Heimat von rund 142.800 Kühen, etwa 36 % der Milchkühe in ganz Texas, beziffert Darren Turley, geschäftsführender Direktor der Texas Association of Dairymen (TAD). „Es ist eine schreckliche Situation. Es wird eine lange Zeit dauern, um sich zu erholen, sowohl emotional als auch finanziell“, fasst Turley das Grauen auf den betroffenen Betrieben zusammen. Und das allein seien bisher nur die Zahlen der Milchkuhbetriebe, seitens der Fleischrinder-Farmen mit den offenen Fedlots werden laut Turley ähnlich hohe Verlust erwartet.
Teilweise konnte wegen anhaltender Stromausfälle über 1,5 Tage nicht gemolken werden. In einigen Regionen kam die Nationalgarde, um Straßen aus Sicherheitsmaßnahmen zu sperren. Demnach konnten die Molkereien die vorhandene Milch nicht abholen. Am Montag (28.12.2015) konnten nach Angaben der Southwest Cheese, einer der größten Molkereien in der vereinigten Staaten, nur 10 % der normalen Milchmenge angeliefert werden. Am folgenden Mittwoch (30.12.2015) waren es jedoch bereits wieder 90 % der normalen Anlieferungsmenge. 
Darren Turley geht davon aus, dass es durch dieses Milchloch" einen kleinen Aufschwung im Milchpreis geben werde. Die finanziellen Verluste der betroffenen Farmen, bedingt durch die hohen Tierverluste, die in Folge des Strums aufkeimenden Erkrankungen in den Herden und die beim Abschmelzen der Schneemassen entstehenden Nässe und Matsch, werden jedoch viel größer sein, als dieses bisschen mehr Milchgeld! Diese riesigen Verluste werden es den Schadensversicherungen schwer machen, die Betriebe auch nur annährend wirklichkeitsnah entschädigen zu können, erklärt Turley und bemerkt, dass die meisten Tierverluste durch Goliath" in Texas nur aus gerade mal drei Landkreisen kommen werden.
(Dairy Herd Management)