Ernte 2016

Trockene Maissilagen erschweren Verdichtung

Die TM-Gehalte der Maissilagen aus der Ernte 2016 fallen deutlich höher aus als in den vergangenen Jahren. Insgesamt weisen die Silagen jedoch immer noch durchschnittliche Qualitäten auf. Besonders hohe Energiegehalte zeigen die Maissilagen in Schleswig-Holstein.

Trotz der  Nässe und Kälte im Frühjahr 2016 sowie der Trockenheit und Hitze im Sommer weisen die Maissilagen noch vergleichweise gute Qualitäten auf. Das berichtet das Deutsche Maiskomitee (DMK) in Zusammenarbeit mit proteinmarkt.de unter Berufung auf Untersuchungsergebnisse der Bundesländer. Die Trockenmasse-Gehalte (TM) schwankten je nach Region zwischen 34,4 % und 38,1 %. Sie überschritten damit häufig den Zielbereich von 30 % bis 35 % TM (Übersicht). Derart hohe TM-Gehalte erschweren eine ausreichende Verdichtung der Silagen, wodurch das Risiko von Nacherwärmungen zunimmt.

Regionen

Baden-

Württemberg

Nieder-

sachsen

NRW

Hessen

Rheinland-

Pfalz/Saarl.

Bayern

Nordöstl.

BL

Schleswig-

Holstein

Probenzahl

62

2.986

719

369

600

1.710

1.750

617

Trockenmasse, %

34,4

36,7

37,2

38,1

37,3

35,5

37,5

34,6

Gehalte je kg TM

Rohasche, g

36,2

41

34

37

39

34

32

Rohprotein, g

66

72

71

66

65

72

62

70

Rohfaser, g

200

199

191

207

196

204

179

194

aNDFom, g

416

410

407

401

417

373

381

Stärke, g

309

311

326

311

313

314

362

309

ELOS, %

67,1

67,9

68,6

71

67,4

69,4

79,9

73,4

ME, MJ

11

11,2

11,1

11,1

11

11,1

11,2

11,6

NEL, MJ

6,7

6,8

6,7

6,7

6,7

6,7

6,8

7,1

Zielwerte für Rohfaser häufig überschritten

Die durchgängig höheren TM-Gehalte deuten laut Komitee darauf hin, dass viele Landwirte die Ernte herauszögerten hätten. Dies hätte jedoch eher negative Folgen gehabt, wie die ermittelten Stärke- und Fasergehalten zeigen. Der Rohfasergehalt, der auf das Verhältnis von Kolben zur Restpflanze hindeutet, lag zwischen 179 g/kg TM (Nordöstliche Bundesländer) und 207 g/kg TM in Hessen. Die Neutral-Detergenzienfasern (aNDFom), hierzu zählen die Hemizellulosen, die Zellulose sowie das Lignin lieferen ebenfalls Hinweise auf den Gehalt an Fasern beziehungsweise Zellwandmaterial. Der Gehalt sollte zwischen 350 g/kg TM und 400 g/kg TM liegen. Dieser Zielbereich wurde jedoch nur von den Silagen in Schleswig-Holstein und in den nordöstlichen Bundesländer erreicht. In allen anderen Regionen wurde dieser Orientierungsbereich hingegen überschritten. Der gewünschte Stärkegehalt von mehr als 300 g/kg TM wurde im Mittel in allen Regionen erreicht. Der Gehalt an Rohasche schwankte zwischen 32 g/kg TM in den nordöstlichen Bundesländern und 41 g/kg TM in Niedersachsen. Der Grenzwert liegt jedoch bei 40 g/kg TM.

Deutlich höherer Energiegehalt in den Silagen in Schleswig-Holstein

Zur Berechnung des Energiegehaltes in Maissilagen wird der Gehalt an enzymlösbarer organischer Substanz (ELOS), aNDFom und der Wert an Rohfett herangezogen. Er lag laut DMK bei 6,7 MJ NEL/kg TM bis 6,8 MJ NEL/kg TM. In Schleswig-Holstein konnten jedoch im Schnitt 7,1 MJ NEL/kg TM verzeichnet werden. Das ist eine Steigerung um 0,4 MJ zur Ernte 2015. (AgE)