Milch-Markt-Geflüster

Höhere Milchanfuhr in Deutschland, steigende Preise auf dem Weltmarkt, optimistische Preisprognosen in Neuseeland, Massenschlachtung in USA

Höhere Milchanfuhr in Deutschland

Den deutschen Molkereien wurde im ersten Halbjahr 2009 deutlich mehr Milchangeliefert als noch im Vorjahr. Mittlerweile ist der Vorsprung im Vergleich zur Vorjahreslinie auf 3,1% angewachsen. Das Ausbleiben längerer Hitzeperioden sowie die vielerorts ausgiebigen Niederschläge dürften den saisonalen Rückgang der Milcherzeugung in diesem Jahr deutlich abschwächen. Ähnlich wie in Deutschland stellt sich die Situation auch in den Niederlanden, Belgien und Polen dar. In diesen Ländern liegt das Rohstoffaufkommen deutlich über der Vorjahresline (Niederlande: + 2,6 %; Polen: + 6,7 %).

Weltmarkt: Preise steigen

Die Preise für Milchprodukte an den internationalen Märkten sind seit Anfang August leicht gestiegen. Der Stärkste Preisanstieg war nach Angaben von Dairy World (AMI/ZMB) bei Vollmilchpulver festzustellen. Hier bewegen sich die Preise zwischen 2.150 und 2.300 US $ nach 1.900 bis 2.200 $ im Juli. Auf dem Buttermarkt sind niedrigpreisige Offerten weitgehend verschwunden.

Neuseeland: Unveränderte Milchpreisprognose

Der neuseeländische Molkereikonzern Fronterra hat angekündigt, die Milchpreisprognose für das Milchwirtschaftsjahr 2009/10 unverändert bei 4,55 NZ $ pro Kilogramm Inhaltsstoffe zu belassen. Umgerechnet entspricht dies 18 Cent/kg (im abgelaufenen Milchwirtschaftsjahr hat Fronterra 5,20 NZ $ ausbezahlt). Aufgrund der anziehenden Nachfrage auf den internationalen Märkten werde man den Basispreis nicht weiter absenken, erklärte kürzlich das Unternehmen. Auf den beiden Pazifik-Inseln wird im neuen Wirtschaftsjahr mit einem Anstieg der Milcherzeugung um 3 bis 4 % gerechnet.

USA: Abwrackprämie für 1870.000 Kühe

In den USA werden derzeit im Rahmen des CWT-Programms 86.170 Milchkühe geschlachtet. Bereits im Mai 2009 wurden 101.000 Kühe aus der Produktion genommen. Dadurch soll der Milchausstoß in diesem Jahr um 2,2 Mio. Tonnen reduziert werden. Dreziet liegt in den USA die Milchanfuhr noch 0,5 % über dem Vorjahresniveau. Im Rahmen des von Milchfarmen und Molkerei-Genossenschaften gegründeten CWT (Cooperatives Working Together) werden zur Stabilisierung des Milchmarktes regelmäßig Kühe vom Markt gekauft. Finanziert wird das Programm durch einen Einbehalt vom Milchgeld von umgerechnet 0,22 US $ pro Liter Milch.