Mehr Geld für Grünland-Kühe

20 Cent pro Kilo Schlachtgewicht zusätzlich verspricht die VVG im Grünlandgebiet angesiedelten Rinderhaltern. Diese müssten keine besonderen Auflagen erfüllen.

Qualitätslabel für Fleisch sind bei den Kunden gefragt. Doch viele Labels stammen von der Käuferseite, sagt VVG-Geschäftsführer Sebastian Brandmaier. „Die VVG hingegen steht hingegen mit dem eigenen neuen Label »Grünland-Kuh«auf der Seite der Erzeuger“, betont er.
In Bayern gibt es mehr als 300.000 Kühe, die im Grünlandgebiet gehalten werden. Hier wird bereits hohe Qualität produziert, für die es aber bisher keine Förderung gab, argumentiert Brandmaier. Die Vermarktungsexperten der VVG wollen künftig diese Leistung honorieren. Dieses Ziel soll mit dem Siegel »Grünland-Kuh« erreicht werden. Die VVG will damit die Erzeuger von Qualitätsfleisch mit einem garantierten Mehrerlös von 0,20 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht belohnen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Programmen wird dabei von den Landwirten keine Umstellung ihrer Produktion gefordert. Der Katalog umfasst vier Punkte:
  • Der Betrieb hat seinen Standort in Bayern oder Baden- Württemberg;
  • er verfügt über mindestens 40 % Dauergrünland (Nachweis z. B. über Betriebsdatenblatt);
  • er ist nach QM- oder QS-Standard zertifiziert;
  • der Betrieb füttert GVO-frei nach VLOG zertifiziert.
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Erzeuger können schnell und einfach prüfen, ob ihr Betrieb die Kriterien des »Grünland-Kuh«-Labels erfüllt. Quelle: VVG (Bildquelle: Elite Magazin)

  • Der Betrieb hat seinen Standort in Bayern oder Baden- Württemberg;
  • er verfügt über mindestens 40 % Dauergrünland (Nachweis z. B. über Betriebsdatenblatt);
  • er ist nach QM- oder QS-Standard zertifiziert;
  • der Betrieb füttert GVO-frei nach VLOG zertifiziert.

Jeder Landwirt, der diese Vorgaben erfüllt, kann an dem neuen Qualitäts-Programm teilnehmen, indem er einfach einen Mitgliedsantrag bei der Genossenschaft stellt. Nach einer Prüfung der Kriterien von der VVG erhalten die Erzeuger dann sofort für jede Grünland-Kuh einen garantierten Mehrerlös von 0,20 Euro pro Kilogramm auf den Basispreis.
Die Mitglieder der Genossenschaft werden von einem hilfsbereiten Team in allen Fragen rund um die Viehvermarktung beraten.
Geschäftsführer Brandmaier betont, dass mit dem Qualitätssiegel »Grünland-Kuh« der Anspruch der VVG als Vertrauenspartner der Erzeuger konsequent weitergeführt wird. „Wir etablieren damit eine regionale Mehrwertmarke, sichern den Erzeugern zusätzliche Wertschöpfung, indem die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden, und wir bringen die Leistung der Landwirte direkt zum Kunden.“
Darüber hinaus diene das Programm der Pflege und dem Erhalt der Kulturlandschaft, sichere Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und fördert die regionale Nahrungsmittelversorgung.
Die VVG ist nach eigenen Angaben bayernweit führend in der Vermarktung von Kälbern und Rindern. Im Jahr 2016 hat die Vermarktungsgenossenschaft insgesamt 110.024 Rinder vermarktet, davon 55.827 Bullen, 35.274 Kühe, 19.848 Färsen und 163 Kälber.
Der Jahresumsatz summierte sich im vergangenen Jahr 375 Millionen Euro (2015: 362 Millionen Euro, aus der Gewinn- und Verlustrechnung ergibt sich ein Jahresüberschuss von rund 864.000 Euro. 14.824 Mitglieder hatten sich in 2016 der Genossenschaft angeschlossen.