Magermilchpulver im Export auf Rekordkurs

Eigentlich ist nur bekannt, dass es zu viel Magermilchpulver in der EU gibt. Das Problemprodukt am EU-Milchmarkt verzeichnet in 2017 allerdings neue Rekorde im Export.

Magermilchpulver ist aufgrund der hohen Interventionsbestände und niedriger Preise zum „Problemprodukt“ am Milchmarkt der Europäischen Union geworden – allerdings läuft der Export in 2017 auf Hochtouren. Aus aktuellen Zahlen der EU-Kommission geht hervor, dass die Mitgliedstaaten von Januar bis Oktober 2017 insgesamt 663.480 t Magermilchpulver in Drittländern absetzten. Das waren 38,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Der bisherige Ausfuhrrekord, der 2015 mit 692.000 t erreicht wurde, dürfte damit in diesem Jahr ziemlich sicher übertroffen werden.

Algerien und die asiatischen Länder sind die besten Kunden

Wichtigster Kunde für die EU-Anbieter von Magermilchpulver war - wie in den Vorjahren - Algerien. Die Ausfuhrmenge dorthin legte gegenüber den ersten zehn Monaten 2016 um 44,7 % auf 104.240 t zu. Die Verkäufe nach China wuchsen sogar um fast zwei Drittel auf 64.900 t. Die größte Menge davon wurde mit 20.350 t von Deutschland in die Volksrepublik geliefert. Sehr dynamisch entwickelte sich der Absatz in weiteren asiatischen Ländern wie Indonesien, den Philippinen und Vietnam, wo Zuwachsraten im Export zwischen 34,5 % und 70,2 % zu verzeichnen waren.
Einige Großkunden im arabischen Raum kauften dagegen im bisherigen Jahresverlauf weniger Magermilchpulver in der Gemeinschaft. So ging die nach Ägypten verschiffte Menge um 19,7 % auf 29.550 t und diejenige nach Saudi-Arabien um 10,5 % auf 25.880 t zurück.

Auch Käse könnte einen neuen Ausfuhrrekord erzielen

Über dem Vorjahresniveau lagen laut EU-Kommission in den ersten zehn Monaten 2017 auch die Käseexporte, die im Vergleich zur Vorjahresperiode um 4,4 % auf 695.280 t anwuchsen. Bei diesem Produkt ist ebenfalls ein Ausfuhrrekord möglich, der erst im vergangenen Jahr mit fast 800.000 t aufgestellt wurde.
Die bisherigen EU-Verkäufe an Vollmilchpulver in Drittländer bezifferte die Kommission auf 337.010 t. Das entsprach einem Plus von 2,3 % gegenüber Januar bis Oktober 2016.
Zu den Produkten mit rückläufigen Exportmengen zählte Butter, wo der Drittlandsabsatz um 16,7 % auf 119.100 t fiel. Bei Butteröl war sogar ein Minus von 28,5 % zu verzeichnen.
Quelle: AgE
Bearbeitet: Berkemeier