Hintere Plätze für deutsche Molkereien im LTO-Milchpreisvergleich

Mehrheit der Molkereien im internationalen Milchpreisvergleich zahlte 2014 mehr Geld an die Lieferanten. Im Durchschnitt wurde das Kilogramm Standardmilch mit 38 Cent vergütet. Müller und DMK finden sich nur in der zweiten Tabellenhälfte wieder!

Die Molkereiunternehmen in der Europäischen Union haben im vergangenen Jahr trotz der eingetrübten Vermarktungsbedingungen mehrheitlich mehr Geld an ihre Lieferanten gezahlt als 2013. Das ist das Zwischenergebnis des internationalen Milchpreisvergleichs des niederländischen Bauernverbandes (LTO) für 16 größere Milchverarbeiter in Nord- und Mitteleuropa. Demnach lag der durchschnittliche Auszahlungspreis für ein Kilogramm Standardmilch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß im abgelaufenen Jahr bei 38,03 Cent; das waren 0,74 Cent/kg oder rund 2 % mehr als 2013. Allerdings, so die LTO, sind in diesen Zahlen Zuschlagszahlungen wie Rückvergütungen noch nicht berücksichtigt, weshalb die Auswertung als vorläufig zu betrachten ist.
Nach den vorliegenden Zahlen konnten immerhin zehn der 16 Molkereiunternehmen ihre Auszahlungsleistung im Vorjahresvergleich erhöhen. An der Spitze rangierte dabei die britische Dairy Crest mit einer Milchgelderhöhung um gut 8 % auf einen mittleren Jahresmilchpreis von 39,45 Cent/kg.
Die Umrechnung auf den schwachen Euro verstärkte dabei die positive Preisentwicklung. Nach oben ging es auch mit der Vergütung bei der finanziell angeschlagenen First Milk, und zwar um 2,5 Cent/kg oder 7,4 % auf 36,52 Cent/kg Milch. Allerdings mussten die Erzeuger der zur Müller-Gruppe gehörenden Molkerei verspätete Milchgeldauszahlungen hinnehmen, und jüngst wurden sogar Preissenkungen angekündigt.

Rückläufige Milchpreise bei Müller und DMK

An der Spitze des vorläufigen Rankings für 2014 steht mit einem Milchpreis von 44,67 Cent/kg die norditalienische Granarolo, die den „Vorjahressieger“ Hämeenlinnan mit einem zuletzt gezahlten Preis von 43,97 Cent/kg von Platz eins verdrängte. Verbessert haben sich auch die 2013 nur unterdurchschnittlich zahlenden französischen Molkereien Danone, Sodial und Lactalis, die ihr Milchgeld gegenüber dem Vorjahr pro Kilogramm zwischen 1,98 Cent und 2,55 Cent erhöhten und jeweils mit rund 38 Cent vergüteten.
Damit überholten sie die im Vergleich erfassten deutschen Molkereien Müller und Deutsches Milchkontor (DMK). Bei der bayerischen Privatmolkerei Müller ging laut LTO der durchschnittliche Milchpreis für das Kilogramm gegenüber 2013 um 0,91 Cent auf 36,46 Cent zurück; für die DMK wird ein Minus von 0,48 Cent auf 36,49 Cent ausgewiesen.
Damit rangieren die beiden Milchverarbeiter in der vorläufigen Rangliste auf den Plätzen elf und zwölf; etwaige Rückvergütungen könnten das Bild aber noch verändern. Danach folgen die belgische Milcobel und die irischen Molkereien Kerry und Glanbia. Letztere wies mit einem Absinken des Milchpreises gegenüber 2013 um 2,34 Cent/kg auf 35,29 Cent/kg den stärksten Rückgang auf. Am Ende des Rankings ist die niederländische DOC Kaas mit einer Auszahlungsleistung von 34,93 Cent/kg zu finden; das waren 1,73 Cent/kg weniger als 2013.
Quelle: LTO/AgE