Health-Check-Beschlüsse führen zu sinkenden Betriebseinkommen

In Milchviehbetrieben könnte das Einkommensminus bis zu 11 % betragen. Das geht aus Modellrechnungen hervor, die Wissenschaftler des Johann-Heinrich-von-Thünen-Instituts (vTI) durchgeführt haben.

Die im Rahmen des Gesundheits-Checks im November 2008 gefassten Beschlüsse bescheren den deutschen Landwirten sinkende Einkommen. Nach Einschätzung der Braunschweiger Agrarökonomen schlagen vor allem die beschlossenen jährlichen Aufstockungen der Milchquote negativ zu Buche. Nach den Modellrechnungen steigt infolgedessen die Milcherzeugung in Deutschland bis 2015 um rund 6 %. Eine Ausdehnung erwarten die Braunschweiger Wissenschaftler vor allem in Regionen mit hoher Produktionsdichte, so dass die räumliche Konzentration in der Milcherzeugung weiter voranschreiten dürfte. Gleichzeitig sinkt der Milcherzeugerpreis im selben Zeitraum aller Voraussicht nach um 8 %.
Die Agrarökonomen gehen davon aus, dass die verbesserten Produktionsmöglichkeiten durch die Abschaffung der Milchquote den vorhergesagten Rückgang der Milchpreise nicht ausgleichen werden. Spürbar abgemildert wird der Einkommensrückgang jedoch durch die geplanten Milchbegleitmaßnahmen. Ohne die vorgesehenen 300 Mio. Euro, die 2013 aufgrund der zusätzlichen Modulation und der Kofinanzierung zur Verfügung stehen, würden die Betriebseinkommen der Milcherzeuger noch deutlicher sinken, und zwar um zusätzlich bis zu 3,5 % in den alten und bis zu 5,6 % in den neuen Ländern.