Milchpreisvergleich 2017

FrieslandCampina vorne – Hochwald hinten

Nach längerer Durststrecke haben sich die Milchpreise im vergangenen Jahr wieder erholt. So das Ergebnis des jährlichen Wochenblatt-Milchpreisvergleichs.

Fast 36 Cent je kg Milch hat ein nordrhein-westfälischer Milchviehbetrieb mit 500 000 kg Jahresmenge im vergangenen Jahr durchschnittlich für seine Milch erhalten. Im Vergleich zum Vorjahr rund 10 Cent mehr. Der Mittelwert bezieht sich auf 15 Molkereien bzw. Liefergemeinschaften, die Milch in NRW sammeln. Beim Vergleich unterstellt sind Durchschnittswerte für Fett (4,08%) und Eiweiß (3,44%), wie sie für das Anlieferungsjahr 2017 in NRW charakteristisch waren. Zwischen dem höchsten und niedrigsten Milchpreis lagen je nach Jahresanlieferung zwischen 4 und 6 Cent/kg.

FrieslandCampina: Erneut an der Spitze

Bei der Rangierung der Vergleichsmolkereien steht ganz oben die niederländische Genossenschaft FrieslandCampina. In allen fünf Größenklassen unseres Vergleichs behauptet der Molkereikonzern für sich die einsame Spitze. Kleinere Betriebe mit 300 000 kg Jahresmenge erhielten 37,84 Cent/kg. Betriebe mit größeren Herden – so wie unser 2-Mio.-kg-Musterbetrieb – konnten sich über einen mittleren Milchpreis von 40,30 Cent je kg Milch freuen.
Wochenblatt

(Bildquelle: Elite Magazin)

Einen eindeutigen Gewinner auf Platz zwei gibt es beim diesjährigen Milchpreisvergleich nicht. Auf Rang zwei, drei und vier wechseln sich – je nach Größenklassen – die Genossenschaft MUH-Arla, die Privatmolkerei Dr. Oetker sowie die Wiehengebirgsmolkerei und die Molkerei Wagenfeld ab. Allerdings ist der Abstand zum Vorreiter FrieslandCampina deutlich: Im Schnitt zahlten die Niederländer 2,5 Cent/kg Milch mehr.

Hochwald: Erstmalig am Ende der Rangierung

Das Schlusslicht in der Milchgeld-Tabelle markiert erstmalig die Genossenschaftsmolkerei Hochwald. In keiner Größenklasse schafft es Hochwald, die 35-Cent-Marke zu überschreiten. Mit ihrer Strategie „Hochwald 2020“ ist die Molkerei derzeit dabei, sich neu aufzustellen. Zu sehr sei sie nach eigenen Angaben von der „weißen Linie“ abhängig. Dies sei auch der Grund der 2017 eher bescheidenen Auszahlungsleistung.
Die detaillierten Daten und Auswertungen des Milchpreisvergleichs für das Jahr 2017 finden Sie im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Folge 23, vom 7. Juni 2018.