Friesland Campina trotzt Krise

Weniger Umsatz aber mehr Gewinn: Trotz rückläufiger Umsatzerlöse konnte der niederländische Molkereikonzern Royal Friesland Campina den Gewinn im ersten Halbjahr 2009 um 30 % auf 78 Millionen Euro steigern. Geld in die Kasse spülte vor allem das Asien-Geschäft.

Es scheint als würden sich die fusionsbedingten Synergieeffekte im neuen Unternehmen schneller einstellen, als es selbst der Konzern erwartet hat. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr 2009 einen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro erwirtschaftet, 714 Mio. € bzw. weniger 15 % als im ersten Halbjahr 2008 (4,8 Mio. €). Dennoch hat sich der Gewinn um 18 Mio. € erhöht (im Vergleich zu den addierten Kennziffern der beiden Fusionspartner Friesland Foods und Campina).
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(Bildquelle: Elite Magazin)

Die Bilanz aufgebessert haben – neben außerordentlichen Erträgen – vor allem die gute Ergebnisse der beiden Business Groups „Consumer Products Europe“ und „Consumer Products International“. Der Business Group „Consumer Products International“ (Asien, Afrika, Mittlerer Osten, Export) gelang eine Steigerung der Umsatzerlöse um 4 % auf 951 Mio. €. Zwar sanken auch bei der „Consumer Products Europe“ sanken die Umsatzerlöse um 18 % auf nunmehr 1,4 Mrd. €, diese konnten jedoch durch Kosteneinsparungen vollständig kompensiert werden, so dass unter dem Strich ein Plus von 109 Mio. € (1. Halbjahr 2008: 72 Mio. €) verbucht werden konnte. Bei Butter und Käse sanken die Umsatzerlöse sowohl durch niedrigere Verkaufspreise als auch durch einen Rückgang des Absatzvolumens (insbesondere bei Käse) um 20 % auf 1,0 Mrd. €. Im Bereich „Ingredients“ sanken die Einnahmen um 16 % auf 593 Mio. €.

26 Cent im ersten Halbjahr 2009

FrieslandCampina hat seinen Mitgliedern im ersten Halbjahr 2009 pro 100 kg Milch 26,04 € ausbezahlt (bei 4,41 % Fett und 3,47 % Eiweiß; zzgl. MwSt.) Im 1. Halbjahr 2008 lag die gemittelte Auszahlungsleistung der beiden Fusionspartner noch bei 38,17 €. Im Geschäftsjahr 2008 betrug der Milchpreis von FrieslandCampina (Garantiepreis zuzüglich Leistungszuschlag) bei 36,37 Euro (zzgl. MwSt.).
Für das zweite Halbjahr 2009 erwartet der Konzern weiterhin schwierige Marktverhältnisse. In der Konzernzentrale im niederländischen Amersfoort geht man davon aus, dass insbesondere die Verkaufspreise für Standardmolkereiprodukte auch weiterhin unter Druck stehen werden. Deswegen wage man auch keine Prognose über das zu erwartende Ergebnis für das gesamte Geschäftsjahr 2009, so ein Unternehmenssprecher.