Ein funktionierendes Klauenbad

Die Durchführung von Klauenbädern auf den Milchkuhbetrieben bereitet immer wieder Probleme. Die baulichen Voraussetzungen und rechtzeitig die Flüssigkeit zu wechseln sind entscheidend für den Erfolg.

Auf dem 9. Leipziger Tierärztekongress fasste Prof. Kerstin Müller, FU Berlin, die Eigenschaften eines Klauenbades wie folgt zusammen:
Definition: Eine Wanne mit einer Lösung zur Säuberung und Desinfektion der Unterfüße von Kühen. Es dient der Pflege, nicht der Behandlung!
Ziel ist das Aushärten und die Desinfektion von Zehenhaut und Horn.
Es sollte am Ausgang des Melkstandes, ohne Möglichkeit zum Entkommen positioniert sein. Ein Wasserbad zur Reinigung der Klauen sollte vorgeschaltet sein, damit die Kühe das chemikalienhaltige Becken mit sauberen Gliedmaßen betreten. Es ist konsequent und regelmäßig anzuwenden, empfohlen werden 2x pro Woche zu 4 Melkzeiten. Es sollte über eine automatische Befüllung und Entleerung verfügen, so dass eine Erneuerung nach 200 Kuhpassagen erfolgt. Die Qualität muss regelmäßig überprüft werden.
Auch bei Jungtieren und Trockenstehenden, die keinen automatischen Zugang zum Klauenbad haben, müssen die Klauen regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden.

Eine wissenschaftliche Studie befasste sich 2012 mit dem optimalen Design von Klauenbädern. Dabei wurden in 65 Boxenlaufställen in 5 Ländern (US, Spanien, Japan, UK und Neuseeland) mit durchschnittlich 1023 Milchkühen die Bauart der Klauenbäder untersucht. Der Fokus wurde nicht auf die verwendete Chemikalie, sondern auf die bautechnischen Bedingungen gelegt. Mithilfe einer Kamera wurde gemessen, wie häufig eine Hinterklaue beim Durchlaufen des Klauenbads in die Chemikalie eintaucht. Die Eintrittshöhe in das Bad spielte dabei eine Rolle, entscheidend war jedoch die Länge des Klauenbades. Ab einer Länge von 3 m stieg die Wahrscheinlichkeit auf 95%, dass jeder Hinterfuß mindestens zweimal mit der Chemikalie in Kontakt kommt.
Die Studie von Cook et al., 2012 empfiehlt folgende Maße für Klauenbäder, womit der Kuhfluss durch das Bad und die Anzahl der Eintauchkontakte mit der Chemikalie optimiert und gleichzeitig das Badvolumen minimiert wird:

  • 3,0 - 3,7m Länge,
  • 0,5 - 0,6m Breite und
  • 28 cm Einstiegshöhe.

  • 3,0 - 3,7m Länge,
  • 0,5 - 0,6m Breite und
  • 28 cm Einstiegshöhe.

Die Grafik hierzu gibt es auf www.dairyhoofhealth.info 
Originalartikel: N. B. Cook, et al., The Veterinary Journal 193:669 (2012)
bearbeitet: Zaspel